Tja, du sprichst ein generelles Problem der Ausbildung in Englisch an. Aber gleich vorneweg: das ist kein Problem des deutschen Schulsystems, sondern die gleichen Themen habe ich auch mit meiner chinesischen Kollegen diskutiert und die hatte die gleichen Erfahrungen gemacht.
Also zum Thema: Für mich ist das Problem in der Methode begraben, mit der wir eine Fremdsprache lernen. Wir lernen nach dem Schema: Ich höre einen Satz - ich übersetze den Satz - Ich lege mir die Antwort zurecht - ich übersetze die Antwort - ich trage die Antwort vor.
Auf diese Weise bin ich durch meine Schulzeit bis zum Abitur gekommen mit Noten im Bereich 3 - 4.
Nun bin ich Entwicklungsingenieur und bin international tätig und spreche fließend Englisch. Allerdings mußte ich erst lernen, daß die Praxis anders ist als die Schulmethode. In der Praxis hilft nur: Schalter umlegen - In Englisch denken - Maul aufmachen und mit dem Reden loslegen.
Die Vorschläge englische Sendungen anzuschauen sind schon einmal gut. Aber lass den Untertitel weg. Versuche auch nicht den Text zu übersetzen, sondern den Sinn zu erfassen.Damit hast du schon viel gewonnen.
Mit dem Reden ist es bei mir erst besser geworden, als ich gezwungen war Englisch zu sprechen. Heute halte ich auch Workshops mit einer Länge von bis zu drei Tagen komplett in Englisch. Also wäre es nicht schlecht Muttersprachler zu finden, mit denen du dich Treffen kannst und mit denen du reden kannst.