Worin unterscheidet sich dein Leben von dem deiner Eltern?
Inwieweit bist du diesem Anspruch gerecht geworden und was macht diese Erkenntnis mit dir?
10 Antworten
Meine Eltern wuchsen in der Nachkriegszeit auf. Mein Vater hatte eine Mutter, die schizophren war und einen Vater, der ihn schlug. Er war schon früh für sich selbst verantwortlich und auf sich gestellt. Er hat sich viel um seinen Zwillingsbruder gekümmert, der leider Selbstmord beging. Das hat meinen Vater bis heute nicht losgelassen. Meine Mutter und er haben sich aus dem Nichts trotzdem viel erschaffen. Unser Haus war recht groß, wir hatten immer was warmes zum Essen auf dem Tisch und 1 mal im Jahr ging es immer in den Urlaub. Meine Eltern hatten damals nicht die Möglichkeit zu studieren. Sie haben früh Geld verdient, damit sie von zuhause weg konnten.
Sie haben uns Kindern alles ermöglicht , was ihnen verwehrt geblieben ist. Dafür bin ich unendlich dankbar. Wir sind behütet aufgewachsen und konnten durch eigene Entscheidungen unser Leben lenken, während es bei meinen Eltern immer getrieben von dem Wille unabhängig zu sein, verbunden war.
Heute verwirkliche ich meine Träume. Ich habe es geschafft aus einem dunklen Kapitel auszubrechen.
Mein Vater hat vieles nie überwunden, hängt irgendwo in der Vergangenheit fest, ihn plagen Schuldgefühle und ich habe ihn noch nie herzhaft lachen sehen. Seine Kindheit hat ihn so geprägt , dass er es nie überwunden hat. Das tut mir so weh. Aber ändern kann ich das nicht. Ich versuche daher, viel Zeit mit ihm zu verbringen, ihm die schönen Seiten vom Hier und Jetzt zu zeigen und dass er stolz auf sich sein kann. Ich würde mir wünschen , dass er wenigstens noch einige Jahre das jetzige Leben genießen kann.
Meine Eltern hatten eine harte Jugend, sie waren 25 als der Krieg zu Ende ging und mein Vater hat den ganzen Krieg bei der Panzertruppe mitgemacht. Mein Bruder und ich wurden nach Ende der 2. WK geboren, in unserer Jugend ging es auch noch ziemlich knapp her, aber wir sind im Frieden aufgewachsen und damals war Deutschland voll im Wiederaufbau, für uns ging es wirtschaftlich immer weiter vorwärts.
Ich bin von Grund auf was besseres als meine Eltern. Beide haben versagt im Leben. Der eine vom Charakter, die andere Seelisch. Die haben sich gegenseitig vernichtet.
Ich bin ganz anders. Ich bin auch größtenteils bei Oma aufgewachsen. Das merkt man aber zwischen meinen Geschwistern und mir.
Meine Eltern hatten es schwerer als ich. Sie hatten als Kind teilweise über mehrere Tage nichts zu essen, keine Heizung und Warmwasser. Das sind Sachen die mir erspart wurde. Aber dennoch hatte die Zeit etwas besseres als heute. Die Leute hatten noch Werte und Disziplin, Leistung wurde mehr gewürdigt als heute, die Strassen waren sicherer, etc. auch wirtschaftlich war es eine bessere Zeit. Damals konnte mein Vater als Mittelschicht Angestellter alleine die Familie ernähren, problemlos eine Hypothek zahlen, 2 Autos haben und 2 mal im Jahr als Familie in die Ferien gehen. Das sind Sachen die ich heute nicht mehr in diesem Ausmass leisten kann. Und mein Sohn wahrscheinlich noch weniger wenn er mal in meinem Alter ist
Guten Morgen, lieber BrainFog128.
Das Leben meiner Eltern war exakt das Vorbild für mein Leben, als ich meinen eigenen Hausstand hatte.
In privater, wie in geschäftlicher Hinsicht, konnte ich mir da Vieles zu eigen machen.
Dazu kam natürlich meine eigene Initiative, aber der Unterschied zwischen dem Leben meiner Eltern, und nun meinem Leben ist, in gewisser Weise, gar nicht so groß.
Mit lieben Grüßen, Renate. 😊
Deine Ansicht, daß Du was Besseres bist als Deine Eltern, ist ja mehr als traurig! Vergiss nicht daß Du ihre Gene in dir hast!!! 👍😎