Wo bzw wie kann man hacken lernen?

Weil Kali eine Rumpelkammer übelsten Ausmasses ist. Du bekommst eine Distribution mit zweiunddrölfzig Hacking Tools, von denen pro Themengebiet locker mal ein Dutzend mit der Brechstange in die Distribution gestopft worden sind und sich z.T. gegenseitig in die Quere kommen.

Hilfesystem? Ich bitte dich. Die Leute benutzen nicht einmal hier auf GF die Suchfunktion, da braucht mir niemand erzählen, dass der 14-jährige Valorant-Kevin mit man umgehen kann.

Und von den über 100 Hacking Tools - wie viele davon willst du denn wirklich benutzen? Wenn du extrem gut bist, dann brauchst du knapp ein Dutzend und für Spezialfälle installiert du dir dann halt das Tool, das du jeweils brauchst. Und der ganze Rest von Kali? Unnützer Ballast.

Aber es geht ja schon bei den untersten, den ALLERuntersten Grundlagen los:

• was sind Partitionen und Mountpoints? Was ist fstab?
• wie installiere ich Programme unter Linux?
• wieso wird so viel in Linux im Terminal gemacht und nicht mit Klickibunti?
• was sind überhaupt die gängigsten Linuxbefehle?
• was sind die Unterschiede zwischen TCP und UDP?
• wie bekomme ich die Systeminformationen in einem Linuxsystem raus? lsusb anyone? Gerätemanager gibt's nicht.
• welche Hardware ist denn geeignet? Die meisten installieren (palm -> face) Kali und holen sich dann erst einen möglichst billigen WLAN Stick und spammen dann hier GF voll, weil "kein wlan0 da is".
• usw.usf.

Ernsthaft: Was bringt es dir, mit einem minderwertigen Youtube-Tutorial in aerodump rumzustümpern, wenn du nicht einmal eine Ahnung davon hast, was du überhaupt machst und nicht einmal ein reguläres Linux bedienen/verstehen kannst, vollkommen abgesehen von einer so extrem spezialisierten Distribution wie Kali?

Ja, ist klar, man ist dann halt nicht so cool bei den "Kollegen", wenn man nicht mit Kali unterwegs ist. Aber zumindest bei uns in der Firma ist es so, dass wir bei unseren Azubis zwischen zwei Arten unterscheiden:

Art Nr. 1 sind diejenigen, die sich für Computertechnik interessieren und wirklich neugierig sind. Die lernen dann erst einmal plattformübergreifend (Windows, Red Hat, SuSE) mit Rechnern umzugehen, auch mit Remotekonsolen ohne graphischen Frontend (z.B. via PuTTY), dann kommt noch Programmieren, etwas Administration und Arbeit im Team dazu, neben entsprechenden Azubiaufgaben, die von der IHK gefordert werden.

Art Nr. 2 sind die Skiddies (Kofferwort für "script kiddies"). Das sind die mit Hoodie und Basecap, die sich Kali installieren (palm -> face) und einen auf dicke Hose machen wollen. Die werden dann höflich aber bestimmt wieder nach Hause geschickt. Denn mit denen kannst du nichts anfangen. Die haben eine Hollywoodvorstellung davon, was Hacking und IT SSecurity sind und müssen erst einmal wenigstens rudimentär erwachsen werden. Und wir (Entwickler) werden den Teufel tun und unsere Red Teams mit Skiddies belästigen.

DESWEGEN ist Kali für mich ein regelrechtes rotes Tuch. Wer meint, er ist trotzdem "supercool" und "phat" und muss Kali einsetzen, weil "irgendwo und irgendwann muss man ja damit anfangen" - viel Spass. Jeglicher weitere Tip von mir lautet dann: "Falsche Distribution." Mehr ist es mir dann nicht mehr wert.

Ja das stimmt :)