Wieso interessieren sich so wenig Mädchen für MINT?
Hey Leute,
ich bin Schülerin an einer Schule und merke besonders im MINT Bereich (Mathe, Informatik Naturwissenschaften, Technik), dass da besonders bei meinen Mitschülerinnen kaum Interesse herrscht. Ich habe auch von meiner Lehrerin einer Arbeitsgemeinschaft mitbekommen, dass sie extreme Probleme hat Mädchen anzuwerben. Wieso ist das so?
Danke im Voraus, bin schon gespannt auf eure Antworten!
-MfG
4 Antworten
Dieser Artikel beleuchtet das recht gut:
https://www.projuventute.ch/de/eltern/schule-ausbildung/mint-berufe-maedchen
Hierbei sei aber noch etwas anzumerken:
In Norwegen hat man bereits jahrzehntelang die geschlechterneutrale Erziehung untersucht und die Ergebnisse sind recht ernüchternd:
Bis zur Pubertät ist kein Unterschied zu erkennen - dann wandelt sich das - die spätere Berufswahl geschlechtsneutral erzogener junger Menschen unterscheidet sich nicht wesentlich von denen, die nicht geschlechtsneutral erzogen wurden; und das trotz Milliarden von Kronen, die in die Föderung von Mädchen eingesetzt werden.
Allgemein ist auch in Studien anderer Länder festzustellen, daß junge Frauen dann auch vermehrt im MINT-Bereich Interesse zeigen, wenn auch die Eltern oder nahe Verwandte in diesen Bereichen tätig sind.
Gerade auch für ein Studium in den MINT-Fächern gibt es in Deutschland für junge Frauen finanzielle Hilfen; es gibt Stiftungen, die großzügig Geld für den Lebensunterhalt, Miete, Fahrtkosten etc. in Form von Stipendien zur Verfügung stellen (und das nicht nur für Hochbegabte) - das Problem ist: die Gelder werden kaum abgerufen.
DEN Grund für das mangelnde Interesse gibt es nicht - da spielen viele Faktoren eine Rolle...
Das soll jetzt kein "sexistischer" Ansatz werden, aber ich habe es so erlebt, dass Mädchen oft (natürlich nicht immer) von ihren Interessen und Kompetenzen eher zu Sprach-, Geistes- oder Gesellschaftswissenschaften, sowie dem ästhetischen Bereich zugewandt sind, während Jungs oftmals eher zu MINT tendieren. Vielleicht hat das einfach was mit der gesellschaftlichen Frage zutun oder irgendeinen psychologischen Ursprung, dass die Interessenverteilung so ist.
Mir ist das in meinem Umfeld besonders aufgefallen, bei mir aber auch: Mir liegen MINT Fächer nahezu absolut nicht in meinem Interesse und mein Verständnis für die meisten (außer Bio und ein wenig Chemie/Physik/Mathe) ist deutlich geringer.
Natürlich muss das nicht auf alle anwendbar sein, weil es gibt ja auch Jungs, welche Kunst, Deutsch etc. mögen oder Mädchen, die Mathe oder Physik mögen, aber ich glaube die obige These veranschaulicht meiner persönlichen Erfahrung und Meinung nach das Ganze. Zudem haben von Natur aus Jungs meistens eine eher "logisch-analytische" Denkweise, die mehr auf MINT zutrifft, während Mädchen eher "philosophisch-ästhetisch-sozial" denken, wofür MINT natürlich ein zu trockener/komplexer Fachbereich sein kann (ob man Interesse dafür entwickelt)- genauso andersrum, dass man das Ästhetisch-Sprachliche einfach uninteressant findet oder nicht so einfach nachvollziehen kann wie MINT.
Klar trifft das nie auf alle zu und kann auch variieren, aber es ist in häufigen Fällen so und verschiebt sich mit dem gesellschaftlichen Wandel auch bestimmt.
Man muss ja nicht intelligent genug für MINT sein, nur um es zu machen, du musst dich ja auch für sowas interessieren - und darin liegt der Knackpunkt - viele Mädchen interessieren sich eher für z.B. soziale Berufe. Sicherlich hat es auch andere soziale Komponente, aber falls du es wirklich wissen willst, kannst du ja auch einfach ein paar Mädchen persönlich fragen.
Ein zentraler Grund, weshalb sich Mädchen MINT-Felder nicht zumuten, liegt in ihrer persönlichen und individuellen Einschätzung. Viele Mädchen glauben, dass ihre Leistungen den Anforderungen der MINT-Berufe zu wenig entsprechen oder sie stufen MINT-Berufe als männlich ein.
Interessanter Ansatz - Wundert mich dennoch, dass das wirklich so weit verbreitet ist und nicht nur einige ''Wenige'' davon betroffen sind.
Jungs überschätzen oft ihre Fähigkeiten in diesen Bereichen, Mädchen lassen sich davon beeindrucken und unterschätzen ihre.
Ich als Mädel muss sagen, dass mir Sprachen absolut nicht liegen und ich lieber Chemie, Physik und Mathe mag. Ich habe aber wirklich das Gefühl, ich bin eher 'n Einzelfall und sowas ist selten.
Tatsächlich stimmt es, zumindest aus meinem Erfahrungsbereich her, dass meine Mitschülerinnen eher Sprachbegabt sind, jedoch denke ich nicht, dass dies an ihre Kognitiven Fähigkeiten liegt - Sie sind doch nicht ''dumm'', was MINT angeht. Irgendwie muss es doch einen oder mehrere soziale Gründe haben.