Wie zieht man eine Armbanduhr richtig auf?

3 Antworten

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Bei einer Handaufzugsuhr drehst du solange an der Krone im Uhrzeigersinn, bis ein leichter Widerstand zu vernehmen ist. Dann sofort aufhören.

Wenn du die Uhr richtig ganz aufgezogen hast, sollte die Uhr eine Gangreserve von idealerweise >38 Stunden aufweisen. Alles darunter kann auf einen Defekt oder auf eine nicht voll aufgezogene Zugfeder hindeuten.

Mechanische Uhren werden so einreguliert, dass sie maximal ein paar Sekunden pro Tag vor geht. Hierbei muss man aber beachten, dass eine Zugfeder nicht gleichmäßig Kraft abgibt. Wenn die Zugfeder voll aufgezogen ist, gibt sie stärker die Kraft ab, als eine Uhr die kaum aufgezogen ist. Die Uhr sollte so einreguliert sein, dass sie diesen Fehler so gut es geht auf eine längere Tragedauer kompensiert.

  1. Eigentlich kannst du die Uhr aufziehen wann du willst. Am besten läuft die Uhr, wenn die Zugfeder mind. mehr als die Hälfte aufgezogen ist. So macht es Sinn die Uhr morgens vor der Arbeit ganz aufzuziehen. Wenn die Gangreserve wie gesagt in Ordnung ist, sollte die Uhr bis zum nächsten Morgen laufen (eigentlich sogar bis Nachts), um dann wieder aufgezogen zu werden. Ein weiterer Vorteil liegt darin, dass die Ganggenauigkeit so besser zu kontrollieren ist. Der Uhrmacher misst die Ganggenauigkeit immer auf 24 Stunden und kann geg. auf die Trageeigenschaften anpassen (Bei Automatikuhren der Fall).
  2. Prinzipiell kann man eine Handaufzugsuhr nicht überdrehen. Wenn die Zugfeder defekt ist, kann man die Uhr endlos aufziehen, wobei die Zugfeder die Kraft nicht ausreichend hält und immer durchrutscht. Hier wie gesagt aufhören, sobald ein Widerstand zu vernehmen ist. Anhand der Anzahl der Umdrehungen an der Krone kannst du kontrollieren wie stark die Zugfeder schon abgelaufen war. Je länger du die Uhr trägst, desto mehr Umdrehungen musst du durchführen um die Uhr wieder voll aufzuziehen.

Am Ende kann man sagen, dass man den Aufzumechanismus eher schont, wenn die Uhr nicht zu häufig aufgezogen wird, sprich 1x in 24 Stunden ist ok.

Woher ich das weiß:Berufserfahrung – Angestellt als gelernter Uhrmacher seit 2013.
U7rmacher  14.02.2018, 18:39

Danke für den Stern;-)

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Um eine Uhr so aufzuziehen das die Feder reißt, muss man schon richtig Gewalt anwenden. Bei einem normalen Gebrauch überdrehst Du die Aufzugsfeder nicht..

Du kannst die Uhr auch immer am Morgen aufziehen, wichtig ist immer ein regelmäßiges Intervall zum Aufziehen. Die Uhr läuft gleichmäßiger.

LA

Hallo,

Ich bin im Besitz einer Armband uhr mit Uhrwerk zum Aufziehen, trotzdem kann ich nur von meinen Erfahrungen und Gegebenheiten sprechen.

Ich z.B. Ziehe meine Uhr jeden Abend am Rädchen auf, da ich sie Nachts absetze und sie sich so nicht automatisch durchs Tragen aufzieht.

Ich kann meine Uhr nicht "überziehen" und ich denke mal, dass das der Regelfall sein wird.

Bei Fragen einfach melden.

LG Linubo23 :)

U7rmacher  10.02.2018, 21:09

Du redest hier wahrscheinlich von einer Automatikuhr. Die Zugfeder einer Automatikuhr wird automatisch durch Bewegungen des Handgelenkes aufgezogen.

Hier ist aber wohl von einer reinen Handaufzugsuhr die Rede, die man tatsächlich nur manuell über die Krone aufzieht. Sie wird nicht durchs Tragen aufzogen.

Tatsächlich schadet es einer automatikuhr wenn sie zu häufig über die Krone aufgezogen wird. Das ist nicht gut für die Klinenräder und die feine Verzahnung der Automatik. Wenn die Gangreserve nicht bis zum nächsten morgen ausreicht, hat man sich einfach zu wenig bewegt. Dann lieber den Kauf eines Uhrenbewegers in Betracht ziehen...

Eine Automatikuhrfeder kann man nie ganz aufziehen, weil die Zugfeder so konzipiert ist, dass sie bei Vollaufzug zwar arretiert, aber dann durchrutscht. Diese Eigenschaft hat eine Handaufzugfeder nicht.

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