Wie schwer ist Liszt Hungarian Rhapsody No.6?
Hey,
wie schwer ist das Stück? Kann es von der Schwierigkeit mit La Campanella mithalten? Ich möchte das Stück gerne lernen, aber ich kann nicht einschätzen, wie schwer es ist. Das schwerste Stück, was ich spielen kann, ist Chopin's Fantaisie Impromptu.
2 Antworten
Die Rhapsody ist definitiv weniger schwer als "La Campanella", sehr im Bezug auf die Technik, insbesondere aber auch interpretatorisch.
Die Fantasie Impromptu ist Technisch sehr komplex und anspruchsvoll da hier ein generelle Komplexität auf eine sehr hohe Geschwindigkeit treffen. Die Schwierigkeit hier besteht vor allem in dem Versatz von linker Hand und rechter Hand und den ganzen Apregios (der Mittelteil Moderato cantabile hier mal ausgelassen).
Wie schon von birnenberti gesagt wurde, besteht die Schwierigkeit der Rhapsodie in dem Oktavwechsel ab dem 4.Thema. Das ist allerdings nur eine Frage der Geschwindigkeit und deshalb nicht allzu schwer zu lernen (Im Vergleich zu den obigen Stücken, es ist generell gesehen immer noch ziemlich anspruchsvoll).
Letztendlich ist das Empfinden da aber sehr individuell weshalb ich je nach Stärken des Pianisten die Impromptu und die Rhapsodie auf ein ähnliches Level schätzen würde.
In meinem persönlichem Empfinden ist die Rhapsodie einfacher als die Impromtu und deutlich einfacher als La Campanella.
Danke für deine interessante Antwort. Es gibt viele die sagen, dass die Rhapsodie schwerer sei als La Campanella oder zumindest auf einem Level. Ich werde es erstmal lernen und dann kann ich vergleichen.
Vergesse es, es kann mit dem Schwierigkeitsgrad von der Campanella mithalten, wenn es ihn nicht sogar übersteigt, beides ist sehr virtuos.
Die Rhapsodie besteht aus 4 Abschnitten, die 3 ersten sind relative gut machbar, wenn man gut Akkorde und Dezimen greifen kann. Der letzte sorgt wohl für die Henle Stufe 9 (die höchste, das heißt schon was). Die Schwierigkeit liegt darin, dass man ewig Oktaven repetieren muss, das geht nicht einfach so. Wohl gemerkt sind Oktave Läufe und Sprünge, was völlig anderes, sodass dir Oktave Etüde und Liszt Orage hier nicht weiterhelfen.
Es gibt nur wenige weitere Stück, die so sehr von den Genen abhängen, die einen können das ewig spielen, die anderen, auch Profis haben arg zu kämpfen. Aber auch wenn du zur ersten Gruppe gehörst solltest du vorher Erfahrungen mit ähnlichen kürzeren Motiven sammeln, z. B. mit Rigoletto Paraphrase, auch sic. Spiele das nicht vorher, du könntest dich vor Überanstrengung verletzen(Sehnenscheidenentzündung).
Wenn dir das Stück allerdings zu gut gefällt, kannst du auch den Schluss weglassen und hast trotzdem ein schönes Stück, probiere dich ruhig daran, dass schadet nichts und wenn nicht, hast du ein neues Ziel gewonnen und kannst in der Zeit die andere tolle Klavierliteratur kennen lernen.
Wenn du nach 20 Minuten schon keine Kraft mehr hast, benutzt du eine viel zu steife Technik. Das mündet dann früher oder später in Sehnenschäden, also lass das Stück. Für Pianisten auf deinem Niveau ist das eher gesundheitsschädlich.
Ich kann deine Einstellung nicht ganz nachvollziehen. Warum sollte ich denn aufhören, nur weil meine Technik nicht perfekt ist?
Weil du wenns schlecht läuft deine Sehnenscheide so zerstörst, dass du erstmal ein Jahr gar nicht mehr spielen kannst. Siehe Lang Lang.
Also sollte deiner Meinung nach keiner überhaupt erst anfangen Klavier zu spielen?
Doch aber nicht mit dem schwersten Stück, wenn man erst bei vergleichsweise Anfängerstücken ist. Die Fantasie Imprompu ist im Vergleich dazu Pinaz.
Ich bin ausschließlich an dem Endteil interessiert. Den Rest finde ich schön, aber überzeugt mich nicht, ihn zu lernen. Ich habe das Stück vor ca. 9 Tagen angefangen und ich kann diesen Abschnitt in ca. 3:30 spielen, was noch über eine Minute zu langsam ist, aber ist glaube ich gar nicht mal so schlecht. Es wird erst anstrengend, wenn ich das 20 Minuten am Stück übe, dann wechsel ich einfach die Hand. Ich habe keinerlei Erfahrung mit repetierten Oktaven bisher.