Wie lange ist ein Kaninchen mit RHD ansteckend?

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Erste Auffälligkeiten sind meist plötzlich verstorbene, zuvor noch fitte Kaninchen. Oft kommt es daraufhin über Tage zu einem regelrechten Massensterben im Bestand. Diese Kaninchen zeigen nicht unbedingt Auffälligkeiten, meist bekommen sie jedoch kurz vor ihren Tod hohes Fieber oder Untertemperatur, werden apathisch und stellen die Nahrungsaufnahme ein, ringen nach Luft und krampfen. Blutungen aus den Körperöffnungen sind vor allem bei RHD1 zu sehen, bei RHD2 hingegen nicht. Auch Durchfall, eine Gelbfärbung der Schleimhäute und neurologische Störungen sind mögliche Symptome. Normalerweise erliegen sie dem Virus 12 bis 36 Stunden nach dem Einsetzen von Fieber (> 40 ° C). RHD2 verläuft oft weniger plötzlich, die Tiere werden erst apathisch und versterben dann innerhalb von Stunden nach schlimmen Todeskampf ohne sichtbare Blutungen. Tod vorgefunden werden zuvor gesunde Tiere ohne dass sie Anzeichen hatten, oftmals auch mit in den Nacken geworfenen Kopf (überstreckter Kopf durch Luftnot).
Je nach Gesundheitszustand, Immunabwehr, Impfstatus und Alter der Kaninchen sterben bei einem Ausbruch zwischen 80 und 100% der infizierten Kaninchen bzw. Einzeltiere (in geimpften Beständen).
Neben der akuten Verlaufsform, gibt es bei der RHD1 auch schwächere, weniger akute Formen, die jedoch selten auftreten. Diese Tiere erkranken meist erst etwa zwei Wochen nach der Infektion, sind apathisch (teilnahmslos), zeigen Fieber und eine schlechte oder eingestellte Nahrungsaufnahme. Sie haben eine deutlich höhere Überlebenschance.
Bedenken Sie, dass überlebende Kaninchen auch nach ihrer Genesung noch einige Zeit ansteckend sind, da sie die Erreger ausscheiden. Man geht von mehreren Wochen oder Monaten aus, deshalb wird empfohlen, vorsichtshalber acht Wochen keine neuen Kaninchen zu vorhandenen aufzunehmen. In dieser Zeit sollten die Kaninchen alleine oder mit anderen Überlebenden gehalten werden. RHD2 kann am lebenden Tier im Urin und Blut nachgewiesen werden, allerdings wird es nur phasenweise ausgeschieden, d.h. wenn nichts nachgewiesen wird, kann das Tier trotzdem Ausscheider sein! Nur mehrmaliges Testen gibt eine höhere Sicherheit. Besser wäre, die verstorbenen Tiere obduzieren zu lassen. Nach der Wartezeit können neue Kaninchen dazu ziehen, die ebenfalls zuvor mit einem RHD2-Impfstoff grundimmunisiert wurden.
Das Virus überlebt auch ohne Wirt unter günstigen Bedingungen gute sieben Monate, ist unempfindlich gegenüber jeglichen Witterungseinflüssen (selbst bei dauerhaften 80 Grad überlebt er zwei Tage lang – bei 20 Grad Raumtemperatur immerhin 14 Wochen).

https://kaninchenwiese.de/gesundheit/infektionskrankheiten/chinaseuche-rhd/

Dewmi 
Fragesteller
 28.08.2023, 19:24

Vielen lieben Dank

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