Wie läuft es ab wenn man sich tätowieren lassen will?

2 Antworten

kommt drauf an. bei mir wars so, dass ich davor nur via mail kommuniziert hab weil ich gute 2h weg wohne vom studio. alle daten wie motive, größe, stil, farbe, position hab ich ihm auf nem formular mitgeteilt. dann hab ich noch n schwung beispielfotos mitgeschickt. anschließend wurde n preis ausgemacht und ne anzahlung getätigt sobald der termin stand.

des eigentliche motiv hab ich dann erst beim termin gesehen. dort konnte man dann noch anpassungen vornehmen. und wenn dann alles gepasst hat wirds abgezeichnet, du wirst an der stelle rasiert, es wird dir auf die haut gepaust und dann fängts schon an.

andere sind auch direkt zum künstler und haben dann vor ort was gesucht und angepasst und tätowiert. musst halt warten wenn ers selber zeichnet. andere haben auch dinge beauftragt und sind dann 3 wochen später wieder hin und haben sichs angesehen und erst wenn die vorlage passte ham se nen termin gemacht zum stechen.

Bei meinem Tätowierer war es früher (als er noch ein richtiges Studio hatte) so, dass du in das Studio gegangen bist und erst einmal freundlich "Hallo" gesagt hast.

Seine Frau hat dich dann gefragt, was dir denn vorschwebt. Und da kam es dann darauf an: Du konntest ein Bild dabei haben, das hat er sich dann ggf. angesehen und gesagt, was machbar ist und/oder was nicht oder du hast ein oder zwei Vorlagenmappen bekommen, durch die du dich durchblättern konntest, wenn du gar nicht wusstest, was du willst oder dir konnten entsprechende Vorlagen gezeigt werden, wenn du so einigermaßen wusstest, was du wolltest (Drache, Einhorn, Schlange usw.).

Als nächstes ging es dann um das Abklären wohin und in welcher Größe das Tattoo soll. Kleiner Tip: In Briefmarkengröße ganze Portraits - das sticht kein seriöser Tätowierer, weil im Lauf der Zeit die Linien dann einfach so stark ineinander laufen, dass außer einem Tintenkleks nichts mehr zu erkennen ist. Auch Schattierungen sind bei Briefmarkengröße nicht wirklich möglich.

Dann ging es in der Regel um den Preis. Wer da zu sehr gefeilscht hat, konnte sich gleich unbeliebt machen. Mein Tätowierer kann dir die Nadel in einer Geschwindigkeit reinjagen, dass du am Leben verzweifelst. Sicher, das Tattoo ist dann recht billig, weil er natürlich mordsmässig was in deine Haut zeichnen kann, aber ich war immer eher vom "Team Pussy" und habe lieber etwas mehr gezahlt und ihn dafür etwas langsamer stechen lassen, damit ich hinterher auch noch geradeaus schauen kann. :) Bei meinem Brusttattoo konnte ich auch richtig zuschauen und habe dann gesehen, wie er live gestochen hast. Hammermässig. Die Linien vor und zurück, ohne das leiseste Gezitter oder unterschiedliche Dicken, ganz sauber. Aber ich schweife ab.

Wenn Motiv, Stelle, Größe und Preis dann einigermaßen bekannt sind, "reicht" er dich dann wieder an seine Frau weiter und die holt das große Terminbuch heraus. Fragen nach "nächste Woche?" seitens des Kunden führen gerne zu allgemeiner Erheiterung. Auf eine Wartezeit von 6-12 Monaten musst dich bei meinem Tätowierer schon einstellen. Hier sage ich einfach mal pauschal: Wenn ein Tätowierer komplett freie Terminvergabe hat und dich auch sofort dran nehmen könnte - überlege mal, warum das so ist. Oder warum du bei einem bekanntermaßen guten Tätowierer teils sehr lange auf einen Termin warten musst...

Tjooo... das war eigentlich schon das wichtigste. Danach kam es dann noch darauf an, ob du mit meinem Tätowierer menschlich zurecht gekommen bist oder nicht. Falls ja, dann hat er auch gerne mal ganz individuelle Vorlagen nach Wunsch des Kunden gezeichnet (und später natürlich gestochen). Und das sogar ohne, dass das Zeichnen der Vorlag etwas gekostet hätte! Aber wie gesagt: Der Service ist nur für Stammkunden, die er gut leiden kann.