Wie kommt es zu den Funken bei den Oberleitungen?

3 Antworten

Vom Fragesteller als hilfreich ausgezeichnet

Hallo sanne3007, ich denke mal, dass du nicht vom Fach bist, so wie es WOLF1961 zu sein scheint. Dafür finde ich deine Gedanken schon genial. Es sind in der Tat Schmutz und Luftfeuchtigkeit zwischen Fahrdraht und Stromabnehmer, die zu Kontaktschwierigkeiten und zur Funkenbildung führen. Und die Kälte spielt auch eine wesentliche Rolle, nämlich der sogenannte Taupunkt, bei dem die gasförmige Luftfeuchtigkeit wieder kondensiert (siehe beschlagene Fensterscheiben bei Kälte). Verdunsten tut das Wasser übrigens tatsächlich bei der Vorbeifahrt eines Zuges, es kondensiert aber ganz schnell wieder neue Luftfeuchtigkeit am Draht. Das kannst du übrigens gut bei Frost beobachten, dann sollen Lokomotiven wegen der Kontaktschwierigkeiten nämlich mit beiden gehobenen Stromabnehmern fahren. Am ersten ist die Funkenbildung dann deutlich stärker als am zweiten.

sanne3007 
Fragesteller
 20.10.2009, 17:18

Hallo Bahnschaffner ;o) Bin nicht wirklich vom Fach, aber elektrotechnisch ein kleines bisschen bewandert (gelernte Kommunikationselektronikerin) Aber Danke für Deine Erklärung, das was Du da so schreibst, leuchtet ein.

Naja, und bei der Elektronik kommt es eben nicht zu so großen Spannungen & Strömen, da muss schon ein Elektriker her um mir das zu erklären ;o)

0

durch reibung also die bewegung da

sanne3007 
Fragesteller
 19.10.2009, 09:33

Die Reibung ist im Sommer nicht anders als im Winter, im Sommer gibt es keine (bzw SEHR selten) Funken

0

Hallo,

der Funkenschlag wird immer dann verursacht, wenn der Stromabnehmer kurzzeitig keinen Kontakt zur stromführenden Fahrleitung hat. Dies kann z. B. bei Fahrleitungskreuzungen oder Streckentrennern der Fall sein, wo gewisse Teile isoliert, also stromlos, sind. Bleibt der Fahrer oder die Fahrerin auf dem Gaspedal, bezieht das Fahrzeug weiter Strom. Dieser kann über eine Distanz von wenigen Zentimetern über die Luft statt über die Fahrleitung weiterfließen. Das ist möglich, weil dann eine chemische Reaktion der Luft, eine sogenannte Ionisierung, stattfindet. Fließt nun der Strom über die Luft zum Fahrzeug, so wird dies, ähnlich wie bei einem Blitz, als Lichtbogen oder eben als Funken sichtbar.

Bei einem solchen Funkenschlag werden ungeahnte Kräfte frei. Die Temperatur kann kurzfristig auf über 1000°C klettern und der freigesetzte Strom auf rund 3000 Ampère ansteigen. Zum Vergleich: Ein normaler Schweißbrenner arbeitet im Bereich von 150 bis 350 Ampère. Der Funkenschlag kann der Fahrleitung beträchtlichen Schaden zufügen und darf deshalb nicht allzu häufig vorkommen. Es besteht aber weder für den Fahrgast noch als Fußgänger je Gefahr.

Gruß aus Hagen

sanne3007 
Fragesteller
 20.10.2009, 17:15

Das leuchtet mir alles ein, aber warum ist das dann über mindestens 100 Meter der Fall? Kann ich so sagen, weil man die Lichtbögen ab 100 Meter vor der Haltestelle sieht, und dann auch später noch, wenn der Zug weiterfährt, kann man, wenn man aus dem Fenster schaut anhand der "Lichterscheinungen" erkennen, dass es immer noch "blitzt"

0