Wie funktioniert die Wasserversorgung bei Lianen?

2 Antworten

Das ist ganz schön kompliziert. Da gibt es zunächst einmal den Wurzeldruck, doch dieser reicht nur für geringe Höhen von so etwa ein bis zwei Meter. Den können wir damit also als Erklärung vergessen. Dann gibt es den Sog durch die Verdunstung in den Blättern. Dieser Sog ist mächtig, d.h. eine Saugpumpe könnte das Wasser ziemlich genau 10 m hoch saugen. (10 Meter Wassersäule wiegen genau 1000 Gramm, was etwa dem Umgebungsdruck entspricht) Nun sind aber Lianen länger als 10m, d.h. sie reichen vielleicht 15 oder gar 20 m an den Bäumen hinauf. Und da wird es spannend. Es ist die Wassersäule, die in den Xylemelementen, also den Siebröhren des Holzteils einer Pflanze als zusammenhängender Wasserkörper nicht abreißt. Vor allem durch die Kohäsionskräfte der Wassermoleküle, also ihre hohen Zusammenhangskräfte, wird diese Wassersäule vor dem Auseinanderreißen innerhalb der geschlossenen Leitbündel bewahrt. Damit sind also die Wasserstoffbrückenbindungen der H2O Moleküle letztlich die Ursache für den Zusammenhalt der feinen Wassersäulen in den Gefäßen. Diese Kräfte sind so groß, dass sie sogar die 120 Meter in den Riesensequoias an der amerikanischen Westküste überwinden können.Bilanz: Die primäre Zugkraft wird durch die Verdunstung in den Blättern geleistet. Die nachgesaugte Flüssigkeitssäule hält aber durch die Kohäsionskräfte innerhalb der Wassermoleküle zusammen. Damit können Steighöhen von über 100 Metern überwunden werden.

na klar, wie bei allen Pflanzen. Lianen sind sehr lang wachsende Schlingpflanzen mit Wurzeln im Boden