Wie ernstzunehmend sind Uni Forschungen?
Das Problem bei meiner Ahnenforschung ist, dass ich auf lauter Dokumente stoße, die ich mir anschaue, den Kopf schüttle und denke:
Entweder habe ich es hier mit einer Humoreske zu tun, oder ich muss einfach in die Freimaurerforschung, Hugenottenforschung und Templerforschung gehen.
Als ich vor 3 Jahren gemeint habe, meiner Meinung nach stammt die Mutter von Jakobea Magareta Behaghel von Flammerdinge, geborene von Flammerdinghe von den de Bures ab, dass ist die Verbindung zwischen Templern und Freimaurern hat jeder den Kopf geschüttelt. Gemeint: Da unten spinnt sich einer einen Ast ab.
Und ganz ehrlich: Ich habe das auch nicht ganz Ernst genommen. Mir gedacht: Für eine Strikte Observanz ganz interessant.
Nun aber stoße ich auf die Forschungsarbeit der Universität Giessen, die haargenau oder beinahe genau das selbe wiedergibt wie ich. Nur behaupten diese, der Ursprung wäre nicht Richard Brice selbst, sondern sein Bruder gewesen.
http://geb.uni-giessen.de/geb/volltexte/2019/14212/pdf/MOHG_77_1992_S247_278.pdf
Und jetzt frage ich mich:
Wie ernstzunehmend sind solche Uniforschung eigentlich?
5 Stimmen
2 Antworten
Der Text schein gut recherchiert, auch wenn die Originalquellen nicht eingesehen wurden, sondern nur Sekundärtexte.
Abenteuerlich ist aber, was Du aus dem Text herausliest. Denn im Textest von einer stadtadligen Familie aus Tournai, die dort dem Patriziat angehört hatte. Ein Teil der Familie schloss sich der calvinistischen Reformation an und musste deshalb fliehen und heiratete im Exil in eine ebenso exilierte Familie ein.
Da steht nichts von einer Verwandtschaft zu einem Templergroßmeister und nicht jeder, der aus Flandern stammt ist mit dem Grafen von Flandern verwandt.
Ebenso war von Hack auch nicht Mitbegründer der Strikten Observanz, sondern wurde erst später mEister vom Stuhl der Loge, jedoch rasch abgesetzt wegen Untätigkeit, wie man in Deinen Quellen so schön lesen kann.
Der Text schreibt , dass ein Brice (Brisses) de Bari am 3. Kreuzzug teilnahm, der dann Kammerherr bei Richard und Johann wurde. Da steht nicht von einem Templergroßmeisterbruder.
Richtig. Und das die Familie de barry in Frankfurt/Main nicht auf ihn zurückgeht, sondern auf dessen Bruder. Den Namen haben sie erwähnt, habe ich mir aber nicht gemerkt.
Ulbaldus. Aber wir gesagt, da steht nichts von einem Templergroßmeister und auch Deine Schlussfolgerung, der Abkunft von Baltin ist Quatsch.
Doch. Das es ein Bruder von Brice war. Allerdings nur "vermutlich".
Da steht nicht von einem Templergroßmeister. Vor allem da der zu der Zeit Robert de Sablé und danach Gérard de Ridefort die Großmeister während des 3. Kreuzzuges waren.
Richard Brice de Bures war Templergrossmeister. Das gehört zur Allgemeinbildung.
https://de.wikipedia.org/wiki/Richard_de_Bures
Übrigens genau in der Zeit des Lateinischen Kaiserreichs.
Von 1245 bis 1247.
Würde erklären, warum die Familie Behaghel von Jakob Wilhelm Behaghel von Hack im Rahmen der Strikten Observanz die Rekonstruktion dieses Ordens forderte.
Der Vorfahr Brice de Bari war aber während des 3. Kreuzzuges gut 50 Jahre eher im Heiligen Land. Und dann lebte er in England und war danach Seneschal von Anjou, nicht von Templergroßmeister.
Ok. Da hast Du Recht. War das der Grund warum Jakob Wilhelm Behaghel von Hack gemeinsam mit Gotthelf von Hund und Altgrottkau die Strikte Observanz schuf. Oder würdest Du den Ansatz hierzu woanders suchen?
Sie haben das nicht zusammen gemacht. Von Hack kam später und war auch nicht wesentlich engagiert, wurde er doch wegen Untätigkeit abgesetzt.
Verwunderlich ist die Rückbesinnung auf die Templer nicht, schwärmte man in dieser Zeit doch von den angeblich so edlen Rittern.
Er war Großkommtur von Kreuznach. Steht zumindest im Freimaurer von A-L:
Ja, und. Habe ich etwas anderes behauptet?
Ich muss mich aber berichtigen, dass er erst dann untätig wurde. Aber in dem Text kannst Du sehen, dass er erst gut 20 Jahre nach von Hund Großmeister war und nicht mit ihm zusammen, wie Du immer behauptest.
Das stimmt. Nur: Baron Gotthelf von Hund und Altgrottkau wurde von ihm in Frankfurt in die Freimaurerei aufgenommen. Der kam von der Loge "Zu den 3 Disteln".
https://de.wikipedia.org/wiki/Karl_Gotthelf_von_Hund_und_Altengrotkau
Ich habe da tatsächlich ein ganz interessantes Forschungsgebiet mit vielen Komponenten. Einmal vollkommen egal wer diese Bassompiere waren oder nicht. Wer die von flammerdinghe waren. Sogar gleichgültig ob die Behaghel Beheim/Böhme waren oder nicht.
Wir finden extrem viel über die Freimaurergeschichte. Und die sind heute wenigstens, anders als all diese Staaten, noch da.
Nur weil die Staaten nicht mehr existieren, hält Dich doch gewöhnlich nicht davon ab, Wahlwiese Dich oder Deine Familie an der Regierung zu sehen. Woher kommt die plötzliche Demut?
Du, wenn Du Dir eine Strikte Observanz anschaust, so zeichnet sie sich immer durch 3 Dinge aus:
1.) Sie bezieht sich auf die Templer
2.) Irgendein Staat soll wieder rekonstruiert werden
3.) Als Herr wird Jesus Christus angesehen, der einen hierzu beauftragt hat.
Sprich: Das ist einfach Freimaurerlehre das rekonstruieren irgendeines Staates für Jesus anzupeilen.
Und wieder hast Du geschickt vom Templergroßmeister abgelenkt, der zur falschen Zeit die Templer geleitet hat.
Du, meine Frage war, hatten diese de bari mit dem Richard Price de Bures, de bari etwas zu tun, so das dies die Grundlage für diese Entwicklung der Strikten Observanz gewesen sein könnte. Irgendwie muss man im Rahmen der Loge "Zu den 3 Disteln" auf diese Idee gekommen sein.
Dort scheint der Beginn der Templer der Strikten Observanz zu suchen zu sein.
Laut Deinen Quellen ist sie eine Erfindung von von Hund, ob er sie von wo anders her hat, ist unbekannt.
Übrigens auch eine Geschichte, die mich durchaus interessiert hätte, wenn da keine Behaghel mit an Bord gewesen wären. Es schaut nur beinahe so aus, als ist die Uni Giessen da schneller als ich.
Auffallend: Eine der Behauptungen der Templer der Strikten Observanz ist, dass die Templer eine Sozialbank betrieben hätte.
Nun aus dem Bankenbereich kam die Strikte Observanz möglicherweise wirklich.
Nicht die Universität Gießen forscht, sondern der Heimatkundler Heinrich Henkel hat geforscht. Der ist nämlich 2009 verstorben.
Der Artikel ist auch nicht bei der Uni Gießen veröffentlicht, sondern beim Oberhessischen Geschichtsverein Gießen.
Aha. Das heißt, dass Forschungfeld ist frei. Danke für die Info.
Das hättest Du selbst mit 2 Klicks und einer Googlesuche rausfinden können.
Forschungsfelder sind nie besetzt, man kann immer zusätzlich forschen.
Dann habe ich wenigstens eine sinnvolle Aufgabe gefunden. Noch dazu eine, die glaubwürdig ist. Das jemand die eigene Familiengeschichte erforscht, ist glaubhaft.
Dazu müsstest Du aber in die Archive gehen und dort nachschauen. Bloßen Spekulieren auf Basis von Internetseiten ist kein Forschen.
Das ist mir bewusst. Wobei Gott sei Dank immer mehr Dokumente auch eingescannt werden.
Naja
da wird auch gern mal wenig oder ungeprüft was zitiert oder übernommen. Ich würde es genau prüfen wie die Erkenntnisse entstanden sind
Das wird schwierig. Schaut man sich die Geschichte der Familie Behaghel an, so waren das Spione. Schreibt Alexander Dietz in seinen Frankfurter Handelsgeschichten.
http://tudigit.ulb.tu-darmstadt.de/show/57-1505-4-1/0320/image
Und betreibst Du in diesem Bereich Ahnenforschung hast Du keine Familiengeschichte, sondern ein Hollywood-Drehbuch.
Da steht nicht davon, dass sie Spione gewesen wären. Da steht, dass sie ihm wohl in finanziellen Fragen ausgeholfen haben.
Das wäre ebenso denkbar. Sie waren immerhin mit etlichen Banken leiert.
Das steht dort. Lies doch endlich mal das, was Du verdienst. Es waren Bankiers, sie waren nicht nur mit Banken liiert.
Stimmt. Es muss auch eine Behaghel Bank gegeben haben. Allerdings findet man über diese wenig. Seite 248.
Zitat:
Der Stammvater der heutigen Familie de Bary war vermutlich ein Bruder von Brice und hieß üibaldas.
Zitat:
Der Stammvater der heutigen Familie de Bary war vermutlich ein Bruder von Brice und hieß Ulbaldus.
Richtig. Heiratete nach Angabe dieses Textes in die Familie Behaghel ein. Dort endet der Text. Sie sind sogar tatsächlich bis zu den Behaghel gegangen. Bis zu dem Punkt an dem Jakobea Magareta von Flammerdinghe, Karl Behaghel heiratet.
Die war ja die Tochter von Isaak von Flammerdinghe gemeinsam mit Marie de barry.
Und beginnen tut die Geschichte mit dem Bruder des Templergrossmeisters.
Wäre gut, wenn Du einen Text überhaupt erst einmal liest, bevor Du ihn noch dazu gegen die Aussage der Uni Giessen korrigierst.
Auf den Text bin ich gestossen, als ich mir sämtliche Behaghel Dokumente anschaute. Karl ist dort namentlich erwähnt.