Wertigkeit von Nebengruppenelementen bestimmen?

1 Antwort

In den Nebengruppen gelten die folgenden Regeln — eigentlich sollte man eher „Tendenzen“ schreiben, denn so manches ist unvorhersagbar und vieles hat Aus­nahmen.

Da es sich um Metalle handelt, sind die Oxidationszahlen fast immer positiv. Eine Eins als Oxidationszahl ist generell un­üblich (außer in der Kupfer­gruppe), ge­wöhn­lich beginnt es bei Di­kat­ionen z.B. V²⁺ oder Fe²⁺.

Für die Elemente Sc bis Fe (und ihre schweren Homologen, also das was im PSE drunter steht) steigt die maxi­male Oxi­da­tions­stufe an: Für Sc (und Y) ist sie drei, für Ti,Zr,Hf vier, V,Nb,Ta hat dann fünf etc bis Fe,Ru,Os mit maxi­maler Oxi­da­tions­stufe acht. Zwar ist Fe(VIII) glaube ich bisher nicht her­gestellt worden (Eisen mag nicht mehr als VI), aber es gibt RuO₄ und OsO₄.

Die schweren Elemente (also ab der zweiten Zeile der Übergangs­metalle) be­vor­zu­gen hohe Oxi­dations­zahlen. So ist kommt z.B. Chrom vor allem als Cr³⁺ und CrO₄²⁻ vor (OZ drei oder sechs), und Cr(VI) ist ein starkes Oxi­da­tions­mittel. Wolfram da­gegen ist so gut wie immer sechs­wertig und läßt sich nur mit Mühe kon­trolliert reduzieren.

Die nächsten beiden Spalten (also Co, Ni und das was darunter steht) be­vor­zugen dagegen die niedrige Oxi­da­tions­zahl Zwei, aber über diese Elemente weiß ich nicht so viel.

Dann kommt die Kupfergruppe. Kupfer ist meist zweiwertig, Silber meist ein­wertig und Gold meist dreiwertig (Cu⁺ und Au⁺ gibt es aber auch).

Die Elemente der letzten Gruppe aus Zn, Cd und Hg kommen fast immer in der  Oxi­da­tions­zahl +II vor. Beim Queck­silber gibt es aber auch Ein­wertig­keit, und zwar keine Ionen Hg⁺ sondern Hg₂²⁺.

Viel Regel ist das nicht, aber deshalb muß man Chemie ja auch studieren bis man sie kann.

Woher ich das weiß:Studium / Ausbildung – Chemiestudium mit Diss über Quanten­chemie und Thermodynamik