Weniger verkrampft auf andere wirken?
Ich bekomme ab und zu von Leuten aus meinem Umfeld mitgeteilt, ich wirke manchmal verkrampft. Was genau mich krampfhaft wirken lässt oder in welchen Situationen kann mir aber keiner sagen. Wie kann ich weniger verkrampft wirken?
Ein paar (vielleicht hilfreiche) Hintergrundinformationen zu mir:
Ich bin nicht so richtig gut im sozialen Umgang mit Gleichaltrigen, vor allem darin, die entsprechenden Dynamiken zu erkennen und entsprechend zu handeln. Ich bin aber auch nicht der klassische Soziallegasteniker. Ich habe durchaus Interesse an sozialem Umgang und ich kann sehr gut mit Erwachsenen umgehen (schon immer), ich bin mit einigen gut befreundet und die schätzen mich wegen meiner "erwachsenen Art". Ich habe das Gefühl (beziehungsweise die Beobachtung gemacht), dass Menschen umso besser mit mir zurechtkommen, je älter und je bodenständiger (also fest im Leben stehend) sie sind.
Ich bin generell ein wenig nerdig und der Umgang mit Technik und Zahlen fällt mir deutlich leichter als der mit Menschen. Ich versuche die sozialen Dynamiken auf Regeln und Strukturen zu reduzieren, mithilfe derer ich mein Handeln durch Kalkulation der erwarteten Reaktionen bestimme. Je nach Komplexität der Situation dauert das länger oder erfolgt instantan (dann sozusagen nach Gefühl). Ich handle selten impulsiv, wenn, dann nur wenn ich das vorher bewusst "freigegeben" habe. Immer, wenn starke Emotionen (Wut, Ärger Unsicherheit etc.) zu vorschnellem Handeln führen könnten, wenn ich mich in einem Konflikt (ich bin keinesfalls Konfliktscheu) oder in einer unvorhergesehenen Situation bedroht sehe (nicht physisch, es kann z.B. eine Situation sein, in der ich mich peinlich ertappt fühle), friere ich ein, kalkuliere gründlich, wie ich reagiere und versuche eine schlagfertige Antwort zu finden, die je nach Gegenüber und Situation durchaus böse sein können.
Ich bin kein Autist, aber das wurde mal als Möglichkeit in Betracht gezogen.
Manchmal sagen mir auch Leute, dass ich verkrampft wirke, während ich mich gerade mit denen unterhalte und mich total locker und natürlich fühle.
3 Antworten
Ließt sich doch gut, deine Darstellung. Nichts zu meckern. Deine Selbstdiagnose ist aber noch nicht fertig.
Mit dem Verkrampfen, wurde mir auch schon gesagt. Aber ich weiß, was und wann das passiert.
Einmal, wenn mich jemand in den Arm nimmt, egal wer!!! Ich kann es nicht ab. Dann bei Veranstaltungen, bei denen getanzt wird und zur Damenwahl kommt!! Muss dann immer zur Toilette.
Situationen die ich nicht bewältigen kann, mich überfordern. Oder so etwas wie Du schreibst " in der ich mich peinlich ertappt fühle" .
Und wie man es auch betrachtet, die Formung in jungen Jahren im Elternhaus. Bei uns lag sich niemand nie in den Armen. Da wurde immer auf Distanz geachtet. Ich wurde zum Tanzkurs verdonnert, weil sich das so gehört! Den hab ich durchgezogen und dann ein für allemal vergessen. Ich habe da mehrere Schwächen. Natürlich erstmal der körperliche Kontakt (verkrampft) und dazu das Defizit der Koordination zwischen Tanzschritten und Musikhören! Geht nicht beides!
Alles was mit Gefühlen und ggf. noch Sex zu tun hatte - absolut tabu !
So sieht das aus, aufgeprägt in der Kindheit für das ganze Leben.
Verbale Konfrontationen hab ich nie gescheut, alles darüber hinaus hieß Rückzug! Auch eine Regel aus dem Elternhaus!
Aber auch diese Kenntnisse helfen nicht wirklich. Ich hab´s in 70 Jahren nicht geschafft, etwas zu korrigieren. Akzeptieren und gut.
Alles Gute für dich!
Hey,
und wieder hat paradies098 recht.
Du musst halt versuchen, das Miteinander nicht nur in Fakten und Zahlen zu sehen, nicht zu verkopft sein und Andere auf Dich wirken zu lassen, Empathie zu entwickeln, so es bei Deinem Gegenüber berechtigt ist, Dich fragen, warum er oder auch sie so ist wie sie ist, Dich versuchen in Andere hinein zu versetzen.
Das ist genau was Dich verkrampft sein lässt, bis Du mit dem Berechnen Deiner Reaktion fertig bist, ist die Situation sicher öfter schon vorüber, oder Du reagierst eben nicht, solange Du noch "rechnest".
So kann man diesem Leben nicht gegenüber treten finde ich, auch wenn das sicher in einigen Situationen hilfreich sein kann, LG. :-)
Verkrampfung hat meistens mit Unsicherheit und Nervosität zu tun. Nicht leicht immer locker zu bleiben, aber man kann es lernen. Gelang auch mir.
Die jeweilige Situation genau analysieren. Mit wem was reden oder tun. Stell dir die Situation bildlich vor und wie sie abläuft. Denk auch an die möglichen Folgen, wie es sich gut anfühlt, wenn sich der Erfolg zeigt.
Was genau muss ich dafür tun?
Ich bin schon manchmal nervös und unsicher, aber generell durchaus selbstbewusst und alles andere als schüchtern.