Welcher Kampfsportart bringt am meisten beim Street fight?

3 Antworten

Bei Ju-Jutsu ist von allem was dabei.

Antwort: Keiner!

Wieso? Weil eine Kampfkunst nicht kämpfen kann. Eine Kampfkunst hat keine Arme und Beine, keinen Kopf und auch keine Gedanken.

Wenn Du lernen willst, wie man kämpft, dann musst Du schon selbst deinen Kopf anmachen und verstehen wie ein Kampf funktioniert. Dann ist es auch völlig egal, ob Du Muay Thai oder Tai Chi machst - die Techniken sind zweitrangig. Viel wichtiger ist es, wie Du mit der Situation umgehen kannst.

Es gibt so unheimlich viel Schwachsinnsgelaber über Kampfsport und Kampfkunst von Leuten, die es noch nie ausgeführt haben. Die keinen blassen Schimmer haben, wie so eine Trainingsstunde aussieht, oder den Sinn hinter den Techniken verstehen. Ich persönlich glaube, dass man diesen Leuten mit ihrer Meinung keine Aufmerksamkeit schenken sollte. Oder wie David Ruessel sagt: Springst Du lieber mit einem erfahrenem Fallschirmspringer aus dem Flugzeug, oder mit einem xbelibigem Passagier, welcher noch nie Fallschirm gesprungen ist?

Ich selbst trainiere mehrmals die Woche WingTsun und eher unregelmäßig Judo.

Der Unterschied zwischen Kampfsport und Kampfkunst

MMA, Muay Thai oder auch Jiu Jutzu sind Kampfsportarten. Auf den fairen Kampf im Ring ausgelegt. Mit Mund und Kopfschutz. Sobald einer abschlägt, ist es vorbei. Ich brauche wohl nicht zu erwähnen, dass das der Realität kaum nahe kommt. Kampfkunst kennt keine Regeln, genauso wie die Strasse. Doch kennt Kampfkunst auch vieles der traditionellen Seite. Mit unglaublich viel Schnickschnack, welches erstmal irrelevant für einen Kampf gegen einen Strassenschläger ist.

Neben Kampfkunst und Kampfsport haben sich Leute noch gedanken gemacht, wie man das Jahrtausende alte Wissen über den Kampf in die moderne übertragen kann. Das nützliche mitnehmen, und das unnützliche ablegen. Bekanntestes Beispiel ist dafür wohl Krav Maga. Ich persönlich war noch nie in einem Krav Maga Kurs - darüber kann ich nicht viel erzählen. Doch es ist sowieso unwichtig, was ich über diesen oder jenen Kampfstil erzähle, viel besser wäre es, wenn Du selbst aktiv wirst und dich nach Schulen und Vereinen umschaust, welche verschiedene Stile anbieten. Denn ob Krav Maga nun objektiv betrachtet effektiv ist, oder nicht - wenn es dir nicht gefällt und Du die nötige Motivation nicht mitbringen kannst, dann bringt es nichts.

Der Spaß steht im Vordergrund

Spaß und Motivation sind der Ausschlagebende Punkt zum erlernen von neuen Dingen. Ohne Spaß gibt es keinen Lernfortschritt. Wenn Du also 15 Jahre lang Muay Thai betreibst, ohne Spaß dran zu haben, und dich jedes mal zum Training zwingen musst, so wird es dir auf der Straße rein gar nichts bringen.

Wie sieht die Realität aus?

Eine Sache, die sich viele 'Meister' nicht bewusst sind. Wenn Du also in einer sogenannten 'SV-Schule' nie lernst mit mehreren Gegnern umzugehen, nie lernst mit Waffen umzugehen, dann ist das für mich keine richtige Schule. Dann wird sie von einem Hochstapler betrieben. In der Realität gibt es auch keine Vorwarnung - möglicherweise wird dir aus heiterem Himmel in den Rücken getreten. In einer richtigen Schule, bei einem richtigem Meister lernt man Gefahren vorher zu erkennen. Man lernt Taktiken anzuwenden und schult seine Wahrnehmung.

Wenn Du die Taktik beherrscht, ist die Technik schon fast egal. Dann funktionieren auch Kampfsportarten mit Wettkampfhintergrund. Du musst nur zwischen Strasse und Ring unterscheiden können.

Was ist jetzt zu tun?

Schaue einfach, was dir gefällt und entscheide nach mehreren Probetrainings, wo Du dich anmelden willst.

Ich wünsche dir viel Glück und viel Spaß beim Training!

Woher ich das weiß:Hobby – Trainiere jetzt seit ein paar Jährchen WingTsun

Wenn du eine reale Bedrohungssituation im Alltag meinst - da ist der trainierte Stil nicht der entscheidende Faktor, wenn es um das eigene Überleben geht.

Am besten ist es, jeden überflüssigen Konflikt wann immer möglich zu vermeiden - sei es das man einfach flieht, oder das man seine Wertsachen aushändigt.

Wenn es zum Konflikt kommt, entscheidet nicht, ob jemand 30 Jahre Kung Fu trainiert hat, ob man Mitglied einer militärischen Spezialeinheit ist, oder gar die Gürtelfarbe.

Die besten Chance hat jene Person, die in der ungewohnten Situation die Nerven behält, sich konzentrieren, der Lage anpassen und entsprechend handeln kann.

Dabei ist der Stil letztlich irrelevant, denn wenn man vor Schreck oder Angst nicht mehr handlungsfähig ist, nützt kein Super-Duper-Stil der Welt irgendetwas.

Der "beste Stil" ist der Stil, der am besten zu dir passt. Nur wenn du Freude am Training hast, bleibst du lange genug dabei, um echte Fortschritte zu machen.

Wenn du zB einen sehr aggressiven Stil trainierst, aber sehr zurückhaltend bist, hast du womöglich im entscheidenden Moment Hemmungen - du bist geistig blockiert.

Das gleiche Problem hat jemand, der in einen Blutrausch gerät - er verliert die Kontrolle über die Situation, entwickelt Scheuklappen und prügelt nur noch wild drauflos.

Das entscheidende ist eben nicht, die 108 Techniken der Shaolin zu meistern, oder eine SWAT-Ausbildung zu absolvieren - sondern mentale Stärke zu entwickeln.

Nur mit einem klaren Kopf kann man ausreichend Geistesgegenwart bewahren, um der Situation entsprechend angemessen zu handeln - egal welchen Stil man übt.

Wenn du also wissen willst, welcher Stil für dich am besten ist, dann kann man dir letztlich nur Probetrainings bei verschiedenen Vereinen empfehlen.

So machst du direkte Erfahrungen mit dem Stil und merkst, ob dir das Training zusagt - denn womöglich magst du den Stil, kommst aber mit den Leuten dort nicht klar.

Finde also heraus, welcher Stil dich innerlich befriedigt - und du hast den ersten Schritt gemacht, der es dir ermöglicht, solchen Situationen zu entkommen.

Woher ich das weiß:Hobby – Seit etwa 40 Jahren Training des Aikido
CharliePace  03.06.2018, 19:55
Finde also heraus, welcher Stil dich innerlich befriedigt

Absolut richtig. Auch ich habe anfangs damit gekämpft. Habe Stile ausprobiert und traininert, bei denen für mich das gewisse etwas fehlt. Nachdem ich meinen damaligen Ju Jutzu Trainer die Lage erklärt habe, meinte er, dass WingTsun vielleicht eher das ist was ich suche - und siehe da - er hatte vollkommen recht.

Daher ist es ganz wichtig sich nicht auf Meinungen von Leuten zu konzentrieren, welche irgendeinen Stil als unbesiegbar und am effektivsten preisen. Das hat mir viel Zeit gekostet.

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