Blickwechsel 18. Januar 2022
Deine Fragen an einen Schamanen
Alles zum Blickwechsel

Welche Richtungen gibt es? Wie wird man Schamane - wie lernt man das? Wie hat sich das in der Menschheitsgeschichte entwickelt - Wann entstand der Schamanismus?

2 Antworten

Es gibt so viele Richtungen des Schamanismus, wie es regionale geografische Zonen gibt. Du kannst grob/ generell unterscheiden zwischen dem asiatischen Raum der europäischen Zone, Afrika, Australien/Neuseeland, Nordamerika, Karibik und Südamerika.

Ebenso verhält es sich mit der Entstehung und Entwicklung. (Viele Meinungen und Forschungsergebnisse). Anthropologen zufolge ist der Schamanismus älter als die Geschichtsschreibung und soll seinen Ursprung vor etwa 6000 Jahren im tungusischen/ sibirischen Raum haben.

Entwicklung: mit der zunehmenden Modernisierung und "Verkirchlichung" wurde der Schamanismus mehr und mehr in den Bereich der Hexerei und des Aberglaubens gerückt, bis er nahezu gänzlich in Vergesenheit geraten ist. Von einigen wenigen isoliert liegenden Ausnahmen einmal abgesehen. Seine Wiederbelebung wird etwa in der Zeit der 60er und 70er Jahre angesiedelt. Die Hippie-Bewegung war daran nicht unerheblich beteiligt und es entstand das "New Age", die Ära des Wassermanns und die Esoterik. Die Leute haben damals festgestellt, dass ihnen "Irgendetwas" verloren gegangen ist. Dies alles hat jedoch nur noch sehr wenig mit dem ursprünglichen Schamanismus zu tun. Die Grenzen sind in einigen Bereichen fließend, was dazu beiträgt, dass Schamanismus aus Unkenntnis mit Esoterik in einen Topf geworfen und entsprechend abwegig verspottet wird.

Schaman wird man im allgemeinen, wenn ein alter Schaman bestimmte Veranlagungen und Geisteshaltung bei einem Menschen entdeckt und sich als Mentor dafür entscheidet ihn als Schüler anzunehmen. Dann beginnt ein viele Jahre dauernder Lernprozess, der später auf eigene Initiative hin vom neuen Schaman weitergeführt wird. Dieser Lernprozess hört nur auf und wird fast immer persönlich weitergegeben.

Hey,

zu den bekanntesten Formen gehören sicher der Huna Schamanismus (Hawaii), der Voodoo Kult (ursprünglich afrikanisch, heute je nach Nationalität), der tuvinische Schamanismus (Sibirien), die zahlreichen südamerikanischen Schamanen (Oft mit Ayahuasca Zeremonien assoziiert), die Aborigines in Australien mit ihren Walkabouts und so weiter..

..in der Regel eint alle Formen eines: der Schamane ist Mittler zwischen den Welten und zumindest DAS ist somit (wenn man so will) Grundvoraussetzung, ergo mittels kontrollierten Trancezuständen diesen Kontakt ermöglichen.

Dabei gibt es bspw. klassischen Erbschamanismus: der Sohn lernt vom Vater und tritt irgendwann in dessen Fußstapfen. Hier zeigt sich das Schamanische Techniken grundlegend erlernbar sind, natürlich ist die Wahrscheinlichkeit hoch das der Sohn eines Schamanen ebenso einen höheren Grad der Begabung hat.

Oft allerdings zeigt sich (quer durch alle Formen) der Ruf der Geister durch schwere Krankheit (hierzulande auch klassische Geisteskrankheit) und derlei. Eine Initiationsphase des neuen Schamanen beginnt und wird so von anderen Schamanen erkannt die dann bspw. auch ganz konkret als menschliche Lehrer in Erscheinung treten.

Nochmal: Schamanische Techniken kann prinzipiell jeder erlernen (z.B. Trancereisen durch Trommeln) und danach ggf. „Schamanisch Arbeiten“ aber ein „Schamane“ folgt dem Ruf seiner Geister (Initiation), auch gegen seinen Willen, sozusagen durchaus zwanghaft, unfreiwillig bzw. vorherbestimmt.

Man geht davon aus das der Schamanismus als erste Form menschlicher Spiritualität zu betrachten ist, lange vor Göttern und Dogmen. Als Realer Bestandteil der Welt wo Geistwesen, Pflanzen, Tiere, Menschen, schlicht ALLES ohne jeden Zweifel existieren und jeder Stein, jeder Fluss, sprich ALLES beseelt ist. Damals war es ohne Frage absolut sinnvoll einen talentierten Dolmetscher um sich zu wissen. :)

Woher ich das weiß:eigene Erfahrung