We kann ein Misanthrop altruistisch Handeln?

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Hallo Kaya01, es schreibt Dir Misanthrop2.

Hast Du noch nie in Deinem Leben etwas von einem Paradoxon gehört? Genau darin sehe ich mich gefangen, von der Erkenntnis über die Menschen ausgehend. Ich verabscheue und hasse Menschen, nebst meiner selbst. Aber was heißt Hass? Hass entsteht meist aus einem Gefühl von getrennt sein, oder von Chancenlosigkeit mit dabei zusein, sprich in Ruhe und Harmonie zu leben, zu akzeptieren. Aber ich kann nicht in Ruhe und Harmonie leben, denn ich kann nicht akzeptieren, was ich erlebe aus subjektiv- objekiver Sicht und aus subjektiv-subjektiver Sicht. Jedoch bin ich selbst ein Mensch, der entsprechend funktioniert: Die Suche nach den schönen Gefühlen, nach Geborgenheit und Sicherheit- einem Platz, bei dem man sich über seine Existenz und die der anderen freuen kann. Doch genau diese Mechanismen verabscheue ich wiederum, denn sie sind für mich eine boshafte Ausnutzung der Natur. Sie macht mit uns was sie will und sie macht aus uns Idioten. Armseelige, brutale machtlose Sklaven, die sich mit Illusionen und Gefühlen- auch Altruismus durchtricksen. Selbstbeweihräucherung. Und das Zuwedeln der anderen.So soll es ja auch sein. Charls Darwin's Überlebenskampf- der nicht unbedingt Individuen beachtet. Dazu gehört auch der Altruismus. Dieser Widerspruch zerberstet mich. Ich sehe nichts Gutes am Menschen. Jedoch erlebe ich diese suchenden Gefühle. Das wiederum bestätigt die Verabscheuung und den Hass, den ich auf alle beziehen muß, denn ich erlebe diese hoffnungslose, naturhämische Mechanismen ja nicht nur bei mir. Es ist halt menschlich. Vielleicht ist ein Altruismus die Vorlage zur Misanthropie? Ich kann mich leider (noch) nicht selbsttöten. Solange ich lebe, werde ich aber diesen demütigen "Motivations"-Gefühlen, samt Sehnsucht nach Anbindung, Platzierung, Sozialität und gemeinsamer Freude unterlegen sein. Um so schlimmer ist die erlebte und scheinbar wissenschaftlich immer wieder bestägtigte Heuchelei der Menschen (=Tiere) nähmlich im gleichen Atemzug der Fröhlichkeit, andere zu töten, zerstören, zu schänden, und gar sich selbst den Lüsternheiten und den unvernünftigen Wahnsinnen wohl nicht entziehen zu können. Siehe Triebe, Instinkte, hormonale Empfindungs- und Funktionsprogramme. Abscheulich zu erleben wie wir funktionieren, während ich ebenso wie die meisten Menschen diese Lebensstrebungen in mir verspüre, samt Illusion, wir wären eine einzige, wohlwollende Familie. Mit diesem Bewusstsein wird die altruistische Ader als negatives, hinterlistiges Steuerelement der Natur von mir wahrgenommen, also negativ, wie die "Gegenseite" ebenso. Das Leben ist ein einziger Widerspruch. Es ist nicht rein. Und das ist traurig und nicht akzeptabel für mich. Jedoch hoffnungslos unabänderlich. Diese absolute Perspektive des Perversen und Miesen lässt zwar kein gutes Haar an der Existenz des Lebendigen und der Menschen, jedoch rettet es mich nicht vor diesen Gefühlen. Und es ist für mich wirklich so: weg sind die ursprünglich wohlwollenden und gebenden Impulse nicht, jedoch nimmt während der Zeit die gegenteilige Komponente bei mir zu. Weniger bis gar keine Barmherzigkeiten, immer mehr das "Nein". Bin mal gespannt wie weit ich noch damit komme. Jeden Tag mit der absoluten Enttäuschung zu leben. Mit dem Gefühl der Bedrohtheit. Angst. Entsetzen. Bestürzung. Mit der Tatsache des gewaltvollen gemachtwordenseins, der machtlosigkeit- keine Rolle zu spielen, jedoch ein Programm abzuarbeiten. Schameswürdig. Dieser paradoxe Wahnsinn mit der massiven Ablehnung zur menschlichen gnadenlosen Existenz mit schlau eingebauten Ablenkungs- und Genussmanövern ist sozusagen aus dem Wunsch heraus entstanden, eine illusionärische schöne, positive Welt mit netten, zu bekümmernden Mitmenschen zu gestalten. Ich meine, meine Menschen verabscheuung- und mein Menschenhass wird eben gerade durch das auferzwungene Sozialitätsbedürfnis, das Teilungserlebnis, und der Selbst- versorgung durch Versorgung der Anderen ermöglicht. Würde die altruistische Ader völlig von Dannen ziehen, denke ich löst den misanthropischen Zustand ebenso auf. Aber dann wäre ich wohl eher ein apathischer Zombi, oder gar tot. Ja- ich leide. Und besitze deshalb noch dieses "Mit"-leid. Was aber durch die Tatsache des täglichen getötet werdens und des tötens meinerseits sich zu einer einzigen Abwehr- und Vergeltungsschlagaktion umwirkt. Und die Moral von der Geschicht': Unterstütze einen Menschen nicht!!! Hm- War das eine hilfreiche Erläuterung zu meinem Dilemma der Philanthropie versus Misanthropie?

Gruß, M2

Ich beschreibe mich selbst auch als altruistischen Misanthropen. Es liegt ganz allein an meine Denkweise und Lebenseinstellung, selbst immer ein guter Mensch zu sein.

Ich lebe nach dem Spruch, "was du nicht willst, was man dir tu', das füg' auch keinem anderen zu!". Ich behandele jeden Menschen stehts so, wie ich selbst behandelt werden möchte. Diese Handlungsweise erfordert viel Disziplin, Selbstreflexion und vor allem und das ist für mich der Schlüssel allen guten Handelns, Empathie!!!

Die Tatsache jedoch, dass nur ein winzig kleiner Teil aller Menschen dazu in der lage ist, hat mich im Laufe meines Lebens und nach hinreichenden unzähligen Enttäuschungen dazu gebracht, den Menschen als Lebewesen zu verachten.

All dieser Hass, die Gier und am schlimmsten der Neid, der Urspung allen schechten Handelns ist tief in den Menschen drin, das ich teils zweifle überhaupt ein Mensch zu sein oder zumindest einer auf gleicher Evolutionsebene.

Liebe Grüße

Altruisanthrop

Wenn er z.B. Erste Hilfe leistet, oder wenn seine Eigenschaft durch das Kindchenschema ausgeschaltet bzw. überlagert wird.

Genauso wie ein Menschenfreund egoistisch handeln kann.