Was wollten Liebknecht und Scheidemann?

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Phillip Scheidemann rief bloß eine Republik nach der Paulskirchen Verfassung von 1848 aus, ließ aber bewusst ein richtungweisendes Adjektiv weg. Nach dem 1. Weltkrieg und nach dem der Kaiser abgedankt hat wollte Scheidemann etwas Ruhe in die Innenpolitik bringen und die Grundbedürfnisse wieder herstellen, so erklärte er die "Revolution" (ich weiß nicht ob das eine richtige Revolution in dem Sinne war, aber es gab ja einen Machtumsturz, wo die Regierungsform geändert wird) für beendet.

Karl Liebknecht dagegen, ein Kommunist, wollte eine freie sozialistische Republik. Er sah das Ende des 1. Weltkrieg nicht als Ende einer Revolution an, sondern den Anfang einer Weltrevolution gegen den Kapitalismus, der in Deutschland begann. 

Liebknecht: Kommunist, orientiert sich an Lenin und der Sowjetunion, will die Revolution, Enteignung der Unternehmer, Planwirtschaft, scharfen Kampf gegen Adel und Offiziere

Scheidemann: SPD, will Reformen, parlamentarische Demokratie, Sozialstaat, keine Revolution, keine vollständige Enteignung der Unternehmer, ist für Zusammenarbeit mit bestimmten Vertretern des alten Systems, um die kommunistsiche Revolution zu verhindern

Liebknecht wollte eine kommunistische Räterepublik, wie sie Russland gerade eingeführt hatte und Scheidemann wollte eine demokratische Republik, wie sie Deutschland dann ja auch bekommen hat.