Was wird alles nach dem Ende einer Schachpartie in einem Turnier notiert?
2 Antworten
Ich habe früher u.a. im Europapokal mitgespielt (mein Hotelzimmer war gegenüber von Carlsens Zimmer, wir hätten auch gegeneinander gelsot werden können):
Man schreibt während der Partie auf Partieformularen mit. Es gibt nicht überall Digitalbretter. Wenn man ohne 30 Sekunden Zeitgutschrift spielt, besteht in den letzten 5 Minuten der eigenen keine Mitschreibpflicht, muss jedoch nach der Zeitnotphase/dem 40. Zug die Züge nachtragen (vom gegnerischen Formular während der eigenen Bedenkzeit abschreiben). Die Partie muss ständig NACHVOLLZIEHBAR in gänger Notation aufgeschrieben werden. So ist eine altägythische Papyrusschrift verboten, da der Schiedrichter die Züge daran nicht nachvollziehen kann (Dank geht raus an Robert Hübner, der das wirklich mal gemacht hat!).
Notiert werden dürfen nur die Züge und die Zeiten der Uhr. Mehr nicht (d.h. keine Notitzen über Varianten). Notiert werden darf erst NACH Ausführung eines Zuges. Alles andere darf vom Gegner reklamiert und vom Schiedsrichter sanktioniert werden.
Nach der Partie müssen die Turnierformulare mit Ergebnis unterschrieben und bei größeren Turnieren abgegeben werden.
Beide Leute unterschreiben jeweils auf dem Notationsblatt, damit das Ergebnis von beiden bestätigt wird.
Hier schaut es aus als hätte jeder zwei Formulare gebraucht. Das heißt, dass jeder viermal unterschreiben muss. Und anscheinend hatte der Mann nicht auf dem zweiten Formular die Namen oder das Ergebnis eingetragen gehabt.
Das dachte ich auch, aber in dem Video, das ich verlinkt habe, dauert der Papierkram fast länger als die Partie selber. Was schreiben die also alles?!