was Machen spanische Gesetzt so besonders das dort Finca bertug groß war ist?

2 Antworten

Nachdem ich die (ggf. ChatGPT-Antwort) von @Xubaet und ein paar Nachrichten zum Thema gelesen habe, folgendes:

Es handelte sich hier um Leute, die per Email einen Hauskauf abwickelten und betrogen wurden.

Zu den Punkten aus @Xubaets Kommentar: Es ist alles ziemlich einfach. Es gibt einen Grundbucheintrag, escritura genannt. Wenn die nicht vorhanden ist, gibt es auch kein Grundstück bzw. keine Finca. Das ist das 1x1 des Hauskaufs in Spanien und das würde dir jeder Fremde auf der Straße angesprochene so sagen. Es ist kein Geheimnis. Und auch Banken verlangen natürlich die Escritura.

Das ist in etwa gleichzusetzen mit Leuten, die auf Internetplattformen für 5 Euro eine Handyschachtel statt eines iPhones kaufen. Es schrillten eben nicht die Alarmglocken. Dennoch wird Betrug natürlich verfolgt.

Keine Bank und kein Notar hat in Spanien eine Finca verkauft, die es nicht gibt. So etwas zu behaupten ist verleumdend. Was jedoch ging war eine 100%ige Finanzierung, auf die aber auch viele Käufer bestanden. Etwas, was nach der Immobilienkrise eingeschränkt wurde, glaube derzeit bei 70% liegt und je nach Ausfallrisiko angepasst wird.

Mit Fincabetrug verhält es sich eben wie mit allem, was man kauft, ohne überhaupt vor Ort gewesen zu sein oder sich - wenn schon ortsfremd - beraten zu lassen. Gefälschte Eigentumsurkunden sind auch kein Thema. Habe ich in 25 Jahren noch nie gehört und auf Google findet man hier auch nichts in Spanien dazu, sondern aus anderen Ländern (USA, Mexiko). Die escritura ist in Spanien seit jeher gut und verlässlich geregelt. Vielleicht wirft das ChatGPT auch etwas zusammen, was nicht zusammengehört.

Es gibt mehrere Faktoren, die den Finca-Betrug in Spanien begünstigt haben:

1. Bauboom und Spekulation:

In den Jahren vor der Wirtschaftskrise 2008 erlebte Spanien einen Bauboom, der von Spekulationen getrieben war. Viele Menschen investierten in Immobilien, oft ohne ausreichende Prüfung der Eigentumsverhältnisse oder der tatsächlichen Bebauungsmöglichkeiten.

2. Lücken im Gesetzgebungssystem:

Das spanische Gesetzgebungssystem war in Bezug auf Immobilienkäufe nicht ausreichend transparent und lückenhaft. Dies ermöglichte es Betrügern, Schlupflöcher auszunutzen und Käufer zu täuschen.

3. Mangelnde Kontrolle:

Die Behörden waren nicht ausreichend ausgestattet, um den Immobilienmarkt zu kontrollieren und illegale Aktivitäten zu unterbinden.

4. Korruption:

In einigen Fällen waren Beamte in Betrugsfälle verwickelt, was die Strafverfolgung erschwerte.

5. Sprachbarrieren:

Viele ausländische Käufer waren nicht mit dem spanischen Rechtssystem vertraut und sprachen nicht die Sprache, was sie anfälliger für Betrug machte.

6. Vertrauenskultur:

In Spanien ist es üblich, Immobilienkäufen mit einem hohen Maß an Vertrauen zu begegnen. Dies wurde von Betrügern ausgenutzt, die sich als seriöse Verkäufer ausgaben.

Im Folgenden einige spezifische Aspekte des spanischen Rechtssystems, die den Finca-Betrug begünstigten:

  • Grundbuchsrecht: Das spanische Grundbuchsrecht ist nicht so lückenlos wie in anderen Ländern. Dies ermöglichte es Betrügern, gefälschte Eigentumsurkunden zu erstellen.
  • Vorkaufsrecht: In Spanien gibt es ein Vorkaufsrecht, das es Dritten ermöglicht, ein Grundstück zu kaufen, bevor es an einen anderen Käufer verkauft wird. Dies wurde von Betrügern genutzt, um Käufer unter Druck zu setzen und höhere Preise zu erzielen.
  • Notarsystem: Notare spielen in Spanien eine wichtige Rolle bei Immobilienkäufen. In einigen Fällen waren jedoch Notare in Betrugsfälle verwickelt.

Die spanische Regierung hat seit der Wirtschaftskrise 2008 verschiedene Maßnahmen ergriffen, um den Finca-Betrug zu bekämpfen:

  • Verschärfung der Gesetzgebung: Das Gesetzgebungssystem wurde im Hinblick auf Immobilienkäufe verschärft und transparenter gestaltet.
  • Verstärkung der Kontrolle: Die Behörden wurden besser ausgestattet, um den Immobilienmarkt zu kontrollieren und illegale Aktivitäten zu unterbinden.
  • Sensibilisierungskampagnen: Es wurden Sensibilisierungskampagnen gestartet, um Käufer über die Risiken des Finca-Betrugs zu informieren.

Trotz dieser Maßnahmen ist der Finca-Betrug in Spanien nach wie vor ein Problem. Käufer sollten daher beim Kauf einer Immobilie in Spanien besonders vorsichtig sein und sich von einem erfahrenen Anwalt beraten lassen.

Zusammenfassend lässt sich sagen, dass eine Reihe von Faktoren den Finca-Betrug in Spanien begünstigt haben, darunter ein Bauboom und Spekulation, Lücken im Gesetzgebungssystem, mangelnde Kontrolle, Korruption, Sprachbarrieren und eine Vertrauenskultur. Die spanische Regierung hat verschiedene Maßnahmen ergriffen, um den Betrug zu bekämpfen, aber Käufer sollten weiterhin vorsichtig sein und sich beim Kauf einer Immobilie in Spanien beraten lassen.