Was ist in Chile los? Weiß Jemand etwas genaueres?

3 Antworten

Die Proteste in Chile 2019 sind eine Reihe von Demonstrationen in der chilenischenHauptstadt Santiago de Chile und anderen Städten des Landes, die sich gegen die soziale Ungleichheit im Land richten und durch Kostenerhöhungen im öffentlichen Dienst ausgelöst wurden.[1][2]

Die Proteste weiteten sich dann zu einer Bewegung für eine Verfassungsreform und für tiefgreifende Reformen des Wirtschaftssystems aus. Anders als bei den Schüler- und Studentenprotesten 2011–2012werden die Proteste von einer breiten Bevölkerung getragen.[3]

30 Jahre nach dem Ende der Diktatur unter Pinochet ist Chile trotz einer seitdem guten Wirtschaftsentwicklung geprägt von starker Armut und Ungleichheit.

So verdient die Hälfte der Bevölkerung Chiles weniger als 400.000 Pesos im Monat (umgerechnet etwa 500 Euro). Zugleich sind die Lebenshaltungskosten hoch. Ausgelöst wurden die Proteste durch eine geplante Erhöhung des Fahrpreises der Metro de Santiago um 30 Peso, später richteten sie sich vor allem gegen das unzureichende private Altersvorsorgesystem (AFP), die Strompreise, das neoliberale Wirtschaftssystem und steigende Preise im Allgemeinen sowie die hohen und für viele Chilenen kaum erschwinglichen Kosten für Bildung und Gesundheit.[3]

Während viele Demonstrationen weitestgehend friedlich verliefen, kam es bei anderen zu gewalttätigen Auseinandersetzungen zwischen Sicherheitskräften (Polizei und Militär) und Protestteilnehmern.[4]

Nach Zahlen des Nationalen Instituts für Menschenrechte sind durch Polizei und Militär mehrere Personen getötet (erschossen und überfahren) und angeschossen worden.[3] Das Institut hat außerdem zwölf Anzeigen wegen Folter registriert und zahlreiche Fälle von Frauen, die sexuell belästigt wurden.[3]

Die während der Proteste entstandenen Sachschäden beziffern sich auf umgerechnet mehrere hundert Millionen Euro.[5] Seit dem Beginn der Proteste wurden durch Teile der Demonstranten fast 80 U-Bahn-Stationen und zahlreiche Fahrzeuge in Brand gesetzt.[6]

quelle: Wikipedia


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Fragesteller
 28.12.2019, 03:06

Boar, sind die Schnell auf Wiki. Ich hatte erst gar nicht dort versucht. Also dann vielen Dank und entschuldige für die Umstände.

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Kurz gesagt geht es darum, dass in weiten Teilen der Welt, u.a. auch in Chile, die Mittelklasse wegbricht.

Konkret sagen sie dort, dass sie immer mehr arbeiten und es immer weniger zum Leben reicht, man von den Kosten und Abgaben erdrückt wird und die Löhne trotz Vollzeitarbeit nicht reichen.

Also ähnlich, wie das in Frankreich mit den Gelbwesten ist. Die Chilenen haben jetzt aber nichts mit den Gelbwesten zu tun. Dort ging es los, weil die Metropreise erhöht wurden.

Das brachte das Fass zum Überlaufen, denn wie gesagt, es herrscht dort die Auffassung, dass man immer mehr arbeitet und immer weniger finanziell zurecht kommt und die Metro ist eben auch ein Kostenfaktor für diejenigen, die tagtäglich in die Arbeit rennen und trotzdem nicht bis ans Monatsende kommen.

So gingen die Proteste also eigentlich wegen der Metropreiserhöhung los, schnell machte man sich jedoch aufgrund der allgemeinen Lage bzw. dem Bewusstsein, dass es eben nicht mehr zum Leben reicht Luft.

Die chilenische Regierung begegnete den Protesten hart. Statt zurückzutreten, weil weite Teile des Volkes nicht mehr mit der Politik einverstanden sind, ging man nun wie in der Militärdiktatur gegen die Demonstranten vor.

Will heißen: Es werden nicht die Unruhen gestoppt, sondern die Menschen gezielt verletzt und getötet, indem man z.B. hunderten von jungen Studenten mit Gummigeschossen gezielt ein Auge ausschoss.

Es ist also mittlerweilen eben eine Vorstufe zum Bürgerkrieg bzw. einer Militärdiktatur. Die gab es in Chile bereits unter Pinochet.

Das übliche eben.. da passiert nicht viel mehr als sonst.

In diesen Gebieten herrscht doch seit Jahren keine Ruhe.


SimuMul  28.12.2019, 04:59

In Chile eigentlich schon. War viele Jahre der demokratische Ruhepuls von Südamerika.

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elverano  28.12.2019, 11:28

Fühl dich in Deutschland nicht zu sicher. Dort bricht auch schnell Krieg aus und dann aber richtig. Mehr als in Lateinamerika. Du vergisst dass es dort viele Länder gibt. In Europa gab es in der Zwischenzeit auch mehrere Kriege, u.a. Yuguslawien (mehrere) oder Ukraine.

Lass mal die Wirtschaft in Deutschland einbrechen. Die hohen Sozialabgaben stemmt keiner mehr. Und ohne die ginge es schon längst rund.

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