Also zunächst mal: das ist eine spanische Serie. Die ist nicht für den DaZ gemacht, sondern man muss aufpassen.
Im Klartext:
- Nicht alles muss gezeigt werden. Vieles ist eine logische Schlussfolgerung oder könnte eben so stattfinden, ohne dass man den ganzen logistischen Ablauf nach DIN auch zeigen muss.
- Es gibt viele Rückblenden, in Staffel 3 sind es 5 Zeitschienen, die hin- und herwechseln. Es wird aber nicht, wie oft in deutschen oder US-Serien ein verschwommener Übergang gemacht oder jemand legt sich schlafen oder man hört die Stimme zunächst mit viel Hall verschwinden. Nein: es gibt Szenen, das sind 3 Zeitschienen in einer einzigen Konversation. Die erkennt man, indem eben Berlin dabei ist oder nicht, indem sie in der spanischen Finca (Plan aus Teil 1/2) oder dem italienischen Kloster sind oder nicht und daran, ob das Kloster mit Mönchen belebt ist (ursprünglicher Plan noch vor Teil 1/2) oder zerfallen (den ursprünglichen Plan nun in Teil 3 vorbereitend).
- Noch was: es muss auch nicht jeder genau das richtige sagen und denken. Wie im richtigen Leben, hat jeder seine Meinung, verschweigt Dinge oder nicht. Es muss auch nicht alles ausgeplaudert werden und oft scheint etwas unlogisch, aber es wird dann gezeigt, dass es sogar so geplant war. Die halbe Stunde oder sogar ganze Folgen dazwischen, hat man ggf. das Gefühl, es wäre unlogisch. Wie eben so oft im Leben, bis der "Ach sooooo"-Moment kommt.
Das vorweg. Nun konnkret zu deiner Frage: das hast du falsch verstanden.
Der ursprüngliche Plan stammt vom Vater des Professors. Berlin ist sein Halbbruder. Der Vater kam beim Banküberfall ums Leben, tüftelte aber am perfekten Raub: den auf das Gold der Banco de España (Spanische Zentralbank).
Die Planungen begannen in Italien, allerdings war es dem Professor wegen zwei Sachen zu gefährlich: Palermo war zu impulsiv, er wollte nicht, dass Palermo dabei ist. Und aus der Bank wieder rauszukommen, sah der Professor als fast unmöglich an.
Der Plan wurde also verworfen. Und der Professor und Berlin arbeiteten einen Plan B aus: die spanische Notendruckerei aus Teil 1 und 2. Dieser wurde durchgezogen. Ohne Palermo und Berlin hatte Pech und kam wie Moskau etc. nicht durch.
Der anderen Hälfte gelang die Flucht. Fertig.
Da es Tokio zu langweilig wurde und sie Party machte und Río nicht warten konnte und sie anrief, wurde Río geschnappt. Das ist eine völlig andere Story.
Die Gang versammelt sich und man entscheidet sich, Río zu retten. Doch wie: man wusste nicht wo er war, nahm aber an, weil nichts in den Nachrichten zu hören war und der Raub damals in allen Nachrichten kam. dass er an einem geheimen Ort gefoltert oder gefangengehalten wurde. Was genaues wusste man nicht.
Es geht hier also gar nicht darum, noch mehr Geld zu rauben, sondern es musste was gemacht werden, was den spanischen Staat erpressbar macht, damit diese Río, wo immer er auch war, herausrückten.
Und deshalb kam der ursprünglich verworfene Plan ins Spiel: die Goldreserven Spaniens, die auch in Wirklichkeit 48 Meter unterhalb der Banco de España in einem Tresorraum lagern, und der auch wirklich zur Todesfalle ausgebaut wurde und bei Gefahr überflutet wird. Und nicht nur das: im Tresorraum befinden sich auch die Staatsgeheimnisse Spanien in einem weiteren Tresor verwahrt.
Mit diesen wollte man den Staat also erpressen, was ja auch gelang, zumindest grundsätzlich, auch wenn sich das Blatt immer wieder wendete.
Kurz: Niemand hatte vor den alten Plan jemals wieder anzufassen. Berlin musste sich bei Palermo entschuldigen, der ihm vorhielt der halben Bande den Tod gebracht zu haben.
Aber Río war gefangen, es musste schnell gehen, so verbesserte man eben nur den Plan (dessen Ende noch immer nicht gekommen ist) und schulte die Leute schnell in Italien, um möglichst zeitnah Río herauszupressen.