was ist ein wirts- und generationswechsel?

2 Antworten

Als Generationswechsel wird im Entwicklungszyklus eines Parasiten der Wechsel zwischen asexueller und sexueller Fortpflanzung verstanden.

Der Wirstwechsel ist dadurch charakterisiert, dass ein Parasit in seinem Entwicklungszyklus von einem Wirtsorganismus auf einen anderen wechselt. Dabei wird derjenige Wirt, in dem der Parasit sich ungeschlechtlich vermehrt als Zwischenwirt bezeichnet. Im Endwirt schließlich erfolgt die Ausdifferenzierung der Parasiten in ihre "fertige" Form, die sich dann geschlechtlich vermehren kann. Bei etlichen Parasiten gibt es verschiedene Zwischenstadien, die sich alle in unterschiedlichen Zwischenwirten entwickeln.

Ein vergleichsweise einfacher Entwicklungszyklus findet sich beim Großen Leberegel (Fasciola hepatica). Die Eier des Großen Leberegels entwickeln sich im Wasser, woraus schließlich die Mirazidien (Wimperlarven) schlüpfen. Diese befallen als Zwischenwirt Schlammschnecken (zum Beispiel die Zwergschlammschnecke Lymnaea truncatula). Dort entwickeln sich die Mirazidien zu Sporozysten weiter. In der Schlammschnecke vermehren sich die Sporozysten ungeschlechtlich, indem aus jeder Sporozyste mehrere Redien hervorgehen, die ihrerseits weitere Tochterredien bilden. Die Redien entwickeln sich schließlich zu Zerkarien (Schwanzlarven) und verlassen ihren Zwischenwirt, die Schnecke. Die Zerkarien gelangen auf grüne Blätter und werfen dort ihren Schwanz ab, sie werden zur Metazerkarie. Die Metazerkarien werden zusammen mit dem grünen Pflanzenmaterial vom Endwirt des Großen Leberegels, nämlich Rindern, Schafen, Schweinen und anderen Pflanzenfressern, aufgenommen. In den Gallengängen der Leber entwickeln sie sich schlussendlich zu geschlechtsreifen Leberegeln, paaren sich und legen Eier ab, die dann durch die Ausscheidungsprodukte ihres Wirts wieder in die Umwelt gelangen.

Man kann ferner noch zwischen Haupt-, Neben- und Fehlwirt unterscheiden. Hauptwirte sind solche Wirte, die vom Parasiten hauptsächlich befallen werden. Nebenwirte sind nicht die hauptsächlich vom Parasiten befallenen Endwirte, in ihnen kann sich der Parasit aber trotzdem vollständig entwickeln. Fehlwirte sind dagegen Wirte, in denen ein Parasit sich nicht zum geschlechtsreifen Tier entwickeln kann. Beispielsweise ist der Mensch ein Fehlwirt des Fuchsbandwurms (Echinococcus multilocularis), der beim Menschen der Erreger der alveolären Echinococcose ist. Diese Krankheit kann äußerst schwer verlaufen und nicht rechtzeitig erkannt zum Tod führen. Problematisch ist, dass zwischen der Ansteckung und dem Auftreten erster Krankheitssymptome bis zu 15 Jahre vergehen können.

Woher ich das weiß:Studium / Ausbildung – Biologiestudium, Universität Leipzig

Hi,

ein Generationswechsel ist ein regelmäßiger Wechsel der Fortpflanzungsart (asexuelle Vermehrung / sexuelle Vermehrung), der bei parasitischen Formen meist parallel zu einem Wirtswechsel verläuft.

Die einzelnen Entwicklungssatdien eines Parasiten können auf verschiedene, nicht mit einander verwandte Arten angewisen sein, wie z.B. bei dem Malariaerreger, ist ein Wirt in der Vermehrungsphase der sog. Sporogonie, die Anopheles-Mücke und ein andere Wirt, für eine andere Vermehrungsphase, der sog. Schizogonie, der Mensch, dazwischen ist noch eine geschlechtliche Fortpflanzung (Gametogonie) eingschoben. Hier ist ein Generationswechsel (Wechsel der Vermehrungsart) mit einem Wirtswechsel (Mücke/Mensch) in einem Entwicklungszyklus, der zwischen beiden Wirten pendelt, verknüpft. Es wechseln sich jeweils asexuelle Generationen, die sich morphologisch unterscheiden (Mensch/Mücke), mit einer sexuellen Generation ab. Gruß