Was ist der Totenkult Germanien?

1 Antwort

Hallo,

versuchen sie es mal hier: https://de.m.wikipedia.org/wiki/Totenkult

oder hier ein Text:

Es wird angenommen dass dem Tod des Einzelnen keine große Bedeutung beigemessen wurde, während das Überleben der Sippe von großer Bedeutung war. So entrichtete sich das Blutgeld für einen erschlagenen Familienangehörigen nach dessen wirtschaftlichen Nutzungsausfall für die Sippe. Dem Toten jedoch wurde eine ganz besondere Aufmerksamkeit gewidmet, die sich durch den ausgeprägten Totenkult feststellen lässt.

Zu Urzeiten stellte sich der Mensch bestimmt auch die Frage, was der Unterschied zwischen Leben und Tod ist. "Irgendwas" muss beim Ableben doch den Körper verlassen, etwas, das die bloße Masse des Körpers zum Leben erweckt hat und wieder zu dieser Masse werden lässt. Wir nennen dies heute die "Seele" und sind somit in diesem Punkt auf der gleichen Entwicklungsstufe, wie der Mensch der Urzeit.

Die Seele wurde und wird auch heute noch im Allgemeinen als etwas individuelles, gleichzeitig aber auch als einheitliche Wesen betrachtet. So verwundert es also nicht, wenn die germanischen Ausdrücke für die Seele mit den Sprachen der anderen Völkerstämme ähnlich sind: Seele heißt im west- und ostgermanischen saivala wohl aus dem gotischen saivs (See; das Bewegliche).

So kann man sich erklären dass die Seele für einen "Geist" der unsichtbar ist, gehalten wird, die solange im Körper des Lebenden wohnt, bis sie durch den Tod an sich freigegeben wird.

So wird die freigesetzte Seele in mannigfaltigen Formen z.B. als Rauch, Wind, Wolf, Bär, Fuchs, Schlange, Adler, Rabe oder Krähe, Schwan oder Taube eindrucksvolle in Sagen und Mythen beschrieben.

Dennoch kennen die lebenden Menschen zwei weitere Formen die Seele aus dem Körper zu rufen: Den Traum und die Trance. Beiden wurde und wird auch noch heute in einigen Religionen eine große Bedeutung beigemessen.

So glaubten die Germanen, als auch die Völker vor der Christianisierung, dass sich im Tode der Mensch in den toten Körper einerseits und die Seele andererseits aufspaltet. Diese Trennung der zwei Ichs galt als endgültig.

In Fällen wie beim Scheintot, wo die Seele laut des Glaubens wieder in den Körper fuhr, sprach man dann von den Wiedergängern. Vor solchen Wiedergängern hatte man einen großen Respekt oder sogar eine Heidenangst.

Der Anblick der Augen eines Toten führte zum Glauben, dass dieser "Blick" den Tod weiteren Sippenmitgliedern bringen könnte. Dies ist auch einer der Gründe für das Schließen der Augen eines Toten - damals wie auch noch heute.

Der zweite Grund war, es zu verhindern, dass so die Seele des Verstorbenen durch dessen Augen in den Körper zurückkehren konnte.

Man tat so auch alles, um die Seele des Verstorbenen nicht zu erzürnen, aus diesem Grund wurde auch der Brauchtum um das halten der Totenwache, die 3 Tage und zwei Nächte dauerte, begründet. So wurde auch das Geschirr der Toten zerschlagen, damit die Seele nicht haften blieb und weitere solcher Rituale abgehalten da der Körper das Seelenhaus darstellte.

Archäologisch ist bekannt, dass bei den Germanen die Toten v. Chr. meist verbrannt wurden. Erst ab dem 1. Jahrhundert n. Chr. gab es auch Körperbestattungen in Erdhügel oder Steinhügel. Den Toten legte man, wie in vielen Kulturen, dann auch oftmals Grabbeigaben bei.

                                                                                                        

Woher ich das weiß:Recherche