Was bedeutet 2.Timotheus 2, 11-13?

annie80  20.07.2023, 07:09

Was genau ist daran nicht verständlich?

JannikH0106 
Fragesteller
 20.07.2023, 07:14

Ich will wissen, ob es unvergebbar ist, wenn wir an Jesus glauben, ihn aber vor anderen Menschen nicht bekennen, denn das ist ja dieses verleugnen (siehe Matthäus 10,33)

4 Antworten

"Glaubwürdig ist das Wort: Denn wenn wir mitstarben, werden wir auch mitleben. Wenn wir erdulden, werden wir auch mitherrschen, wenn wir verleugnnen, wird derselbe auch uns verleugnen. Wenn wir ungläubig sind, bleibt derselbe glaubwürdig; denn Er kann Sich selbst icht verleugnen" (2 Tim 2,11-13).

Alle Gläubigen in Christus Jesus sind zusammen mit Ihm gekreuzigt und gestorben (geistliche Tatsache; Röm 6,6). "Wenn wir aber zusammen mit Christus starben, glauben wir, dass wir auch zusammen mit Ihm leben werden" (Röm 6,8). Die Gläubigen allesamt werden in den kommenden Äonen in Gemeinschaft mit ihrem Herrn Jesus Christus im Himmel leben (Eph 2,6).

Aber mitherrschen, mitregieren, werden nur diejenigen, die um Christi willen erduldet haben. Wenn wir das Erdulden verleugnen, dem Leiden ausweichen, dann wird Er uns auch bezüglich des Mitherrschens verleugnen, wir werden nicht mitregieren.

"Weshalb lasst ihr euch nicht eher benachteiligen? Doch ihr tut Unrecht und benachteiligt andere, und das zwischen Brüdern! Oder wisst ihr nicht, dass die Ungerechten kein Losanteil an der Königsherrschaft Gottes erhalten werden? Irret euch nicht! Weder Hurer noch Götzendiener, weder Ehebrecher noch Knabenschänder noch Männersschänder, weder Diebe noch Habgierige, weder Trinker noch Schimpfer werden ein Losanteil an der Königsherrschaft Gottes erhalten" (1 Kor 6,7-10).

Das griechische Wort basileia hat ein weites Bedeutungsfeld: Königreich, Königsherrschaft, Königswürde, Königtum.

Da wir, die Glieder der Gemeinde, die Christi Körper ist (Eph 1,22.23; Leibesgemeinde), mit dem heiligen Geist versiegelt sind (2 Kor 1,22; Eph 1,13), wir folglich unsere Rettung nicht verlieren können (Röm 8,30), ist hier mit "Königsherrschaft" zu übersetzen.

"Wenn wir ungläubig sind" (Vers 13), falls wir also die Worte der Verse 11 und 12 nicht glauben (man beachte den Zusammenhang), so bleibt Christus dennoch glaubwürdig: es wird geschehen, wie es geschreiben steht.

Das Mitregieren wird vor der Preisrichterbühne (Preisgericht) ausgesprochen und zuerkannt werden (2 Kor 5,10).

Mt 10,33

"Wer Mich aber vor den Menschen verleugnen wird (tat das nicht später Petrus, dem vergeben wurde?), den werde auch Ich vor Meinem Vater in den Himmeln verleugnen."

Nach dem Israel betreffenden Evangelium, dem Evangelium der Beschneidung (Gal 2,7), mit dem Petrus betraut war, wird man nicht allein durch Glauben gerechtfertigt und zum Leben in den zukünftigen Äonen gerettet, sondern man musste den Glauben durch Werke bestätigen (2 Petr 1,10), den Herrn als den Messias und Sohn Gottes bekennen, den Willen Gottes tun (Mt 7,21) und Werke tun (Jak 2,24).

Nach dem Evangelium der Unbeschnittenheit (Gal 2,7), das dem Paulus eigens enthüllt wurde (Gal 1,12), mit dem Paulus für die jetzige heilsgeschichtliche Verwaltung (griech. oikonomia; Eph 3,2.9; Haushaltung; Verfahrensordnung) betraut ist, sind wir allein durch Glauben gerechtfertigt

Es geht immer um Umkehr. Also die Änderung der Einstellung und des Verhaltens. Wenn wir Christus verleugnen wird auch er uns verleugnen. Wenn wir aber aufrichtig bereuen, dann führt dies dazu, dass wir ihn nicht mehr verleugnen und uns zu ihm bekennen. Dann wird auch er sich zu uns bekennen. Die Reue soll also Folgen haben, deshalb ist die Stelle so formuliert. Solange wir uns nicht ändern, ist es keine echte Reue, welche die Vergebung erlangen kann. Zumindest müssen wir den ehrlichen und ernsthaften Willen zur Besserung haben.

Woher ich das weiß:eigene Erfahrung – Praktizierender Katholik. Lese viel zu Glaubensfragen.

Wer glaubt und mit dem Mund bekennt, wird errettet, sagt die Bibel. Also: wer seinen Glauben verleugnet, wird errettet. Wenn du ihn verleugnet hast, kannst du aber Buße darüber tun. Die nächsten Male stehst du dann zu deinem Glauben

Das Glaubensleben ist immer auch ein Entwicklungsprozess. Mir gelingt es auch nicht immer, zu meinem Glauben und was damit zu tun hat, zu stehen. Aber es wird stetig besser (denke ich). Warum sollte Gott mich dafür verurteilen, dass ich nicht perfekt bin? Das werde ich bis an mein Lebensende nicht sein.

In vielen Ländern hängt dein Überleben davon ab, dass man seinen (christlichen) Glauben auch einmal verschweigt. Und je nach Situation ist es auch einfach nicht angebracht, immer die christliche Keule zu schwingen.

Was ich damit meine: Ja, das kann vergeben werden. Es geht da auch immer um eine gewisse Grundhaltung.

Woher ich das weiß:Hobby – Bibelschule, gute Predigten, Bibellesen, Austausch
JannikH0106 
Fragesteller
 20.07.2023, 07:23

Weil 2. timotheus 2 11-13 macht den Anschein, dass die Verleugnung nicht vergeben wird

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annie80  20.07.2023, 07:28
@JannikH0106

Das würde ich so pauschal nicht sagen. Da steht ja auch:

"Wenn wir untreu sind, bleibt er treu, denn er kann sich selbst nicht verleugnen."

Kann es sein, dass du noch nicht so lange gläubig bist?

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