Wann Dipol und wann nicht?
Im Unterricht haben wir gelernt ,dass mehratomige Molelüle ohne freie Elektronenpaare am Zentrum ,keine Dipole sind. Ist mit Zentrum auch wirklich das Zentralatom gemeint ? Denn dann müsste ja Formaldehyd ja kein Dipol sein ,da es mehratomig ist und am Zentralatom ,also Kohlenstoff , keine freien Elektektronenpaare sind ,sondern an Sauerstoff
2 Antworten
Hallo Jessica576
Dipole liegen eigentlich vor, wenn zwei Atome mit unterschiedlichen Elektronegativitäten (EN) verbunden sind (Symmetriegeschichten mal außen vor.)
Beim Wasser ist es schnell ersichtlich. Gewinkeltes Molekül, zwei freie Elektronenpaare am O und EN-Differenz von 1.2. Hier ist der Sauerstoff gleichzeitig Zentralatom.
Beim Formaldehyd ist das Zentralatom C. Der Unterschied in den EN von C und O ist immer noch deutlich und liegt bei 0.8. Es liegt ebenfalls ein Dipol vor, mit negativer Teilladung am O, positiver am C.
Die Aussage, dass mehratomige Moleküle keine Dipole sind, wenn sie keine freie Elektronenpaare am Zentralatom haben, ist schlicht falsch.
Wer hat dir den Quatsch beigebracht?
Zunächst schreibst du "mehratomige Moleküle" ... ein Molekül ist immer mehratomig, sonst wäre es ja kein Molekül.
Zu deiner Frage: Ein Dipolmolekül liegt nur dann vor, wenn die Ladungsschwerpunkte getrennt liegen, sodass man das Molekül in eine Pluspol-Seite und Minuspol-Seite einteilen kann. Bsp.: H2O.
Selbst für dreiatomige Moleküle stimmt es nicht. HCN hat ein Dipolmoment, da N nicht nur eine größere Elektronegativität als H hat, sondern auch durch die Dreifachbindung die Bindungselektronen sehr asymmetrisch verteilt sind und noch mehr, weil das N-Atom noch ein freies Elektronenpaar am Ende hat. (Das Dipolmoment ist sogar so groß, dass das H als Proton abgespalten werden kann - "Blausäure".) - Außerdem ist die Verbindung in jedem Verhältnis mit Wasser mischbar, was bei unpolaren Molekülen nie der Fall sein kann.
Jessica, du musst auch auf die Ladungsschwerpunkte schauen, jetzt am Beispiel CO2, sieht so aus
O-C-O ; die O's haben eine negative teilladung, C eine positive und deshalb gleicht sich die Ladung aus, weil es dann so aussähe -+- ; aus diesem Grund kein Dipol.
Wir haben dabei zwischen zweiatomigen und mehratomigen Moleküken unterschieden ,also Molekülen mit mehr als zwei Atomarten. Ich verstehe ,dass manche Moleküle solcher Art ,wenn sie polar sind ,trotzdem aufgrund ihrer Struktur keine Dipole . Denn Kohlenstoffdioxid besitzt auch keine freien Elektronenpaare am Zentralatom und ist desshalb ,obwohl es polar ist , kein Dipol . Aber mit Formaldehyd passt es einfach nicht zusammen und hat mich in allem verwirrt