Versprechen - woher?

1 Antwort

Der Unterschied ist hier zu sehen:

  1. jdm. etwas versprechen = jdm. zusichern, dass man etwas Bestimmtes tun wird
  2. sich versprechen = sich beim Sprechen vertun / beim Sprechen einen Fehler machen

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Am Freitag, dem 13. ...

  • hat sich der Nachrichtenmoderator mehrmals versprochen.
  • hat sich unsere ganze Familie verschlafen.
  • haben wir uns im Wald verlaufen.
  • habe ich mich beim Telefonieren verwählt.
  • hat mein Sohn sich bei drei Mathe-Aufgaben verrechnet.
  • hast du dich bei der Adresse verschrieben.
  • habt ihr euch anscheinend bei der Ansage der Zeit verhört ...
  • ... und euch deshalb verspätet.
  • habe ich mich an der Kasse verzählt.
  • haben wir uns in der Innenstadt verfahren.
  • hat sich der Zusteller in der Hausnummer versehen.
  • Hast du dich auch bei allem vertan?
 - (Deutsch, Versprechen)
Obennixlos 
Fragesteller
 18.06.2023, 19:00

Du bestätigst ja meine Theorie.

Man kann ja Mal ein Versprechen versprechen.

Oder verliebt sein.

Oder verunfalllt.

Alles mit Ver vorne dran ist net so dolle.

Ich würde gerne den Ursprung wissen.

Für mich persönlich ist ein Versprechen wie ein Schwur.

Naja bei 99% der Leute "ist mir halt so rausgerutscht"

Scheint auch so zu sein

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spanferkel14  18.06.2023, 20:15
@Obennixlos

Nein, das stimmt aber so nicht immer.

Positiv ist doch z. B. sich verlieben/vertragen/versöhnen/verbrüdern/vereinen/ vereinigen/verstehen/verbünden (Hier gibt es zwei oder mehr Beteiligte. Es geht um eine Wechselbeziehung.)

Ich habe dir aus Spaß ein paar negative "sich ver-Verben" aufgelistet. (Da braucht es nur eine Person. Es geht also nicht um eine Wechselbeziehung.)

Dann gibt es noch die ver-Verben, die vom Nomen abgeleitet sind: Ton->vertonen, Eis->vereisen, Holz->verholzen, Wasser->verwässern, Salz->versalzen, Waise ->verwaisen, Greis->vergreisen, Ende ->verenden (viele prozesshaft)

Noch mehr ver-Verben, die einen Prozess bzw. eine Veränderung ausdrücken: verflachen, verschmelzen, verändern, verringern, vergrößern, verkleinern, verfallen, vertiefen, vergehen, verrücken, verschönern.

Es gibt auch viele, die gar nichts Spezielles an sich haben.

Warum das Verb "jdm. etwas versprechen" (das Versprechen) eine ehrenhafte Handlung ausdrückt und das reflexive Verb "sich versprechen" (der Versprecher) bedeutet, dass man einen kleinen Fehler beim Sprechen macht, das weiß ich nicht. Wenn ich bei DWDS nachschaue, finde ich dazu auch nichts in der Etymologie des Verbs (außer dass es im Althochdeutschen "firsprehhan" hieß und dann noch alle möglichen Bedeutungen des Verbs).

Ich habe mit Linguistik nichts zu tun, bin auch keine Germanistin, kann dir da also nicht weiterhelfen. Vielleicht meldet sich ja noch indiachinacook, der sich hobbymäßig mit Linguistik beschäftigt. Der findet oft so manches heraus.

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Obennixlos 
Fragesteller
 18.06.2023, 20:17
@spanferkel14

Naja, wenn jemand verschönert, kommt meist auch nix gutes dabei raus.

Ich bleibe dabei, ver ist immer schlecht

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spanferkel14  18.06.2023, 20:41
@Obennixlos

Nein, da liegst du nicht richtig, allein schon, wenn man all die ver-Verben hernimmt, die gar nicht in Positiv-/Negativ-Kategorien einzuordnen sind. Du hast dich da jetzt nur in eine Idee "verbissen" (- 😥).

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spanferkel14  18.06.2023, 21:36
@Obennixlos

Nun dann, dann will auch ich mich verabschieden, jedoch nicht versäumen, dir einen guten Start in die Woche zu wünschen. Verbring noch einen vergnüglichen Restabend!🥂 Tschüß!🐷

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