Versiebter / Versandeteer Brunen wieder reparieren?
Hallo Zusammen,
wir bauen auf dem Grundstücks meines Großvaters. Dieser hatte einen Pumpbrunnen der einwandfrei funktionierte. 15-25 Jahre später kommt kein Wasser mehr. Das Rohr sieht außer etwas Rost ganz ok aus, siehe Bilder.
Die Tiefe beträgt 7-7.5m (Mit Schnur und Metallkugel nachgemessen).
Laut dem aktuellen Bodengutachten beträgt der Boden in einer Tiefe von 5m folgende Eigenschaft:
Schotter (Kies, steinig, sandig, schluffig) erdfeucht, dicht, braun, gräulich, rötlich.
Ich habe ca. 7 Gießkannen reingeschüttet aber das Wasser kam oben nicht raus, ist also irgendwo versiebt oder verflogen :-)
Da früher reichlich Wasser kam, ist der Grundwasserstand in den letzten 25 Jahren entweder deutlich gesunken oder das Rohr ist am Ende versopft/ versandet oder sonst was ?
Laut Bauantrag beträgt der mittlere Grundwasserstand ca. 5,25m. Beim Bodengutachten vor 1,5 Jahren ist man bei 5m aber auf kein Wasser gestoßen. Der Brunnen wurde wahrscheinlich gerammt oder gebohrt, das kann ich nciht mehr nachprüfen. Er hatte jedenfalls einwandfrei funktioniert und geht bis 7-7.5m in die Tiefe.
Vielleicht macht es Sinn einen Gartenschlauch in das Rohr zum Grund zu hängen und 30 min das Wasser voll an zu machen ?
Oder eine leistungsstarke Pumpe anschließen oder mit einem Langen stab versuchen tiefer zu stochern ?
Bin über jeden Tipp dankbar wie und ob man diesen Brunnen irgendwie wieder aktiviert bekommt.
3 Antworten
Ob das Wasser mittels Handpumpe (z.B. Schwengelpumpe) nach oben befördert wird, oder mit einer elektrischen Gartenpumpe bzw. Hauswasserwerk, ist egal.
Fakt, der Grundwasserspiegel ist in den letzten Jahren enorm gesunken. Allerdings ist liegt Grundwasser wesentlich tiefer als angegeben. Es handelt sich um sog. Oberflächenwasser.
Man spricht bei derartigem Brunnenbau von einem Schlagbrunnen, was vor 15- 30 Jahren meist usus in Gärten war.
Habe auch so einen in etwa gleichem Alter und Tiefe mit Hauswasserwerk und jedes Frühjahr meine Not alles in Gang zu bringen. Muss tüchtig angießen, wiederholt entlüften, dann geht es. Zuerst kommt braune, verfaulte Brühe (der Filter muss stets gereinigt werden), allmählich kommt, was als Wasser bezeichnet werden kann. Bei lang anhaltender Trockenheit dauert es bis sich wieder etwas Wasser zum Gießen angesammelt hat. Mein Nachbar hat sich einen "richtigen" Brunnen bohren lassen. Bei 44 m kam Wasser............
Dachte auch, dass sich bei meinem Brunnen unten was zugesetzt hat, weil ewig nichts zog. Es waren nur die Dichtungen an der Pumpe, die ab und an erneuert werden. Ich gieße so lange durch die Filteröffnung an, bis Wasser aus dem Lüftungsloch der Pumpe austritt. Dann schnelles handeln und fix die Schrauben drauf. Darf halt keine Luft ziehen. Anfangs war ich genauso am Zweifeln. Nach 3 Jahren ist es fast Routine.
Befrage auch die "alte" Hasen, die vielleicht noch wissen wie man das in die Gänge bekommt. Habe ich auch gemacht und nix kapiert. Musste selber dahinterkommen.
Eine Spontane Idee wäre mal, den Bezirksschornsteinfeger anzurufen und auf eine Tasse Kaffee einzuladen.
Der Schorni hat nämlich eine Kabelkamera (Endoskop) mit einem endlos langen Kabel zur Überprüfung von Schornsteinen.
Da könnte man vielleicht mal gucken was am Ende des Rohres zu sehen ist. Schlamm, Sand etc....
Ansonsten: Brunnenbauer beauftragen.
Gutes Grundwasser lohnt sich immer (und ist Krisensicher)
Ihr solltet prüfen, bei welcher Tiefe Grundwasser im Brunnenrohr steht.
1. Wenn bis zu 8,5m kein Wasserpegel feststellbar ist, dann ist der Brunnen trocken gefallen und unbrauchbar.
2. Etwas entfernt einen neuen Brunnen (Rohr mit Spitze) und 120mm Durchmesser in den Boden bis zum Grundwasser einbringen. Bis 6m funktioniert eine herkömmliche Saugpumpe, ab 6m sollte eine Tauchpumpe in das Rohr eingeführt werden.