Umschulung zum Automobilkaufmann?

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Erst mal zur Begriffsklärung: eine Umschulung ist eine Art zweite Ausbildung, die Menschen mit bereits vorhandener Berufsausbildung machen, wenn sie nach einigen Jahren im Beruf aus gesundheitlichen oder "arbeitsmarkttechnischen" Gründen diesen Beruf definitiv oder sehr wahrscheinlich zukünftig nicht mehr ausüben können. Der Unterschied zu einer klassischen Ausbildung ist dabei der, dass Umschüler keine Ausbildungsvergütung vom Unternehmen erhalten, sondern über die Rentenversicherung oder die Arbeitsagentur ihr Geld für ihren Lebensunterhalt bekommen. Daraus folgt, dass diese Vorgehensweise für dich also NICHT infrage kommt, ist einfach der falsche Begriff.

Was dir vorschwebt, ist der Wechsel in einen anderen Ausbildungsberuf. Hier ist der klassische Weg dann, dass du aufgrund der vorhandenen Vorkenntnisse diese neue Ausbildung eventuell verkürzen könntest. Ob das geht und wenn ja, um wie viel, ist abhängig davon, ob der neue Ausbildungsbetrieb das unterstützt und die prüfende Kammer dem zustimmt. Musst du also dann sehen, wenn du die Ausbildungsstelle hast.

Ob der Wechsel sinnvoll ist? Nun ja. Mein Rat als Industriekauffrau und Wirtschaftsfachwirtin an junge Menschen ist eher der, dass man von kaufmännischen Ausbildungen allgemein absehen sollte, wenn man irgendwelche anderen Stärken und Talente hat, die potentiell für andere Berufe befähigen könnten! Der BWL-Arbeitsmarkt ist einfach so massiv überlaufen, dass man in fast jedem anderen Bereich wesentlich besser und leichter erfolgreich werden kann.

Wenn dich also Autos interessieren, dann überleg doch lieber mal, ob du nicht eher eine handwerkliche Ausbildung in diesem Bereich machen könntest! Vielleicht auch nicht direkt am Auto selbst, sondern im Umfeld von Autos - zum Beispiel irgendeinen technischen Beruf im Bereich der Autoproduktion?