Tipps gegen Aggression auf der Straße - Warum gibt es Drohstarren?
Hi,
der Profilbesitzer hier hat mir mal kurz die Möglichkeit gegeben, mir hier Tipps einzuholen..
Es ist eigentlich ziemlich unnötig dennoch nervt mich es!
Bin gerade an der Bushaltestelle gewesen, da kamen zwei Typen und haben mich angeschaut, erster Blickkontakt vielleicht 5 Sekunden... hab dann wieder aufs Handy geguckt aber jedoch gemerkt, dass ich immer noch von denen angeschaut wurde - also wieder die Typen angestarrt für 10 Sekunden... weil mir das zu blöd war und auch unangenehm hab ich die Typen angelächelt (no homo ;D) - hat nix gebracht... Mein Bus jedoch kam... und für die 2 Vögel wollte ich diesen nicht sausen lassen.. Bin an denen vorbeigegangen, die haben sich echt nicht weggedreht und weiter aggressiv-provozierend geschaut beim Vorbeigehen...
Meine Frage, was kann ich dagegen tun, dass ich im Nachhinein mir nicht um so etwas unnötiges keinen Kopf machen muss? Ich fühle mich, als hätte ich verloren... oder "aufgegeben"
Habe auch mal Kampfsport gemacht, wäre ich im Training würde ich selbstbewusster daran gehen...
Kann mir jemand sagen, was dieses Drohstarren soll? Ich finde es nur unangenehm, aus Höflichkeit und Respekt gehe ich aber darauf nicht ein - denke aber im Nachhinein, dass ich dadurch unterlegen bin? Ist das irgendwie ein Persönlichkeitskomplex von mir?
Grüße yannis
1 Antwort
Im Tierreich gibt es das Drohstarren, es dauert aber nicht sehr lang - es folgt relativ schnell das fight or flight - weil es nicht allein das Starren ist, das die Drohung als Drohung erscheinen lässt, sondern der ganze Körper unter extremer Anspannnung ist. Und die lässt sich nun mal nicht lange aufrecht erhalten.
Also entweder hast du Glück gehabt, dass der Bus so schnell gekommen ist, oder es wäre eh nix passiert, weil die Beiden nur gespielt haben. Aber versteh' mich bitte nicht falsch, die Bedrohung kann auch über längeren Zeitraum bestehen und immer ernster werden, aber dann ist es keine sagen wir reine Bedrohung durch Anstarren. Dann ist das etwas dynamischer: sich aufschaukelnde Gespräche der Beiden untereinander, provozierender werdende Gestik und Körpersprache in deine Richtung, in Kontakt treten mit dir durch verächtliche Sprache, Mimik, Gesten, bedrohliches Näherkommen (von hinten, von beiden Seiten, von frontal), sozusagen das call-response einer Anmache. Es wird erst deine Antwort abgewartet - du hast also eine kleine Chance; wenn du gut bist kannst du die Auseinandersetzung verhindern - aber zumindest gibt es sie, die sogenannte Vorwarnzeit.
Viel schlimmer ist die Attacke aus dem Nichts, das happy slapping, der Faustschlag oder Tritt im Vorbeigehen oder von hinten, oder gar der Amok. Das richtet sich nicht gegen dich als Person, sondern du bist einfach nur zur falschen Zeit am falschen Ort, also was willst du dagegen präventiv tun?
Signalisierst du deine Kampfbereitschaft (oder Kampfsporterfahrung), so kann das genau die falsche Antwort sein - dein Gegner könnte sich denken, endlich einer gegen den es sich lohnt zu kämpfen! Oder aber er geht in den Kampf, aber mit Vorsicht und möglichst viel Verstärkung. Je weniger also deine "Gegner" über dich und deine Fähigkeiten wissen, um so besser für dich. Sehr frei nach Sunzi, die Kunst des Krieges: Schlecht für dich, wenn du nichts über deinen Gegner, er aber alles über dich weiß. Schon etwas besser für dich, wenn du nichts über ihn, er aber auch nichts über dich weiß. Viel besser für dich, wenn du alles über ihn, er aber nichts über dich weiß. Am Besten: Du kennst alle deine Stärken und Schwächen, du kennst auch alle seine Stärken und Schwächen, aber er kennt weder deine noch seine.
Lasse sie also immer im Unwissen über deine Möglichkeiten, denn Unwissen verunsichert. Und wenn geht, dann strahle Selbstsicherheit aus, denn das verstärkt ihre Unsicherheit (Shit, wieso ist sich der so sicher?)