Teleskop - Dobson 200/1200 oder Skywatcher 150/750 Explorer?
Hallo Community, welches Teleskop könnt ihr mir für 450 € empfehlen. Die beiden in der Überschrift habe ich gerade im Auge. Allerdings weiß ich nicht, ob der Skywatcher Explorer 150/750 auch schon für größere Deep-Sky-Objekte ausreicht. Andererseits habe ich auch gehört, dass man für die Planetbeobachtung mit dem Dobson häufig noch einen extra Filter benötigt. Momentan tendiere ich eher zum Explorer, nur ich möchte auch schon z. B. die Andromedagalaxie in ihren Anfängen beobachten können, d.h. die "größeren" Deep-Sky-Objekte. Ist der Explorer von Skywatcher dafür auch geeignet?
Liebe Grüße
1 Antwort
Hallo,
ich würde dir definitiv zu dem Dobson raten wenn es um die zwei Geräte hier geht.
Und warum?
Die Öffnung
Es gibt einen schönen Spruch "Öffnung ist nur durch mehr Öffnung zu ersetzen, klarer Himmel durch nichts!" Soll also heißen, dass du logischerweise mit einer größeren Öffnung mehr Licht einfängst und das bringt uns zum nächsten Punkt - die Auflösung. Mit mehr Öffnung hast du eine bessere Auflösung - gerade vorteilhaft wenn es um die Planetenbeobachtung geht.
Die Vergrößerung
Als Faustformel für die max. sinnvolle Vergrößerung gilt: Öffnung in mm x 2 wenn es um die Fotografie geht, Öffnung in mm x 1,5 wenn es um die visuelle Beobachtung geht. Der kleine Newton bringt dir also eine max. sinnvolle Vergrößerung von ca. 220-fach während der Dobson dir eine Vergrößerung von 300-fach bringt. Am Planeten macht das schon einiges aus. Guck mal auf die Seite hier, trag die Daten beider Teleskope oben links ein und dann kannst du simulieren wie verschiedene Objekte aussehen (unten links in den Einstellungen). Der Explorer ist aufgrund seiner kurzen Brennweite eher für großflächige Objekte vorteilhaft, kann jetzt aber nichts besser was der Dobson auch kann :-)
http://www.sternfreunde-muenster.de/orechner.php
Das Öffnungsverhältnis
Das Öffnungsverhältnis ergibt sich indem man die Brennweite durch die Öffnung dividiert. Beim Dobson kommen wir auf f/6 und beim Explorer auf f/5. Je kleiner die f-Zahl ist, desto schneller ist das System. Das f/5-System ist jedoch kritischer was die Okulare und die Justierung betrifft. Bei billigen Okularen zeigt dir der Explorer schon somit Koma - Sterne am Rand werden aufgebläht und bekommen ein Kometen-Schwänzchen. Das f/6-System des Dobson ist da weniger empfindlich.
Andererseits habe ich auch gehört, dass man für die Planetbeobachtung mit dem Dobson häufig noch einen extra Filter benötigt.
Nö, sehe ich nicht so. Ich beobachte Planeten selbst mit einem 300 mm Dobson und blenden tut da nichts - je höher die Vergrößerung, desto kleiner wird die AP und desto dunkler wird das Bild. Sicherlich kann man mit einem variablen Graufilter die Helligkeit etwas dämpfen, aber notwendig ist das nicht. Auch der Vollmond wird von mir mit diesem großen Gerät beobachtet ohne dass ich es als störend empfinde :-)
Nichts zu danken - ich schreibe solche Antworten gerne. Und wenn sie dann auch noch irgendwie hilfreich sind, dann hat sich das Schreiben doch gelohnt :-)
Vielen, vielen Dank! Ich bin Dir unendlich dankbar für deine super Ratschläge!