Blickwechsel 07. Februar 2024
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Suizid selber miterlebt?

1 Antwort

Vom Fragesteller als hilfreich ausgezeichnet

Als Lokführer bislang zum Glück nicht :-)  

Als Fahrgast mehrfach, das letzte Mal 2017 in einem ICE zwischen Nürnberg und Würzburg. War ein beängstiges Gefühl als wir von 160 kmh zum Stillstand gekommen sind und unser Zugchef durchgesagt hat "Verehrte Fahrgäste, ich habe keine gute Nachricht, wir brauchen jetzt SEHR viel Zeit! Unser Lokführer hat mir mitgeteilt das es einen Personenunfall gegeben hat."

Roal3  10.02.2024, 02:09

Wie würdet ihr darüber denken, wenn derjenige von einer substanzinduzierten Psychose beeinflusst wäre?

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ST0RMF0X  13.02.2024, 15:01
@Roal3

Man sollte dabei aber bedenken, dass viele diesen "letzten Schritt" (Suizid) nicht wählen, weil sie unter dem Einfluss irgendwelcher Substanzen stehen -- und dass Psychosen auch andere Ursachen haben können (bspw. Krankheiten wie Schizophrenie u.Ä.).

Was für einen Unterschied macht das denn deiner Meinung nach? Also zu denen, die nicht davon "beeinflusst" werden.

Es ist doch immer furchtbar/tragisch/traumatisch (besonders für die Beteiligten), wenn so etwas passiert -- ganz gleich aus welchem Grund ... 😔

So denke ich jedenfalls darüber ...

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Roal3  16.02.2024, 07:44
@ST0RMF0X

"Was für einen Unterschied macht das denn deiner Meinung nach?"

Ich vermute, dass man wenn man nicht durch Substanzen beeinflusst wird, klarer denken kann und somit eventuell eher Rücksicht auf den Zugführer nehmen kann und ihm somit erspart, sich durch ihn zu suizidieren. Also, dass man, wenn man wegen Depressionen, PTBS oder einer akuten Krise suizidal ist, vielleicht klarer denken kann und mehr Mitgefühl hat und daher eher eine andere Suizidart wählen wird. Aber das sind nur Mutmaßungen. Ich war noch nie wegen Depressionen, PTBS oder einer akuten Krise derart stark suizidal.

Ich habe öfters unter Kommentaren zu beitragen, bei denen es um dieses Thema ging, gelesen, dass Leute meinten "Wie kann man das nur dem Zugführer antun? Ich habe auch Depressionen, wurde aber niemals andere Leute da mit reinziehen!" Sowas in der Art kommentierten mehrere Leute. Auch Zugführer selbst meinten, dass sie dafür nur schwer Verständnis aufbringen können.

Das ist es, was ich damit ausdrücken wollte. Hingegen hat jemand mit einer Psychose wirklich keine oder kaum eine Wahl, weil er sich durch eine fremde Macht beeinflusst fühlt, die ihn dazu zwingen will. In einer Psychose oder substanzinduzierten Wahn ist man wirklich wie in einem anderen Film und handelt wie ferngesteuert

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