Stimmt es, dass es bei Schizophrenie möglich ist, auch ohne Medikamente zu leben, z.B. Psychotherapie statt Pharmakotherapie?

3 Antworten

Möglich ist vieles. Empfehlen würde ich es nicht.

Die Tochter eines Kollegen hat Schizophrenie. Sie hat mir ihre Erlebnisse in der geschlossenen Anstalt im Beisein des Vaters berichtet.

Mein Resumee: Das Absetzen der Medikamente führt nach einer gewissen Zeit fast zwangsweise zu einem schizophrenem Anfall. Das Einnehmen der Medikamente mag zwar lästig sein, ist aber nicht dramatisch. Die Auswirkungen eines schizophrenen Anfalls können aber durchaus (nach menschlichen Maßstäben) dramatisch sein.

Meine Tochter ist Psychologin. Einer ihrer dramatischten Fälle war ein Mann, der in der Klinik eingeliefert worden war. Er war aber jahrelang mit Psychopharmaka behandelt worden, ohne dass eine Diagnose erstellt worden war. Die Diagnose ergab, dass der Mann schizophren war. Die richtige Diagnose und ein paar Medikamente hätten ihm eine jahrzehntelange Tortur erspart. Die Klinilk hat daraufhin bei der Ärztekammer Anzeige gegen den Arzt gestellt, da die Behandlung mit Psychopharmaka ohne entsprechende Diagnose als strafbare Kötperverletzung gilt.

Aus Erfahrung, befinden sich Menschen mit akuter Psychose, bzw. solche, die an Schizophrenie leiden in sog. Langzeittherapie. Dafür gibt es in Europa nur eine einzige Einrichtung in der Schweiz. Dort bist du faktisch dauerhaft unter Quarantäne.

Akute Psychosen lassen sich ohne Medikamente nur schwer behandeln.

Woher ich das weiß:eigene Erfahrung

eher nicht.

denn schizophrenie ist keine psychische, sondern eine psychiatrische krankheit. eine psychologische betreuung unterstützt die medikamentöse therapie. die medikamente greifen in den hirnstoffwechsel ein und normalisieren ihn wieder - ganz grob gesagt.