Sprechen Superhelden-Filme unbewusst das Verlangen der Menschen nach Mobbing an?
An sich ist das Prinzip von so gut wie jeden Superhelden-Film, dass der Beliebte (Superheld) den Unbeliebten (Bösewicht) fertig macht und gewinnt.
Der Beliebte macht den Unbeliebten fertig. Das gleiche Prinzip lässt sich auch beim Mobbing wiederfinden, allerdings können die Leute sich beim Superhelden-Film einreden, dass der Bösewicht ja eigentlich der böse ist, und deshalb müssen sie kein Mitleid haben, wie es beim Mobbing der Fall wäre.
Sprechen Superhelden-Filme das unbewusste Verlangen von Menschen an, die Schwachen fertig zu machen und zu mobben ?
6 Antworten
Nein, das hat gar nichts miteinander zu tun.
Warum? Es geht nicht um Beliebt/Unbeliebt sondern um den Kampf zwischen gut und böse.
Das "Bösewichte" (was für eine miese Verniedlichung) auch unbeliebt sind, ist nicht wirklich überraschend, denn es sind Verbrecher. Und nur Verbrecher finden das ungerecht.
Wenn Du es unbedingt so sehen willst, darfst Du das natürlich. Negativ ohne Ende!
In Superheldenfilmen wird das Böse einfach besiegt. Und gut is. Da gibt es nichts negatives.
Interessante Frage. Könnte immerhin was dran sein. Mobbing lebt davon das eine größere, stärkere Gruppe, die oberflächlich homogen ist, sich von einer Minderheit oder einzelnen Person bedroht aufgrund einer Anomalität bedroht fühlt und deshalb aggressiv reagiert.
Allerdings denke ich das gerade frühere Superheldengeschichten einfach die Rittergeschichten von früher darstellen, in denen starke und mächtige Personen als Beschützer der Masse gegen deren Feinde glorifiziert werden. Und es werden natürlich die als Tugend verstandenen Eigenschaften herausgestellt.
Nein, ich denke, Superhelden sind daher so beliebt, da
1.) gut und böse ganz klar zu definieren und voneinander getrennt sind und
2.) der heimliche Wunsch nach Rache/Vergeltung/Selbstjustiz vom Superhelden befriedigt wird. Oftmals erachten wir das Rechtssystem als zu lasch und freuen uns daher, dass der Schurke richtig platt gemacht wird.
3.) Zu guter Letzt: die meisten sind anonym, man kennt nur die Heldenfigur, aber nicht den normalen Menschen, der dahinter steckt. Das gibt dem Ganzen eine mysteriöse, fast göttliche Aura. Ist Not da, hofft man, dass der Held auftaucht und in letzter Sekunde eingreift.
Hä? Superhelden sind doch voll oft missverstanden und unbeliebt. Und Bösewichter sehr oft welche, die sich erfolgreich als Wohltäter verkaufen.
Wenn überhaupt sprechen Superheldenfilme das Bedürfnis an, seine Mitmenschen vor Zerstörung und Unterdrückung zu schützen. Jedenfalls, wenn sie die Geschichte richtig erzählen.
Aber Betrüger und Kinderschänder sind zB auch eher unbeliebt. Ist das für dich auch Mobbing?
Erstmal greift deine These bei vielen Superheldenfilmen gar nicht. Und zweitens gibt es etwas mehr und relevantere Kategorien, in die man Menschen einteilen kann, als "beliebt" und "unbeliebt".
Daher: Nein, diese Annahme wäre völlig unegründet und erschliesst sich weder aus deiner Fragestellung noch aus der Analyse von Superheldenfilmen.
Genausogut könnte man fragen, ob Berge mit Walen verwandt sind, weil beide echt ziemlich gross sind.
Ich würde argumentieren, dass das Unbewusste sehr komplex ist. Wer sagt denn, dass wirklich kein derartiges Bedürfnis befriedigt wird ? Du hast zwar Recht, viele Filme laufen nicht nach dem Prinzip, aber genauso viele tun es sehr wohl und auch wenn es noch mehr Kategorien gibt als "beliebt" und "unbeliebt" gibt, heißt das nicht, dass es diese Kategorien nicht gibt.
Natürlich sagt jeder Mensch, dass es ihm gefällt wenn der Superheld den Bösewicht besiegt, weil er das Böse aufgehalten hat, aber wer sagt, dass das Unbewusste auch so denkt und nicht in Wirklichkeit an etwas anderen gefallen hat ?