Sinologie

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Man sollte Kulturwissenschaften nicht aus Berechnung studieren ("was verdiene ich später damit") sondern aus Begeisterung für die Sache, selbst wenn man nachher erstmal kellnern oder Taxi fahren muß. Ein solches Studium ist keine Berufsausbildung, wenn man nicht gerade selbst Uni-Dozent werden will. Wer nur die schnelle Mark will, sollte die rein "geschäftlichen" Fächer (VWL, BWL, Jura) bevorzugen (oder gleich Berufsverbrecher werden ggg).

Meine Meinung: Wenn Du immer noch Sinologe werden willst wenn man Dir sagt "danach lebst du mit Sicherheit von Hartz-4", dann tu es, sonst nicht! (gilt für jedes andere Fach auch....)

Dikor2 
Fragesteller
 22.04.2012, 19:38

Mmhm... gegen kellnern hab ich nichts^^ Nein im ernst, ich glaube du hast recht. (Vorallem mit dem ganzen Wirtschafts- und Rechtszeug kann ich nichts anfangen) Würden hier mehr Antworten stehne, würdest ein Sternchen bekommen :)

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Hey Dikor2,

klar, es gibt genügend Leute, die einem sagen werden, dass man mit Sinologie nichts anfangen kann (wenn sie überhaupt wissen, was das ist...). Aber gerade mit diesem Fach gibt es jede Menge Möglichkeiten, später einen Job zu finden. Natürlich ist es mit gewissen Kombinationen leichter als mit anderen. Und es gibt nicht nur die wissenschaftliche Karriere, die einem bleibt.

Das Wichtigste ist, dass man noch andere Qualifikationen hat, d.h. nicht nur das Studium, sondern nebenbei noch andere Dinge machen (gilt im Übrigen für andere Fächer auch!). Ich meine damit Dinge wie Nebenjobs (nicht Kellnern oder so, vielleicht direkt für Unternehmen oder auch ein bisschen im journalistischen Bereich), politisches Engagement, universitäres Engagement (Fachschaft, Asta, Gremien, Kommissionen etc.) und natürlich auch Praktika! Ohne diese Dinge wirst du NICHTS mit einem noch so tollen Studium mit noch so tollen Noten anfangen können (zumindest im geisteswissenschaftlichen Bereich). Wichtig kann auch das Aufbauen von Netzwerken sein, um sich auf diese Weise zu etablieren und Kontakte zu knüpfen, vielleicht schon direkt in die Arbeitswelt. Und eines musst du als Sinologin bedenken: Du musst die Sprache wirklich RICHTIG gut beherrschen! Ich kenne sehr viele Sinologen (meist die, die VWL, BWL etc. als Nebenfach hatten), die von der Sprache keine Ahnung haben und damit dann im späteren Berufsleben ganz schön auf die Schnauze gefallen sind, weil sie nicht mit Kunden auf Chinesisch kommunizieren konnten. Gerade das ist dann schon ziemlich hart...

Du musst bedenken, dass man mit Sinologie wirklich nur weiterkommt wenn man die Sprache auch gut kann. Und du musst dich echt nebenbei engagieren und Ehrgeiz zeigen, um dich später gegen die Konkurrenz durchzusetzen. Aber es ist durchaus realistisch, einen guten Job zu finden, da die Bewerberzahlen an den Unis (zumindest an allen Unis, an denen ich andere Sinologen kenne) weiter zurückgehen. Liegt wohl am China Bashing oder so... Naja, dir jedenfalls viel Erfolg und überleg dir das Ganze in Ruhe! :)

Dikor2 
Fragesteller
 23.05.2012, 19:32

Das nenn ich einmal WIRKLICH weiterhelfen! :)

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Ich stimme chrisz78 vollkommen zu. Mit Sinologie hast du keinerlei Ausbildung, die dich für einen Beruf in einem Unternehmen qualifiziert. Hast du nach Abschluss einen extrem guten Durchschnitt reicht das allemal, um an der Uni zu bleiben. Ich habe Sinologie im Bachelor in Heidelberg studiert und kann sagen, dass 99% meiner Kommilitonen damit keinen Job danach gefunden haben. Es ist pures Glück (oder du hast sehr gute Beziehungen) einen Job nach diesem Studium zu finden. Wenn du auf Kellnern stehst brauchst du nicht 6 Semester Lebenszeit in das Sinologie Studium verschwenden. Kellnern kannst du auch ohne Studium :)

Kommt auf deinen akademischen Titel und den Notendurchschnitt an, Master 1,0-> sehr gute Chancen. Bachelor 4,0-> sehr schlechte Chancen.