Sind die Entwicklungsmöglichkeiten (gefälliger) klassischer Musik mit der Spätromantik ausgereizt?

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In der neuen (modernen) Musik herrscht immer noch die Atonalität vor, das heißt diese „Neutöner“, wie man sie auch nennt, haben den Boden der alten klassischen Musik, die auf Dreiklang und Tonalität beruht, verlassen und völlig neuartige Klänge bzw. eine völlig neuartige Musik produziert, welche die an Tonalität und Harmonik gewöhnten Ohren der Musikliebhaber geradezu beleidigen, zumindest Wirkungen bei ihnen erzielen, die an den Glanz und die Grandiosität der klassischen Musik (von Bach bis Wagner) nicht im Entferntesten heranreichen. So ist es seit dem Beginn der atonalen Musik (etwa ab 1908) geblieben, kein einziges Werk dieser „Neutöner“ lässt sich mit den bekannten großartigen Werken eines Bachs oder Beethovens auch nur annähernd vergleichen.

Hier sollte man wirklich einmal überlegen, ob man nicht wieder zum Dreiklang bzw. zur Harmonik und Melodik der klassischen Musik zurückkehren sollte. Die Schlager- und Popmusik ist ohnehin bei der gewohnten Harmonik und Melodik geblieben und hat immer wieder höchst beeindruckende Werke (mit ihren Mitteln) hervorgebracht, die teilweise Evergreens geworden sind. Man kann also nicht davon sprechen, dass sich die tonale, auf Harmonie und Melodie basierende Musik verbraucht hat, wie die „Atonalen“ immer wieder behaupten.

Für mich steht fest: im Bereich der atonalen Musik wird es auch künftig nicht möglich sein, einen zweiten Mozart oder zweiten Beethoven hervorzubringen, d.h. man kann, da die atonale Musik den gesamten modernen Musikbetrieb der E.-Musik dominiert, überhaupt vergeblich auf einen neuen Mozart oder Beethoven warten. Da das jeder Musikliebhaber inzwischen gemerkt hat, gräbt man im Bereich der tonalen Musik immer wieder unbekannte, oft verschollene Stücke aus und fördert dabei oft gewaltige, bisher unbekannte Schätze der barocken und klassischen Musik zutage (z.B. Händel-Opern oder Vivaldi-Stücke). Dabei trifft der Satz des Dirigenten Harnoncourt voll ins Schwarze, dass heute ständig (E.-) Musik gespielt werde, die vor 150 bis 300 Jahren komponiert wurde. Zur Zeit Bachs oder Mozarts wäre so etwas unmöglich gewesen. Damals spielte man zeitgenössische Musik. Ja, warum ist das so? Weil die moderne atonale Musik zum Davonlaufen ist; übrigens im wahrsten Sinne des Wortes: Im Konzertsaal laufen viele Besucher oft weg, wenn sie die gräulichen Klänge eines modernen atonalen Musikstücks vernehmen.

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