Sind Computerspiele zu teuer?

Question

Früher war es teuer , damals als zur Wii Zeiten und PS 2 + 3 Zeiten, die Spiele alle 50-60€ gekostet haben. So eine Sammlung die man hatte war dann über 1000€.

Heutzutage wird nicht nur am Erstkauf des Spiels Geld gemacht, sondern auch noch zusätzlich mit Content der nachgeliefert kommt.

Bei Tekken 8 kostet das Grundspiel 80€, die Edition wo zumindest die 4 erscheinenden Charaktere enthalten sind die in 1 Jahr veröffentlicht werden, satte 110€.

Ich mache das nicht mehr mit und warte auf ein Angebot . Bei Street Fighter 6 habe ich bis vor ein paar Tagen gewartet und es für 40€ geholt.

olfinger · Accepted Answer

Ja, Zocken bzw. "Gaming" wie man es mittlerweile nennt, ist teuer geworden. Allerdings liegen die Kosten - wie du schon schreibst - nicht im eigentlichen Kaufpreis versteckt sondern in dem, was danach kommt.

Man muss erstmal festhalten, dass die Entwickler/Publisher natürlich Geld verdienen wollen und müssen. Wird das nicht getan geht das Studio pleite und es kommt nichts neues mehr. Wirtschaftlichkeit ist natürlich ein sehr wichtiger Faktor, den darf man nicht außer Acht lassen.

Seit einigen Jahren hat sich jedoch abgezeichnet, dass die Spieler bereit sind viel Geld für ihre Lieblingsspiele auszugeben, allerdings schrecken hohe Einzelpreise ab und die Lücke wurde mit DLC geschlossen.

Man muss aber natürlich auch zwischen den Spielen unterscheiden, sind diese ein Vollpreistitel oder Free2Play, häufig werden auch Lösungen geboten die das Grundspiel etwas günstiger aussehen lassen, im Nachgang aber durch DLC ordentlich zur Kasse bitten.

Bei F2P-Titeln ist es klar, die können nur durch DLC existieren und man muss auch ehrlich sein das es auch genau solche Titel sind die eher dazu verleiten Geld auszugeben. Es sind aber natürlich auch diese Spiele, die einen besonders hohen Umsatz generieren.

Vollpreistitel mit DLC sind da in meinen Augen eine andere Hausnummer, insbesondere dann wenn diese mit mehr als nur kosmetischen Inhalten kommen. Ich bin generell nicht gegen kosmetische DLC, da muss jeder für sich selbst entscheiden ob man für einen Skin bereit ist Geld auszugeben, oder nicht. Wenn ein Vollpreistitel aber mit DLC kommt welche wichtige Inhalte gegen Bezahlung hinzufügen, dann kann man da in meinen Augen eine gewisse Dreistigkeit riechen - aber die Spieler zahlen es trotzdem.

Das Vollpreistitel mit Online-Funktionen (im speziellen Multiplayer und dessen Server) auch durchaus hohe laufende Kosten verursachen darf man da natürlich nicht vergessen, diese müssen natürlich auf lange Sicht hin gedeckt werden können.

Dann gibt es noch die Spiele die beim Grundspiel mit einem geringeren Preis starten und nach und nach mit weiteren Inhalten gefüllt werden - gegen Bezahlung natürlich. Da kann man sich streiten wie man das sieht, aber wenn ein Spiel langfristig damit Supportet wird kann man da wohl noch eher ein Auge zudrücken, jedenfalls dann wenn die DLC mit entsprechenden Inhalten gefüllt werden die einen zusätzlichen Kauf rechtfertigen.

Was in meinen Augen aber seit Beginn an ein NoGo ist sind die Lootboxen. Solche Boxen sind reines Glückspiel und sollten in meinen Augen ähnlich wie in den Niederlanden wenigstens überwacht werden. Ein Verbot zum Kauf solcher Boxen erachte ich nicht grundsätzlich als schlecht, aber ich bin kein Freund von ständigen Verboten... Da bin ich also eher zwiegespalten.

Ein in meinen Augen großer Fehler ist allerdings der Zwang, DLC über Spielwährungen erwerben zu müssen. Solche Währungen verzehren den tatsächlichen Wert eines DLC, da fände ich es besser wenn die Preise auch in Echtgeld-Werten ausgewiesen werden müssten. Das Spiele solche Währungen beinhalten ist erstmal nicht das Problem, dass diese aber den tatsächlichen Wert verzerren (das ist ja letztlich der Sinn dahinter) stellt in meinen Augen ein großes Problem dar.

Unterm Strich hat sich die Gaming-Branche zu einer Multi-Milliarden Gelddruckmaschine entwickelt und dank geschickter PR wird einem "Gamer" der Eindruck vermittelt etwas besonderes zu sein. Schaut man mal 15 Jahre zurück als das Zocken in der Gesellschaft noch einen deutlich schwierigen Stand hatte im Vergleich zu heute, dann erkennt man welche Entwicklung diese Industrie durchgemacht hat.

Gaming ist schon lange nicht mehr einfach nur ein Hobby welches durch begnadete Entwickler mit einem Traum und Spaß am Programmieren realisiert wird, Die Gaming-Industrie will Geld "drucken". Electronic Arts ist was das betrifft in meinen Augen (neben Ubisoft) das beste Beispiel wenn es darum geht die Nutzer/Spieler bis zum letzten Tropfen auszupressen und zu testen, wie weit man gehen kann.

EA hat einige Spiele im Programm die hohe Umsätze generieren, der Spitzenreiter dürfte da neben Apex Legends ganz besonders FIFA (oder FC wie es mittlerweile heißt) sein. Betrachtet man die Umsatzzahlen des Jahres 2023 von Electronic Arts erkennt man wie lukrativ das ganze geworden ist, es sind stolze ~7,4Mrd. USD. Noch deutlicher wird es wenn man bedenkt, dass nur 1/3 davon durch die reinen Verkäufe umgesetzt werden, die restlichen 2/3 werden durch DLC/Mikrotransaktionen erzielt.

Ich zocke jetzt seit gut 20 Jahren (als Kind natürlich weniger, aber seit etwa 15 Jahren recht aktiv) und konnte die Entwicklung der Branche ein wenig verfolgen. Ich habe in den Jahren durchaus einiges an Geld für Videospiele ausgegeben, allerdings nur sehr wenig für DLC und sonstigen Kram. Seit einigen Jahren bin ich allerdings an einem Punkt angelangt, an dem ich nicht mehr bereit bin den Vollpreis von mittlerweile 70€ (PC) zu bezahlen, die sonstigen Editionen die gewisse "Extras" versprechen schaue ich mir gar nicht erst an, da wird so richtig deutlich wie ungehemmt die Industrie die Spieler ausnimmt.

Das einzige "hochwertige" Spiel das ich aktuell tatsächlich Spiele ist War Thunder und ja, darin habe ich auch schon Geld liegen gelassen. Ich habe zu Release damit angefangen, mal ein paar Jahre Pause gemacht... Unterm Strich ist es aber das Spiel mit der meisten Spielzeit - World of Warcraft mal ausgelassen.

Ich kaufe mir aber bspw. kein Battlefield mehr, ein Titel den ich auch von erster Stunde an gespielt und geliebt habe, mittlerweile aber einfach massiv an Qualität eingebüßt hat. Assasins Creed habe ich die ersten Teile gespielt, als letzter Teil Black Flag. Dann hat ich das für mich alles einfach nur wiederholt... Anno ist noch so ein Titel den ich ebenfalls seit erster Stunde spiele und auch in Anno 1800 habe ich viele Stunden Spaß gehabt.

Wenn ich aber durch Steam scrolle und meine Spiele ansehe sind da der mit Abstand größte Teil kleinere Titel von Indie-Entwicklern, ganz vorne mit dabei ist da Factorio wofür ich damals 20€ bezahlt habe, mit aber über 1.000 Spielstunden viel Spaß hatte.

Gut, ich schweife ab...

Ich nutze mittlerweile von Microsoft den Game-Pass (Ultimate) und spiele hin und wieder auch auf der Series X. Für mich ein super Angebot und einige Spiele sind dabei die ich sonst gekauft hätte. Für mich stellt der Pass durchaus eine Ersparnis dar, insbesondere auch deshalb weil der EA-Pass mit dabei ist und ich damit Zugriff auf Battlefield habe, ohne es teuer kaufen zu müssen.

Wenn ich aber doch mal einen Kauf tätigen muss/will, dann warte ich entweder einen Sale ab, oder ich schaue auf MMOGA (bin da seit über 10 Jahren Kunde) ob es ein gutes Angebot gibt. Ich habe aber schon viele Jahre keinen vollen Preis für einen Triple-A Titel bezahlt, da warte ich lieber auf einen Sale und kaufe dann. Mittlerweile ist es ja auch zum Standard geworden das Spiele zu Release erst noch über Monate beim Kunden ausreifen müssen bis diese wirklich genießbar werden.

Wenn man dann bedenkt das die Studios mittlerweile dreist genug sind einen "Early-Access" teuer zu verkaufen um für ein paar Tage früheren Zugriff zu bekommen... Mir unverständlich wieso man da drauf eingehen kann, aber solange es Spieler gibt die bereit sind Geld dafür zu bezahlen, solange wollen und sollen sie gemolken werden.

Die Studios müssen natürlich Geld damit verdienen, sonst macht es ja auch keinen Sinn. Aber die Methoden die dafür genutzt werden sind "besorgniserregend". Im Beispiel von Electronic Arts (aber auch Ubisoft) merkt man halt leider auch immer wieder das die Investoren (also das Geld) weitaus wichtiger sind als die Liebe zum Videospiel. Da werden dann schon auch mal Spiele auf den Markt geworfen die eigentlich eher eine Alpha-Version darstellen wie bspw. Battlefield 2042.

D3b30 · Answer

Wenn es dir hilft:
Man muss nicht in den Laden gehen um ein Spiel zu erwerben.
Es gibt zahlreiche Anbieter die oftmals Spiele Keys Legal verkaufen.
Kinguin
Gamesrocket
Eneba
MMOGA
Etc
Oftmals günstiger, manchmal auch mit Aktionen. Auf die greife ich zurück wenn es um Xbox Spiele geht, weil im Microsoft Store sind die oft ziemlich teuer...aber die Seiten bieten auch PC Keys an.
Aber ja die Spiele liefen im Schnitt schon oft bei 60€ bis 70€....plus kosten für die DLCs...leider.
Deshalb Kauf ich oft gleich Gold Edition.😅

TraderJoe455 · Answer

Nicht jedes Spiel hat DLCs.Ich finde die Preise nicht teuer. Aber ich zocke auch nicht viel.

Gordon313 · Answer

Wenn man für Spiele den vollen Preis zahlt, sie zum Release kauft, Spiele von den großen Marken kauft und/oder nicht warten kann, dann ja, Spiele sind teuer geworden.

Ich spiele seit mindestens einem Jahrzehnt meist nur Spiele von kleinen Herstellern, die der Indie Spiele. Es gibt viele Spiele-Perlen, die einiges besser machen als die der großen Entwickler. Und sie sind meistens billiger. Ja es sind natürlich auch viele unfertige Spiele dabei.

Wenn man dann doch mal ein XYZ Remastert oder ein Red Dead 2 haben will, dann kann man auch etwas warten um es dann vielleicht zum einen billiger bekommt und zum anderen nicht mehr so viele Bugs drin hat. Vielleicht sogar noch mit allen DLC´s in einer Box.

Doch, ich weiß, viele können ja nicht warten und wollen es am besten noch vor allen anderen spielen. Doch was nützt das, wenn vor lauter Bugs das Spiel unspielbar ist? Dann muss man doch die Geduld aufbringen und warten, bis es spielbar ist.

Nein, ich warte lieber bis ich was billiger und auch lauffähiger bekomme. Denn ich möchte kein Vollpreisspiel kaufen und nur eine unfertige Demo bekomme.

Bei Early Access Spiele sieht es anders aus. Da kann man wenigstens noch bei manchen Spielen noch Ideen beisteuern.

GeriatrieBiden · Answer

ja, mache ich auchAber ich hatte damals für Spiele teilweise 80 Mark gezahlt.Weiß du wieviel Geld 80 mark 1990 waren?

Sind Computerspiele zu teuer?

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