Schule?

1 Antwort

Es tut mir leid, dass du dich so fühlst, das muss unglaublich schwer sein. In deiner Situation kann es sich wirklich überwältigend anfühlen, in die Schule zurückzukehren, besonders mit der zusätzlichen Belastung durch deine generalisierte Angststörung und die sozialen Herausforderungen.

Erst einmal ist es gut, dass du Sertralin bekommen hast. Auch wenn es eine Weile dauert, bis es wirkt, ist das ein positiver Schritt. In der Zwischenzeit könntest du überlegen, welche kleinen, erreichbaren Ziele dir helfen könnten, den Druck von dir zu nehmen. Vielleicht musst du nicht sofort Freundschaften schließen oder dich engagiert zeigen, sondern könntest den ersten Schultag als Orientierungstag sehen, an dem du dich einfach auf das Zurechtfinden in der neuen Situation konzentrierst.

Das Besäufnis ist keine gute Idee, vor allem nicht in Kombination mit deinem Antidepressivum. Alkohol kann die Wirkung von Sertralin stören und deine Angst sogar verschlimmern. Außerdem könnte es in sozialen Situationen dazu führen, dass du dich am Ende noch unangenehmer fühlst. Es gibt gesündere Wege, mit der Nervosität umzugehen.

Ein paar Dinge, die dir vielleicht helfen könnten:

  1. Schrittweise vorgehen: Du musst nicht sofort alle sozialen Kontakte knüpfen. Nimm dir vor, dich mit einer Person zu unterhalten oder dich einfach in der Klasse wohlzufühlen. Jeder kleine Schritt zählt.
  2. Atemübungen: Sie können helfen, in Momenten, in denen du dich überwältigt fühlst, deine Anspannung zu lindern. Konzentriere dich auf deinen Atem und versuche, tief und ruhig zu atmen.
  3. Rituale schaffen: Hast du vielleicht etwas, das dir am Morgen Sicherheit gibt? Eine Routine kann dir helfen, dich stabiler zu fühlen.
  4. Geduld mit dir selbst: Du stehst unter großem Druck, und es ist okay, nicht alles perfekt zu machen. Wenn du dir erlaubst, Fehler zu machen und trotzdem weiterzumachen, kann das den Druck verringern.

Auch wenn es schwer ist, könntest du darüber nachdenken, ob es jemanden gibt, dem du vertrauen kannst, um über deine Ängste zu sprechen – vielleicht einen Vertrauenslehrer oder einen Schulsozialarbeiter. Sie können dir Unterstützung bieten.

Es ist völlig in Ordnung, wenn es länger dauert, sich in der Schule wohlzufühlen. Dein Weg ist individuell, und du bist mutig, dich den Herausforderungen zu stellen.


Kpoplove222 
Beitragsersteller
 15.09.2024, 20:25

vielen dank für diese Antwort es ist halt nur extrem schwer für mich soziale kontakte zu knüpfen all die anderen Schuljahre habe ich mich in der Ecke versteckt und kein wort gesagt aber ich hasse es so sehr und will normal sein ich befürchte wirklich es wird dieses jahr geanu das gleiche und das tut mir so im herzen weh wie ich mich selbst in dieses Gefängnis einsperre aber ich weiss einfach nicht wie ich da raus komme es ist fast so schlimm das ich denke ich komme da nie wieder raus

LoveJule7  15.09.2024, 20:26
@Kpoplove222

Es klingt unglaublich schwer, was du durchmachst, und ich kann verstehen, wie frustrierend es ist, das Gefühl zu haben, gefangen zu sein und gleichzeitig den Wunsch zu haben, etwas zu ändern. Diese inneren Kämpfe, die du beschreibst – der Wunsch, "normal" zu sein und Kontakte zu knüpfen, aber die überwältigende Angst, die dich zurückhält – können sich wie ein Teufelskreis anfühlen, aus dem es scheinbar keinen Ausweg gibt.

Aber es gibt Hoffnung, auch wenn es sich im Moment nicht so anfühlt.

Erstmal: Du bist nicht allein. Viele Menschen mit sozialen Ängsten fühlen sich so wie du. Diese Angst kann lähmend sein, aber sie ist nicht unüberwindbar. Es ist nicht so, dass du "nie rauskommst", auch wenn es sich manchmal so anfühlt. Kleine Schritte, selbst wenn sie unbedeutend erscheinen, können einen riesigen Unterschied machen.

Hier sind einige Gedanken, die vielleicht helfen könnten:

  1. Mini-Ziele setzen: Anstatt dir vorzunehmen, sofort viele Freunde zu finden oder dich komplett zu verändern, könntest du kleine, erreichbare Schritte ausprobieren. Vielleicht nimmst du dir vor, jemanden in deiner Klasse zu grüßen oder eine kurze Unterhaltung mit jemandem über ein einfaches Thema zu führen. Diese kleinen Schritte können mit der Zeit das Fundament für größere Veränderungen legen.
  2. Übung macht den Unterschied: Soziale Fähigkeiten sind wie ein Muskel – je öfter man sie benutzt, desto stärker werden sie. Es ist in Ordnung, am Anfang nervös zu sein oder Fehler zu machen. Das passiert jedem! Versuche, nach jedem kleinen Erfolg stolz auf dich zu sein, auch wenn es nur ein Lächeln oder ein „Hallo“ war.
  3. Selbstmitgefühl entwickeln: Du machst es dir unglaublich schwer, weil du dich nach mehr sehnst, aber es ist wichtig, dich nicht selbst dafür zu verurteilen, dass du in der Vergangenheit Schwierigkeiten hattest. Du bist bereits mutig, weil du das überhaupt ansprichst und Veränderung suchst. Das zeigt, dass du nicht aufgibst.
  4. Hilfsmittel nutzen: Vielleicht gibt es Techniken, die dir helfen, in sozialen Situationen ruhiger zu werden. Dinge wie Achtsamkeitsübungen, Atemtechniken oder kleine Mantras, die du in deinem Kopf wiederholst („Ich bin sicher“, „Es ist okay, nervös zu sein“), können dir helfen, den Moment zu bewältigen.
  5. Eine Bezugsperson suchen: Gibt es jemanden in der Schule, dem du dich anvertrauen könntest, wie einen Lehrer, Schulsozialarbeiter oder vielleicht sogar eine Person in deiner Klasse? Manchmal hilft es, wenn nur eine Person weiß, wie es dir geht. Das kann schon etwas Druck nehmen.

Es ist so schwer, gegen diese innere Mauer anzukämpfen, aber jeder kleine Versuch, etwas Neues zu probieren, bringt dich weiter. Es wird nicht über Nacht besser, aber du kannst es schaffen, Stück für Stück aus diesem Gefängnis herauszukommen. Hab Vertrauen in den Prozess, und sei geduldig mit dir selbst. Auch wenn es hart ist, hast du bereits den ersten Schritt gemacht, indem du erkannt hast, dass du Veränderung willst.