Schopenhauers Auffassung Das Glück nur eine IIIusion?

1 Antwort

  • Wer sich etwas wünscht, dem fehlt es an etwas = Mangel
  • Das Glück entsteht vermeintlich oder nur kurz nach der Befriedigung von Wünschen (wegen Mangelbeseitigung).
  • Dauerhaftes Glück ist nicht möglich.

Die Beseitigung eines Mangels erlebt man aber nicht direkt sondern als Befreiung von Unlust, als Erlösung von Schmerz und Not, auf die entweder ein neuer Schmerz, leeres Sehnen oder Langeweile folgen.

Während der Mangel immer „positiv“, also unmittelbar erfahrbar ist, wird das Glück nur indirekt erlebt ("negativ"), als Kontrastgefühl, das naturgemäß nicht lang andauert:

Glücklich sind wir vor dem Hintergrund der Erfahrung des Unglücks, weshalb wir des Glücks in Form gegenwärtiger Güter und Vorteile, „nicht recht inne werden“ und sie für selbstverständlich halten.

Erst ihr Verlust macht uns deutlich, was wir an ihnen hatten.

Beispiel Gesundheit

Man hat keine Zahnschmerzen (Langeweile) --> man merkt das selbst gar nicht (negativ) - aber nun hat man Zahnschmerzen (das ist nun der Mangel an schmerzfreiem Zahn) --> das merkt man, denn es tut weh (positiv) --> dann geht man zum Zahnarzt --> Zahnbehandlung und man ist wieder schmerzfrei --> nun ist man kurze Zeit glücklich --> nach drei Tagen merkt man gar nicht mehr, daß man keine Zahnschmerzen hat.

Man war also nicht glücklich daß man keine Zahnschmerzen hat, sondern daß man von dem Schmerz befreit wurde - dann gewöhnt man sich daran und es ist wieder Langeweile eingetreten.

Zudem gilt noch folgender Aspekt des Glücks:

Man hat ein Bedürfnis und man leidet und versucht alles um das Bedürfnis zu befriedigen - wenn dieses Bedürfnis befriedigt ist, dann ist ein kurzer Augenblick des Glücks da - aber sofort entstehen schon wieder neue Bedürfnisse, die nun erfüllt werden sollen - Endlosspirale: ein dauerhaftes Glück kann sich nie einstellen...

Das ist auch das Grundprinzip, welches unserem Wirtschaftssystem immanent ist - immer mehr, immer neuer, immer besser - es werden permanent Bedürfnisse produziert, die den Menschen im Mangel und damit im Leiden halten sollen.