Schauer oder Hit, welcher Bewegungsstall ist besser?

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Aus der Perspektive eines Einstellers oder weil Du bauen willst?

Für den Einsteller ist es ziemlich egal, denn die beiden Hersteller sind ja nur die Lieferanten der Stationen/Selektionstüren und was man so hat. Und was man von den vielen verschiedenen Stationen auswählt, hängt ja mehr von den örtlichen Gegebenheiten, Baurechten etc. ab als vom Hersteller der Station. Was Schauer hat, ist ein "Austreiber". Wenn Pferde in einer Station stehen bleiben - es gibt welche, die "parken", dann kommt irgendwann ein Piepsen und nach 4 mal piepsen fährt eine Rute, wie eine Art Reitgerte los und wenn sie das Pferd erreicht und es geht immer noch nicht raus, dann gibt's einen kleinen Weidezaunstrom drauf. Die Pferde in den Schauer-Ställen wissen genau, wie lange sie parken können und wann sie dann doch mal los gehen müssen. Bei HIT mag man das nicht, sieht das als tierunfreundlich an. Da gibt es vielerorts das Problem, dass zwei, drei Pferde einer Herde stundenlang im Heuständer bleiben, selbst wenn ein "Ständerwechsel" einprogrammiert ist, sie am selben Ständer ohne weiter zu gehen also nichts mehr bekommen. Aber die blockieren das Ding eben auch. DAS ist mir bei Schauer sympathischer.

Wenn Du bauen willst, musst Dich mal mit Kollegen unterhalten, die die diversen Systeme haben. Es gibt auch welche, die von beiden Herstellern die Systeme haben (die stehen leider nicht zwingend auf deren Referenzliste, weil die Hersteller das manchmal nicht so gerne mögen, dass die auch was von der Konkurrenz haben). HIT arbeitet mit Strom, Schauer mit Druckluft. Hat beides Vor- und Nachteile. Bei uns im Stall, wo wir die Pferde eingestellt haben (unsere im HIT) scheint mir, alleine vom Erzählen her, was grade wo repariert wurde, Schauer weniger fehleranfällig, aber das ist natürlich sehr subjektiv, wenn ich nur das wahrnehme. Der Schauer Stallteil ist auch kleiner und neuer, beides wirkt sich natürlich positiv auf die Anzahl Reparaturen pro Jahr aus. Bei Schauer sollte man auf alle Fälle einen zweiten Kompressor greifbar haben, denn wenn der ausfällt, ist die Anlage schlicht und ergreifend außer Betrieb und dann kann man "von Hand füttern" bis Behebung, wo man doch eigentlich die Zeit für die Reparatur bräuchte. Wenn man dann den anderen Kompressor anhängt und es geht nahtlos weiter und man hat Zeit, den Hauptkompressor zu reparieren, ist das schon angenehm. Baut man so eine Anlage in einer Umgebung, wo auch Menschen schlafen, vielleicht dran denken, um den Kompressor eine Hütte rum zu bauen, die den Schall weg schluckt oder einen besonders leisen Kompressor zu besorgen.

Es gibt auch bei beiden etwas unterschiedliche Stationen. Ich weiß gar nicht, wer von beiden was in welchen Kombinationen hat, einer von beiden hat meines Wissens Raufutter + Kraftfutter + Selektionstüre in einem, der andere nicht - sowas. Das heißt, möglicherweise entscheiden die örtlichen Gegebenheiten (Wo ist Platz wofür? Wo habe ich standfesten Boden?), von welchem Hersteller man kauft, weil man unbedingt eine Station braucht, die der andere nicht anbietet.