Pflege Burnout Stress?
Hallo ....
Ich hab gedacht, ich hab endlich meinen schlimmen Burnout überstanden. Nach viel krank und einem langen Urlaub konnte ich endlich wieder denken! Wow, was ein Gefühl, wenn der Kopf wieder funktioniert!
Zwischendurch war ich immer mal arbeiten im Seniorenheim bei mir und es ging auch gut, dadurch dass ich eh nicht viel arbeiten musste, wegen Feiertagsüberstunden noch.... Dann kam ein Zwischenfall mit einer oberen Chefin, der psychisch wieder schlimm war, aber ich konnte es ganz gut noch weg stecken.
Jetzt geht es wieder los.... Und mein Nervensystem fängt an zu spinnen, wie sonst was wieder. Sogar an Tagen, an denen ich frei habe. Meine Kollegen sprechen mich schon an, warum ich immer so grummelig bin! Obwohl ich mir jeden Tag vorsage, wie dankbar ich bin eine Arbeit zu haben! Und meine Bewohner sprechen mich ständig auf meinen Stressausschlag in meinem Gesicht den ich vom Burnout schon seit Januar hab an, den ich zwar mit reichlich Make up überschminke, sie ihn aber trotzdem sehen. Jedenfalls dachte ich, ich halte das alles gut durch, weil wie schon gesagt, noch viel Überstunden und auch nur Urlaubstage....
Und dann kamen wieder Vorfälle auf der Arbeit.... kaum schlimm, aber wenn man eh schon vorbelastet ist.... Ja, erstmal das mit meiner Chefin (hab ich aber wirklich gut weggesteckt). Dann jetzt akut hat mich meine untere Leitung angemacht, einfach ohne Grund wieder. Nur weil ich einem Bewohner eine normale Frage beantwortet habe?! Meine Kollegen sind ständig genervt und lassen das an mir aus. Versteh ich ja im Pflegealltag, aber trotzdem. Manchmal bin ich ja auch auf ihre Hilfe angewiesen. Sie sind manchmal schon genervt wenn ich sie nur nach ner Info frage, oder sie über was informieren will. Bewohner sind mal stressig, okay, das ist für mich nicht schlimm.
Die Arbeitsbedingungen grundsätzlich die mich vorher so krank gemacht haben, haben sich Gott sei dank gebessert. Nicht mehr die ständige Ungewissheit dass einem einfach die freien Tage (unzulässig) spontan wieder gestrichen werden oder sowas. Aber obwohl mein Arbeitsleben von Außen so verhältnismäßig toll aussieht, weil ich eigentlich relativ wenige Arbeitstage habe eben durch die Überstunden, checkt mein eigenes System das einfach null.
Mein Körper spinnt total. Ich habe heute frei und muss morgen arbeiten. Aber schon den ganzen Tag habe ich extreme Kopfschmerzen, Druck auf den Ohren. Ich fange wieder mit dem Zähne zusammen beißen zwischendurch an. Kann nicht schlafen, wenn ich am nächsten Tag arbeiten muss. Obwohl mich keiner auf meiner Arbeit bedroht, fühle ich mich dort entmenschlicht. Ich kann dort nicht atmen. Früher hat mir mein Job Spaß gemacht. Ich bin noch immer dankbar für den Job, aber das hilft mir leider nicht mehr. Er macht mich krank. Sinn macht es für mich trotzdem nicht. In jedem Job ist mal was stressig. Ich hab es verhältnismäßig gut, würde ich sagen, aber mein Körper kommt nicht mal mehr an freien Tagen klar.
Ich fühl mich verloren. Ich hab wegen dem Burnout schon in Etappen fast 30 Fehltage dieses Jahr. Ich will nicht schon wieder ausfallen. (Ich weiß, eigentlich ist Gesundheit wichtiger als alles andere, aber krankmelden ist eben auch schwer)
Einen neuen Job traue ich mir in meinem Zustand aber auch nicht zu.... Ich wünschte, meine Einstellung könnte sich einfach wieder ändern. Aber wenn ich mir meine körperlichen Reaktionen ansehe, erscheint mir das lächerlich.....
Ich weiß nicht, wie es weiter gehen soll....
1 Antwort
Einen Burnout hat man dann überstanden, wenn die Ursachen desselben erkannt wurden und geeignete Massnahmen realisiert wurden, um das Rückfallrisiko zu minimieren.
Bei dir ist keines von beidem passiert. Du hattest lediglich eine kleine Auszeit, jetzt ist wieder alles beim alten.
Vielleicht sollte man folgende Fragen zu klären versuchen:
1. Ist das Problem der Job, oder ist es etwas anderes?
2. Wenn es etwas anderes ist, was ist es? Persönliche Probleme, wenig Resilienz?
3. Wenn das Problem etwas mit geringer Belastbarkeit zu tun hat, was gäbe es da für Alternativen im Job?
Na ja echt schwierig, jedenfalls sehe ich es auch so, dass du da am ehesten rauskommst, indem du professionelle Hilfe in Anspruch nimmst, wie Gerontopfleger empfohlen hat.