Paradoxe Appelle?

6 Antworten

ich kenn den artikel nicht, aber aus dem, was ich hier so raus lese würd ich meinen, es geht um bewußte oder eben nicht bewußte kommunikation und handlung - gerade mit kindern tut man das sehr gerne. eins meiner lieblingsbeispiele: daniel mit mama im supermarkt, mama guckt ins dosenregal und sagt:"daniel, laß das!" schlußfolgerung des kindes:'eine der dosen muß daniel heißen, ich bin nicht gemeint, mich sieht sie ja nicht an!' - oder zuhause bei den dvds, der anlage, der post,...:"nein, da darfst du nicht dran, das gehört dir nicht." bei kinderbesuch und auf dem spielplatz aber:"du mußt auch teilen können!" ja was denn nun? die großen teilen ihre sachen ja auch nicht! - solche sachen passieren ständig und die eltern/erzieher/wer auch immer sind sich dessen nicht bewußt. ist es sowas?

ich sehe diese paradoxen apelle, als paradoxe intervention.

alles was du verbietest, erzeugt widerstand..ich sage: ich will nicht, daß du so schreist, sei leiser, wird es durch den apell interessanter und der/diejenige schreit umsomehr. wenn ich etwas haben möchte, sage ich z.b. ich will, daß du ordentlich schreist und wenn ich diese aussage gezielt einsetze erreiche ich, daß es leiser wird. der einsatz dieses apelles ist immer abzuwiegen, ob er passt oder nicht. manchmal kommt man durch diese paradoxen interventionen, zu dem ziel, daß man haben möchte.

Beispiel: Der Mann sagt zu seiner Frau: "Jetzt sei doch nicht immer so nachgiebig, du tust immer genau das, was ich dir sage!"

Die Frau hat nun zwei Möglichkeiten:

1. Sie kommt dem Appell nach und will sich ändern, sprich nicht mehr so nachgiebig sein. Damit gibt sie aber dem Appell bereits wieder nach. 

2. Sie will dem Appell des Mannes nicht nachkommen (nicht mehr so nachgiebig sein) und muss, um das zu erreichen, im "alten" Verhaltensmuster bleiben, sprich, nachgiebig bleiben(Bsp. von F. Schulz v. Thun aus dem Buch "Miteinander reden 1")

Interessant, daß es Kommunikationsexperten nicht gelingt, Interessierte mit genug Verstand, ihre Botschaften zu lesen, so zu informieren, daß sie wissen, was Sache ist ...

Kennt man die Strukturen menschlich-unmenschlichen Verhaltens, kann man jegliche Kommunikation in 5 Funktionselemente aufteilen und das Handicap überwinden, das die beiden wichtigsten so stört, daß Mißverständnisse entstehen.

Damit hat man dann alles im Griff, um mit anderen so zu kommunizieren, daß man keine Experten mehr braucht, die sich mit viel Kompetenz wichtiger machen als die Sache, um die es geht.

Das war jetzt kein paradoxer Appell. Schöne Grüße!

Ich glaube, paradoxe Apelle sind Äußerungen, in denen das Gegenteil von dem geäußert wird, was man eigentlich erreichen will z.b. wenn man zu einen schreienden Kind sagt: Schön, schrei nur weiter" oder die Frau zum Mann "am besten, du hilfst mir gar nicht mehr im Haushalt"