Neues Wesen - Karl Kronow interpretieren?
Kann mir jemand mit diesem Gedicht helfen, irgendwie versteh ich nicht wirklich wie man das interpretieren soll.
Danke schonmal :)
NEUES WESEN
Blau kommt auf wie Mörikes leiser Harfenton. Immer wieder wird das so sein. Die Leute streichen ihre Häuser an. Auf die verschiedenen Wände scheint Sonne. Jeder erwartet das. Frühling, ja, du bist’s! Man kann das nachlesen. Die grüne Hecke ist ein Zitat aus einem unbekannten Dichter. Die Leute streichen auch ihre Familien an, die Autos, die Boote. Ihr neues Wesen gefällt allgemein.
2 Antworten
Es ist unterschwellige gesellschaftskritik, der schwerpunkt des frühlings liegt nicht mehr auf der idyllischen friedlichen natur sondern auf dem verhalten der menschen, der frühling ist IHR neues wesen. der parataktische stil unterschreibt die emotionslose begegnung des frühlings. Es ist sozusagen ein kampf von mensch vs natur zb sonne strahlt auf wände nicht auf gewächs, oder die grüne hecke, ein eigentlich natürliches gewächs, das aber von menschenhand gepflanzt und gepflegt wird. Der mensch überwiegt also die natur.
Den Autor des Gedichts solltest du schon korrekt nennen: Krolow.
Er bezieht sich auf ein anderes, berühmtes Frühlingsgedicht, das viele Schüler meiner Generation auswendig lernen mussten:
http://www.handmann.phantasus.de/gf_er_ists.html
Hier hat jemand sich Gedanken gemacht:
http://stephanus-bullin.blogspot.de/2013/02/zum-diessjahrigen-fruhling-m-o-r-i-k-e.html
Wieso soll sich ein Gedicht von Korlow auf eines von Eduard Mörike beziehen?
Völliger Quatsch!
Es handelt sich zwar um dasselbe Thema, ja. Aber mehr nicht! Die Gedichte sind völlig unabhängig voneinander, da es sich um zwei völlig verschiedene Menschen, Dichter handelt.
Und nur weil zwei Dichter unabhängig voneinander dasselbe Thema behandeln, heißt es nicht dass sich das eine Gedicht auf das andere bezieht!
Setzen sechs!
Hätte mir zumindest mein Mentor gesagt.
Wenn ich nach deiner Logik vorgehen würde, dann müssten demnach sich alle Gedichte, aller Dichter, die beispielsweise den Herbst beziehen, die aber völlig unabhängig voneinander, ja teilweise in verschiedenen Jahren verfasst wurden, dann sich alle aufeinander beziehen. Interessant! Ich denke die Dichter rotieren gerade im Grab. Es sei denn du hast das falsche Synonym benutzt.
Vielleicht meinstest du ja, es sei ähnlich. Das wäre korrekt. Aber es bezieht sich nicht darauf, da bist du falsch!
Eher die Unterschiede herausarbeiten; der Mörike ist quasi die Grundlage, und Krolow hat das Gedicht "aktualisiert". Lies dir mal den kompletten Text der verlinkten Seite durch.
Nein, auf keinen Fall! Interpretiere das was du sollst und nichts anderes!
Und du sollst auch keine Unterschiede heraus finden! Ein ganz klare Ansage deines Lehrers: Interpretiere dieses Gedicht!
Und das machst du, nichts anderes!
Oder steht etwa da, vergleiche?! Nein!
Also konzentriere dich auf das Wesentliche!
Viel Spaß!
Also soll ich das andere interpretieren?