Nature One Drogenkontrollen Sinn?

4 Antworten

Vom Fragesteller als hilfreich ausgezeichnet

Den einzigen vertretbaren Sinn den ich dahinter sehe, wäre berauschte Fahrer aus dem Verkehr zu ziehen. Also wenn man davon ausgeht, dass die Justiz hier gutes im Schilde führt, tut sie aber offensichtlich nicht.

Wenn die vor dem Festival kontrollieren, haben die es einfach nur auf Leute abgesehen, die illegale Drogen bei sich haben, also Hauptsächlich friedliche Konsumenten mit kleinen Mengen. Keine sinnvolle Beschäftigung, da man sowas nicht durch solche Aktionen dauerhaft unterbinden kann. Solche Kontrollen dienen einzig und allein dazu Konsumenten zu schikanieren und danach auf dem Revier damit anzugeben, was für große Fische die doch aus dem Verkehr gezogen haben. Dass die damit gegen Windmühlen kämpfen und der Gesellschaft schaden, blenden die vollkommen aus.

Der Kampf gegen Drogen war schon verloren, bevor er überhaupt begonnen hat. Was die da veranstalten verpulvert Steuergelder und zerstört Existenzen, also weder etwas, was in irgendeinerweise förderlich für diese Gesellschaft wäre, noch was worauf man stolz sein darf.

OlliBjoern  06.08.2017, 20:01

Die Kontrollen dienen der Durchsetzung des Gesetzes.
Das ist der Job der Polizei. Keine Schikane. Ob die überhaupt "angeben", ist deine Spekulation, nichts weiter.

Drogen zerstören Existenzen körperlich. Von was wir hier sprechen, sind Sanktionen, keine "Existenzzerstörungen", da wird mal wieder übertrieben.

Übrigens wissen wir gar nicht, um was für eine Substanz es sich handelt. Da würde ich persönlich keine "Blanko-Absolution" ausstellen. 

(wenn es sich nur um Hasch handeln würde, wäre ich ja durchaus liberaler. Aber die Gesetze mache ich ja auch nicht. Und man muss ja auch mit anderen Sachen rechnen.)

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nopoo4ever  06.08.2017, 20:24
@OlliBjoern

Die Kontrollen dienen der Durchsetzung des Gesetzes.

Das versteht sich von selbst. Nur leider ist dieses Gesetz selbst dafür verantwortlich, dass überhaupt unkontrolliert mit Drogen gehandelt wird. Erst durch dieses Gesetz gibt es soviel Begleitkriminalität rund um Drogen. Solange der Staat meint, dass sich der Handel direkt in der Bevölkerung abspielen und von mafiösen Kreisen geführt werden soll, wird sich daran auch nichts ändern.

Und natürlich geben die damit an, das kann man regelmäßig auf Facebook-Seiten diverser Polizeidirektionen lesen. Da werden Fotos von ein paar hundert Gramm Cannabis gepostet und von empfindlichen Schlägen gegen die Rauschgiftszene gesprochen. Da kann man sich doch nur an den Kopf fassen.

Drogen zerstören Existenzen körperlich.

Drogen können Existenzen zerstören, richtig. Es ist allerdings umso unmenschlicher, Drogenabhängige noch zusätzlich zu bestrafen. Wenn überhaupt muss ihnen geholfen werden und das klappt nicht, indem man sie in den Knast steckt, aus dem sie dann noch polytoxer wieder raus kommen als sie eingewandert sind.

Von was wir hier sprechen, sind Sanktionen, keine "Existenzzerstörungen", da wird mal wieder übertrieben.

Ach wirklich? Menschen verlieren durch diese Sanktionen ihre Arbeitsstelle, Führerschein, Wohnung, etc. Das sind Existenzgrundlagen um überhaupt ein normales Leben in dieser Gesellschaft führen zu können. Wird man mal mit was erwischt, wird man in diversen Fallakten registriert und gebranntmarkt. Wenn sowas keine Existenzen zerstört, dann weiß ich auch nicht.

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OlliBjoern  07.08.2017, 18:28
@nopoo4ever

Dann schließe ich daraus, dass es völlig unmöglich ist, auf eine Party zu gehen, und ohne Drogen Spaß zu haben. Wieso kriegen ein paar Menschen das dennoch hin?

Ich behaupte ja nicht, dass ich nie Drogen genommen hätte. Ich war auch schon einige Male früher betrunken auf Partys. Aber ich käme nicht auf die Idee, deswegen Alkohol als gesund oder harmlos oder gar als notwendig zu beschreiben. Alkohol ist nicht wirklich gut (auch wenn das viele so machen).

Und ja: Menschen muss geholfen werden, das sehe ich auch so. (Und von "in den Knast stecken" habe ich gar nichts geschrieben. Das ist auch nicht meine Empfehlung.) Aber inwiefern hilft man Menschen, in dem man das Problem ignoriert ("alle machen es ja, da kann man halt nichts machen")? Wo ist da die Hilfe?

In Portugal gibt es übrigens eine Entkriminalisierung (darüber kann man ja diskutieren), aber keine Legalisierung. Dort wird den Leuten auch geholfen. Aber nicht dadurch, dass man den Konsum und den Verkauf einfach so laufen lässt. Der Konsum ist nicht kriminell, aber auch dort nicht legal. Verkauf schon mal gar nicht (der wird in Portugal konsequent verfolgt).

Ich halte auch nichts von drastischen Strafen. Allerdings halte ich auch nichts davon, alles einfach laufen zu lassen, so wie es ist.

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nopoo4ever  08.08.2017, 00:29
@OlliBjoern

Dann schließe ich daraus, dass es völlig unmöglich ist, auf eine Party zu gehen, und ohne Drogen Spaß zu haben. Wieso kriegen ein paar Menschen das dennoch hin?

Wieso stellst du das jetzt so infrage? Du hast doch selbst schon auf Alkohol gefeiert.  Das hört sich so an, alsob du allen anderen, außer dir, die nötige Eigenverantwortung absprichst ein vernünftiges Konsumverhalten an den Tag zu legen. Der Großteil der Leute, die Drogen nehmen, haben diese Eigenverantwortung, genau wie du.

Aber ich käme nicht auf die Idee, deswegen Alkohol als gesund oder
harmlos oder gar als notwendig zu beschreiben. Alkohol ist nicht
wirklich gut (auch wenn das viele so machen).

Es sagt doch auch keiner, dass Drogen gesund oder harmlos wären. Ich bin der letzte, der irgendeine Droge verharmlosen würde. Selbst Kaffee, hat seine Schattenseiten. Der große Vorteil bei den legalen Drogen ist halt, dass jeder von klein auf beigebracht bekommt, wie man damit umgeht. Viele Suchtkarrieren beginnen/Drogenunfälle passieren einfach nur, weil nicht genügend aufgeklärt wird.

Gerade hier sieht man, wie viele Jugendliche keinen Plan über Dosis und Konsumregeln diverser Drogen haben und sich teils fatal überdosieren. Durch glaubwürdige Aufklärung über Dosis, Wirkung und Risiken, könnte man viele Unfälle verhindern und so manch einen überzeugen es zu lassen. Momentan hingegen setzt man lieber auf Panikmache, die einem kein Heranwachsender abnimmt.

Aber inwiefern hilft man Menschen, in dem man das Problem ignoriert ("alle machen es ja, da kann man halt nichts machen")? Wo ist da die Hilfe? .....Ich halte auch nichts von drastischen Strafen. Allerdings halte ich auch nichts davon, alles einfach laufen zu lassen, so wie es ist.

Der Sinn hinter einer Legalisierung ist ja gerade der, dass man es nicht so weiterlaufen lässt, wie es ist. Momentan spielt sich der Handel verdeckt und mitten in der Bevölkerung ab. Jeder kann anfangen zu dealen und sein Zeug auf seine ganz persönliche A.u.W. an den Mann bringen. Niemand kontrolliert, ob man Skrupel hat Kinder zu bequatschen oder sein Zeug mit gefährlichen Stoffen streckt. In den Cliquen der Jugendlichen selbst wird sogar gedealt, weil das mittlerweile schon zur Jugendkultur gehört. Der Staat muss hier endlich eingreifen und die Kontrolle über den Handel gewinnen. Das klappt leider nur, indem man alle gängigen Drogen legalisiert und so dem Schwarzmarkt den Nährboden entzieht. Nur so kann man den Kampf gegen Drogen gewinnen bzw. beginnen, denn wegzaubern lassen sie sich leider nicht.

Erst wenn der Staat die Kontrolle erlangt hat, kann man ernsthaft darüber nachdenken, wie man Herr der Lage wird. Die durch wegfallende Repression eingesparten 1,6 Mrd Euro + eventuelle Steuereinnahmen wären dabei mit Sicherheit hilfreich.

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nopoo4ever  08.08.2017, 00:36
@nopoo4ever

Eine bloße Entkriminalisierung reicht nicht aus. Zwar würden Konsumenten nicht mehr verfolgt, der Schwarzmarkt würde aber trotzdem noch unkontrolliert agieren können.

PS: Konsum ist in Deutschland und Portugal legal.

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Bin zu 100% deiner Meinung. Und vor allem freuen sich die noch, wenn sie jemanden den Joint weg nehmen können. Diese Drogenfahnder denken ernsthaft, dass sie die Welt mit ihrer Arbeit besser machen, obwohl sie fast nur Konsumenten die niemanden etwas tun das Leben schwer machen.

OlliBjoern  06.08.2017, 19:56

Ob es um einen Joint geht, wissen wir ja nicht.

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lucas551  06.08.2017, 21:03

Und wenn es sogar Heroin wäre, spielt keine Rolle. Jeder Erwachsene Mensch soll doch selber entscheiden dürfen was er zu sich nimmt und was nicht. Der Staat hat da überhaupt nichts zu entscheiden.

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Nun ja.

Der Besitz von Drogen ist in diesem Land (wie zumindest in sehr vielen anderen Ländern auch) nun mal verboten.

Ergo macht s wohl auch Sinn zu versuchen dieses Verbot durchzusetzen.

Und was sich die Einsatzkräfte denken? Das wird wohl ganz unterschiedlich sein, denn die machen in dem Moment auch nur den Job, der ihnen aufgetragen wude. Die wenigsten werden zur Polizei gegangen sein, damit sie Festivalbesucher nach Drogen filze können.

Ich denke sie machen diese Kontrollen hauptsächlich, dass sie sagen können "Die Kontrollen waren sehr erfolgreich, wir haben x viele Drogen konfisziert und x viele böse Kriminelle festgenommen". Damit können sie dann so tun, als wäre diese Politik sinnvoll und würde helfen, obwohl sie es eben nicht tut.