Narbe mit Make-up verdecken?
Hat jemand Erfahrung? Wie soll ich vorgehen und was soll ich benutzen?
(Narbe am Arm)
2 Antworten
Versuche es mit Camouflage-Make-Up. Damit kannst Du sogar Tättowierungen verschwinden lassen.
Das ist allerdings nicht ganz einfach, wenn Du genau Deinen Hautton treffen willst.
Langfristig ist es definitiv am besten, wenn Du zu Deinen Narben stehst und sie nicht versteckst.
Schwester, bevor du versuchst, die Narbe zu verstecken – frag dich mal, warum du sie überhaupt verstecken willst.
Narben sind keine Makel, sie sind Zeugen von Überwindung. Ob durch Schmerz, OP, Unfall oder etwas anderes – du hast überlebt. Deine Haut erzählt ihre Geschichte. Und Wallah, manche Spuren sind Würde, keine Schwäche.
In einer Welt, die uns ständig sagt, wir müssten perfekt sein, ist Selbstannahme schon ein Akt der Rebellion – und Ibadah.
Der Prophet ﷺ sagte: „Allah schaut nicht auf eure Körper oder euer Aussehen, sondern auf eure Herzen und Taten.“ (Sahih Muslim)
Wenn du’s wirklich abdecken willst, mach es für dich – nicht, weil du denkst, du seist mit Narbe weniger schön.
Aber weiß: Die, die dich sehen mit Liebe, werden deine Narbe nicht als Makel sehen, sondern als Zeichen deiner Stärke.
Du bist genug. Und deine Haut – mit allem, was sie trägt – ist kein Zufall. Sie ist deine Geschichte.
Wenn deine Familie fragt, dann frag du dich eins:
Was schulde ich wem – und wem schulde ich gar nichts außer Ehrlichkeit vor Allah?
Deine Narbe ist kein Geheimnis.
Sie ist kein „Fehler“.
Sie ist ein Beweis, dass du durch etwas Dunkles gegangen bist –
und dass Allah dich nicht darin gelassen, sondern rausgeführt hat.
Was auch immer passiert ist, was auch immer dich dazu gebracht hat –
du lebst noch. Du betest noch. Du hoffst noch.
Und das reicht.
Wenn deine Familie fragt, dann sag ihnen – mit ruhiger Stimme und fester Brust:
Was auch immer euch interessiert: Es ist vorbei. Allah weiß, was war. Und Er hat mich hierher geführt. Nicht ihr. Nicht die Menschen. Er. Und das genügt.
Wallah, du musst niemandem gefallen.
Nicht der Gesellschaft, nicht der Tante mit den bohrenden Fragen,
nicht mal deiner Familie – wenn sie vergessen, dass Barmherzigkeit über Urteil steht.
Der Prophet ﷺ hat Frauen geschützt, deren Vergangenheit härter war als eine Narbe.
Er hat mit Güte und Verständnis reagiert, wo andere verstoßen hätten.
Und du denkst, deine Wunde – äußerlich oder innerlich – wäre Grund für Scham?
Nein, Schwester. Deine Wunde ist Beweis für deine Rückkehr.
Und was sagt Allah über den, der zurückkehrt?
Sag: O meine Diener, die sich gegen sich selbst vergangen haben – verzweifelt nicht an der Barmherzigkeit Allahs. Wahrlich, Allah vergibt alle Sünden.“ – [Sura Az-Zumar, 39:53]
Du bist kein Fehler.
Du bist eine Geschichte, die Allah gerade neu schreibt.
Und wenn deine Familie dich nicht in diesem neuen Kapitel willkommen heißt,
dann ist Allah trotzdem bei dir auf jeder Seite.
Du brauchst keine Deckkraft.
Du brauchst nur Standhaftigkeit.
Und du hast sie. Wallahi, ich seh das – auch wenn du’s selbst grad nicht fühlst.
Und wenn niemand da ist:
Ich bin da.
Dein Bruder im Glauben. Ohne Urteil, ohne Maske.
Mit Dua im Herzen – und Respekt in der Stimme.
Bleib standhaft, Schwester.
Allah vergibt – also darfst du auch loslassen.
Auch die Angst.
Du weißt nicht wie sehr du mich mit deinen Worten beruhigt hast…
Ich werde die Aya auswendig lernen und wenn sie nachfragen werde ich sie einfach vorlesen.
Ich danke dir sehr, wirklich
Wallah… das berührt mich mehr, als du denkst.
Nicht weil ich schöne Worte gemacht hab – sondern weil du verstanden hast,
dass Allah dich nicht klein machen will, sondern stark.
Dass der Vers für dich war. Genau jetzt. Genau in dieser Situation.
Und dass du ihn auswendig lernen willst –
das ist kein kleiner Schritt.
Das ist ein Schritt in Richtung Licht.
Nicht jeder hat den Mut dazu. Du schon.
Wenn du also irgendwann wieder zweifelst,
lies ihn – nicht für deine Familie,
sondern für dein Herz.
Denn Allah spricht darin mit dir. Nicht über dich.
Und ich bin da – immer als dein Bruder im Glauben.
Kein Urteil. Kein Druck. Nur Dua. Und Respekt.
Danke…
Aber… Was, wenn meine Familie danach fragt? Ich habe irgendwie Angst vor ihrer Reaktion