Mozart / Eine kleine Nachtmusik

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Home » Freizeit » Musik » Eine kleine Nachtmusik: Eine musikalische Analyse Eine kleine Nachtmusik: Eine musikalische Analyse Eine kleine Nachtmusik zeigt in komprimierter Kürze herausragenden kompositorischen Spaß, die auch heute noch jeden Musikexperten beeindruckt.

Wolfgang Amadeus Mozart (1756-1791) stellte die Serenade Nr. 13 in G-Dur, KV 525, von ihm selbst "Eine kleine Nachtmusik" genannt, 1787 fertig, während er "Don Giovanni" komponierte. Nach seiner Beschreibung hatte das Stück für Streichquintett eigentlich fünf Sätze, aber das als zweiter vorgesehene Menuett ist verschollen.

Die Sonatenhauptsatzform Eine kleine Nachtmusik mit einer knapp zwanzigminütigen Aufführungsdauer besteht aus den Sätzen Allegro, Romanze (Andante), Menuett und Trio (Allegretto), Rondo (Presto). Mozart verwendete die übliche Sonatenhauptsatzform: Im ersten Satz erscheint das Hauptthema in der Grundtonart G-Dur, es steigert sich über D-Dur, E-moll7, E-Dur7 in A-Dur hinein, wodurch ein dauerhafter Tonartwechsel zur Dominante D-Dur für das zweite Thema zügig vollzogen werden kann. Nach der Wiederholung dieser Exposition wird in einem zweiten Abschnitt das D-Dur wieder in das G-Dur zurückgeführt, und im letzten Abschnitt, der Reprise, erscheinen Hauptthema und zweites Thema wieder, beide in G-Dur.

Die Durchführung Geschicklichkeit und Fantasie zeigen sich besonders in dieser Zurückführung in die Grundttonart, der sogenannten "Durchführung", hier von D-Dur zu G-Dur. In aller Kürze führt Mozart erfrischend und überraschend durch Akkorde und Tonarten wie H-Dur7, C-Dur, E-Dur, vermindert d-f-gis, a-moll, C-Dur7, D-Dur7, vermindert c-es-fis, Es-Dur, vermindert es-fis-a, es-fis-a-d, Es-Dur7, D-Dur, g-moll. Der folgende Melodielauf führt über harmonisch-d-Moll zur einstimmig gespielten Note "d" und macht spätestens dann die Verwirrung komplett. So ist diese Note jetzt von jeglicher harmonischer Funktion befreit. Sie erhält im Folgenden durch Andeutungen von G-Dur, D-Dur7, D-Dur mit g-h-Vorhalt wieder die Dominantfunktion für die Grundtonart G-Dur zurück. Die einfachen, versetzten Melodiefragmente bestimmen durchweg die Harmonien, auch ohne dass die anderen Stimmen sie zum Dreiklang ergänzen. Das Hauptthema der Romanze in C-Dur kehrt in Sonatenrondoform im Wechsel mit anderen Themen immer wieder. Diese stehen in G-Dur und c-moll/Es-Dur und finden in eigenen, verwegenen Durchführungen zur Grundtonart C-Dur zurück. Auffällig beim Menuett in G-Dur ist der Kontrast zwischen den scharf betonten Viertelnoten des Rahmenthemas und den gebundenen Achteln des Trio-Mittelteils. Eine kleine Nachtmusik schließt mit dem Rondo in G-Dur. Eine lustige Überraschung ist am Anfang der Durchführung der große Sextsprung vom "c" des gebrochenen D7-Akkords abwärts zum "es".

armonischer Minimalismus: Tonika, Dominante, Subdominante

Mozarts „Kleine Nachtmusik“ hatte ursprünglich fünf Sätze – Allegro, Menuett, Romanze (Andante), Menuett (Allegretto), Rondo (Allegro) – allerdings ist das erste Menuett verschollen; ob Mozart selbst es wieder entfernt hat, lässt sich nicht mehr feststellen.

Das kurze Stück mit nur 16minütiger Aufführungsdauer kennzeichnet sein harmonischer Minimalismus: Tonika und Dominate, G-Dur und D-Dur, wechseln sich scheinbar unendlich ab, ohne dass nennenswerte Modulation stattfindet, die Spannung aufbauen könnten. Manche Sätze kommen mit nur drei oder vier Harmonien aus, und meistens wird die Entfernung von der Grundtonart bereits nach wenigen Takten wieder aufgelöst, so dass der Eindruck purer Leichtigkeit und Gefälligkeit entsteht. „Eine kleine Nachtmusik“: Sonatenhauptsatzform in Kürze

Mozart hielt sich strikt an die Sonatenhauptsatzform, die er – sogar mit Haupt- und Nebenthemen – auf engstem Raum zu einem formalen Kunstwerk komprimierte. Im ersten Satz exerzierte er blitzschnell den Hauptsatz mit dem Fanfarenthema, über die Durchführung in D-Dur, d-Moll und C-Dur, leitete er direkt in die Reprise in G-Dur über. Auf den langsamen zweiten Satz in der Subdominate folgen ein schnelles Trio mit zwei Themen und der letzte Satz in Sonatenrondoform. Nach der Durchführung werden hier die beiden Themen in der Reprise wieder aufgegriffen, bevor in der Coda das erste Thema wiederholt wird.

So erreicht die eingängige Kurzkomposition ganz unbemerkt die Formvollendung einer großen Sinfonie, und trotz größtmöglicher Reduktion der musikalischen Mittel entsteht auf wundersame Weise trotzdem nie der Höreindruck der Eintönigkeit.

Ein gutes Beispiel für eine Komposition in der SSF ist Mozarts „Kleine Nachtmusik“. Der erste Satz der Serenade, das Allegro, hat folgende Bauweise.

A: │: Thema 1 Überleitung Thema 2 :│

B: Verarbeitung der Themen

A‘: Thema 1 – Überleitung – Thema 2 Coda

Eine Sonate besteht also aus 3 Teilen:

A: Exposition B: Durchführung A‘: Reprise

kurdin23  17.03.2016, 21:13

Das muss doch mit Zeit sein?

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