Kitten die Angst vor der Hand nehmen?
Hi. Ich habe vor etwa einem Monat ein 5 Monate altes Kitten aus dem Tierheim geholt. Die kleine war ein Findling und mit 12 Wochen wurde sie gefunden. Keiner weiß woher sie kam.
Seit dem Zeitpunkt hat sie sich nur versteckt und war extrem scheu. In der ganzen Zeit ist sie bei den Pflegern nicht 1 Mal rausgekommen oder hat sich streicheln lassen.
Als sie bei mir war, kam sie jedoch schnell raus… wahrscheinlich durch meine anderen beiden Katzen. Nach kurzer Zeit fing sie auch an sich mir zu nähern und schlief schon auf meinen Beinen. Aber sobald meine Hand auch nur 1cm zu nah kommt, läuft sie sofort panisch weg. 3 mal durfte ich sie schon anfassen aber nur beim fressen, wenn auch eher ungewollt von ihr.
Sie soll später eine Freigängerin werden aber solange sie sich nicht lieben lässt, sehe ich leider schwarz für sie :( Es ist so schlimm, dass ich das Gefühl habe, dass sie geschlagen wurde und dann ausgesetzt.
Wie kann ich ihr helfen?
3 Antworten
Liebe ist für jeden Menschen und jedes Tier anders definiert.
Es kann sein, dass deine kleine Katze einfach noch etwas Zeit braucht, um sich an Menschen und Berührung zu gewöhnen.
Es kann allerdings auch sein, dass dein Stubentiger die Nähe von Menschen und Berührungen einfach nicht mag. Wenn sie eine Freigänger Katze ist, musst du ihr ihren Lebensraum lassen. Wenn sie dich liebt, wird sie zurückkommen, denn dann weiß sie, dass bei dir ihr Heim ist.
Wer sich ein Tier holt, besonders aus dem Tierheim sollte wissen, dass man manchmal das Wohl des Tieres über das eigene stellen muss. Du holst dir ein Tier nicht, damit es immer das tut was du von ihm möchtest. Besonders Europäisch Kurzhaar Katzen (die typischen Haus und Hof Katzen) sind eigenständig und erkundungsfreudig. Sie sind -anders als so manche Rassekatze- selten vom Menschen abhängig und betrachten die Besitzer oft nur als "Dosenöffner".
Vielleicht braucht deine Katze keine Nähe, vielleicht will sie auch keine. Die Art von Liebe, die du ihr dann geben musst, ist Freiraum und Verständnis dafür. Die Tierheimleute haben dich sicherlich vor dem Kauf über die Verhaltensweisen und Charakteristika des Tieres aufgeklärt und dir war bewusst was du dir ins Haus holst. Was deine Katze die ersten 12 Wochen ihres Lebens erfahren hat weißt du nicht, jedoch trägst du die Verantwortung für ihr Leben und ihre Zukunft.
Finde heraus was deine Katze braucht und was sie glücklich macht. Wenn sie glücklich ist wirst du es bestimmt auch sein.
Dann zeig ihr, dass sie keine Angst haben muss. Vertrauen muss man sich erarbeiten.
Das war ja meine Frage… wie?
Ich hab es mit Leckerli versucht oder ihr durch meine anderen beiden Katzen versucht zu zeigen.
Gib ihr mehr Zeit. Setze dich einfach nur zu ihr. Sei im selben Raum, mach ihr keine Angst durch laute und komische Geräusche, zeige ihr deinen Alltag und sei für sie da, wenn sie deine Nähe braucht, Essen möchte oder in einen anderen Raum möchte. Lass sie das tun was sie möchte. Versuche zu verstehen was sie braucht und was sie will. Wenn sie unter dem Sofa sein will: Lass sie. Wenn sie auf dem Sofa sein will: Lass sie. Alles ist neu, anders, laut, bewegt sich, ist komisch. Das kann sehr überfordernd sein. Wenn sie die anderen Katzen mag, dann ist das gut. Wenn nicht, sollten diese für den Anfang Abstand halten.
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Viel Glück
einfach Hände z.B. neben sie in einigen Abstand auf Boden legen.
Wenn sie sich an den Anblick gewöhnt hat ggf einen Finger etwas bewegen.
Das erweckt Neugier und Spieltrieb.
Wenn sie sich nicht nähert Geduld haben und Gleiches wieder nach einigen Stunden bzw Tag.
Wenn genug Vertrauen da ist spielt sie mit deinen Fingern und irgend wann duldet sie auch kraulen Hals und Streicheln.
Habe damit bisher Vertrauen bei jeder Katze gewonnen
Spielen und sogar schnuppern tut sie aber sobald es um anfassen geht, ist es kritisch.
hatte auch schon "schwereren" Fall.
Als Katze wieder neugierig war, streichelte ich neben ihr andere Katze einige male.
Diese begann dann zu schnorren was die andere mitbekam.
Darauf fing sie auch zu schnorren an und hatte das Bedürfnis gestreichelt zu werden
Berührungen mag sie schon. Das merkt man… die Angst ist aber größer.
Es geht mir weniger darum, dass ich sie nur so rauslassen mag. Mir ist es viel wichtiger, dass sie keine Angst haben muss.
Es geht hier nicht um mich.