Kennt jemand die Deutsche Literaturgesellschaft?

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Guten Tag, Ich halte nicht viel von Ihrem Vorhaben, DKZV zu einem Thema zu machen. Mit Verlaub, ich arbeite 35 Jahre in und für die Literatur. Mein Konzept hat weder mit einem DKZV noch mit einem anderen Verlag etwas zu tun. Man kann mein Unternehmen eventuell vergleichen mit A.-H.-Frankes Stiftung oder mit Bertelsmann, nur kleiner angelegt. Wir arbeiten auch als Dienstleister für Zeitzeugen oder Hobbyautoren. Falls mir ein Titel inhaltlich gefällt, fördere ich den Autor auch selbst. Das kommt öfter vor, als eine Förderung. Unsere wissenschaftlichen Sachbücher werden von Universitäten und div. Vereinen und Einrichtungen gefördert. Die Editionen Cornelius. Ammonit und Korit finanziere ich ausschließlich selbst, auch mit Risiko. Hier gehen die Auflagen hoch. Weiterhin "bauen" wir Bücher selbst und veröffentlichen Lexika, Klassik und Erbeliteratur. Hier nehme ich keine Druckkostenzuschüsse in Anspruch. Woher auch? Ich denke, das ist bei der Beantwortung Ihrer Anfrage entgangen (Literaturcafe - da sitzen einige Harzer und haben Langeweile. Da ist es gut, mal Dummheiten abzulassen) . Vierzig meiner Autoren sind Mitglied im P.E.N, weitere hundert Autoren haben Sitz und Stimme in Akademien und Verbänden und zu den vielen Literaturpreisträgern gehören auch Georg-Büchner und Grimme Preisträger. Ebenso ist Ihnen entgangen, in meiner GmbH arbeitet hochorganisiert eine Buchbinderei, eine Druckerei, eine Verlagsabteilung und natürlich das Grafik/Design. Es werden auch Zeitschriften und Dokumente produziert. Ebenso werden e-Books zuschussfrei produziert. Verstehen Sie jetzt, warum mich der gesamte Quark um Zuschussverlage nicht interessiert? Ich halte diese Diskussion für überflüssig, sie ist technik- und umweltfeindlich und schätzt die Vorzüge der wettbewerblichen Entfaltung des Geistes, der Ökologie und auch der Ökonomie nicht. Man sollte diese Leute in Ruhe lassen, sie wollen genau wie Sie Geld verdienen. Unlautere Dinge sollte man dem Amtsrichter überlassen, ansonsten ist es die Dummheit der "Autoren", aus Eitelkeit 10 TEuro oder mehr zu zahlen. Auf dieser Welt wird für viel Materielles Geld ausgegeben (Unsummen), Fondsverwalter klauen regelrecht das Geld vom Kunden und da regen sich einige Leute (vielleicht Sie auch) auf, weil Sie für eine zu umstreitende ideelle Leistung Geld geben müssen. Wissenschaftler und Erfinder bezahlen die Gebühren für das Patentrecht auch nicht aus der Portokasse. Übrigens, ich halte nicht wenige Menschen, die aus den alten Bundesländern kommen, für beschränkte, nur aufs Geld fixierte Leute, die ihre Absichten (meine Erfahrungen) nur gut verstecken oder verschleiern können. Oft sehe ich auch den Mangel an menschlicher Herzensbildung. Und - das Dumme ist, die Ostdeutschen versuchen den überlegeneren Westdeutschen nachzueifern (in deren eingeübte Sache). Machen Sie doch ein Thema auf über Lebensbewältgung und Leistungsansätze in der Literatur in Ost und West auf? Ich kann mich mit einer Verlagsgruppe in Frankfurt am Main nicht vergleichen lassen. Dazu ist mir deren und vielleicht auch Ihr Geschäftsansatz (eigentlich der philo. Denkansatz) viel zu primitiv. Mir geht es um inhaltlich gute und wertvolle Literatur. Von den ca. 2.000 Ms.Angeboten setzen wir als Dienstleister vielleicht fünf Prozent um. Andererseits produzieren wir im Jahr fast 300 Titel. Trotzdem viel Spaß beim Schreiben. Haben Sie schon einen Verlag gefunden (ich habe da im Internet einiges gesehen?). Übrigens bekommt der SV der IG Medien in diesen Tagen einen längeren Brief. Grundsätzlich wird gefragt, wer ist denn für das Glück und für den Erfolg eines Menschen verantwortlich - auch ein Schriftsteller. Er doch selbst, ist er ein erwachsener Mensch. Zweitens wird gesagt, durch die moderne Produktion untersetzt ist es gar nicht mehr möglich, wie früher Auflagen zu wagen und den Verkauf zu kalkulieren. Also, es rechnet sich nicht (in der Regel). Ein Verlagsmitarbeiter muss mind. 50 TE Umsatz minimal und max. 250 TE Umsatz im Jahr machen. Das können Sie im Kopf ausrechnen, warum die DKZV Diskussion unlogisch und blöd ist. Mein eigener Titel mit der höchsten Auflage hat 217.000 Exemplare erfahren, Sarrazin zum Vergleich ist seit über zwanzig Jahren (nachdem mehr als eine Million Titel hergestellt worden sind) der erste Titel, von dem es im Sachbuchbereich mehr als eine Million Verkäufe gibt! Durchschnittlich lag die Auflage der Titel im Jahre 2009 bei knapp 5.000 Exemplare bzw. er liegt jetzt noch darunter. Das ist keine Grundlage, um wirtschaftlich zu arbeiten. Der Erlös für den Verlag liegt bei max. 2.000 Euro, bei max. Verkaufserfolg! Setzen Sie die Mindestfunktionen dagegen, die ein Verlag haben muss, Sie kommen nicht auf den "grünen Zweig". Allein die Recherche, die systematische Bearbeitung des Ms. und der Vertrieb.... Eben, diese durchschnittliche Auflage ist eine statistische Zahl. Book on Demand gibt pro Titel in fünf Jahren 70 Exemplare heraus (DRUPA 2008). Das ist lächerlich und das ist auch keine Literatur.Darum, es geht nur um einen Umbau im Verlagswesen. Der "klassische" Verleger und der Autor, sie sind aber die Gegner des Neuen. Darum wird Folgendes passieren: Ein Buch wird ein Gegenstand für Maschinenstürmer (vor 150 Jahren...). Die Zukunft hat das multimediale, mit interaktiven Möglichkeiten versehe Buch. Also, ein Hörbuch (CD oder DVD), mit EBook, mit Video, dazu das Hardcover und ein Paperback. Hier müssen größere Summen investiert werden. Hier muss aber auch die Qualität der Texte vorhanden sein. Wo sind diese Texte? Sie sind in Wettbewerbe versteckt, in Möglichkeiten, in Angeboten - darum ist auch ein typischer DKZV gar nicht so schlecht, er fängt ab, er sortiert, er gleicht aus, er hat sogar eine enorme soziale Funktion (Senioren - altern und schreiben). Den Pinsel kann man mit 80 Jahren kaum noch zur Hand nehmen, die Komposition gelingt auch nicht mehr und die Kraft für die Bildhauerei ist auch nicht mehr vorhanden. Schreiben ist das Fitnessstudio für das Gehirn. Vielleicht haben Sie das auch schon bemerkt. Junge Leute haben eh kein Geld (oft nicht). Was regen die sich auf? Das Internet und die Förderung arrivierter Literatur ist doch gar nicht betroffen?
Ich baue und produziere mit jungen Leuten. Darum - Ihre Antwort (Literaturcafe)ist zu banal. Ich habe sie satt, die "jungen" Autoren aus Hamburg und aus dem Harz, die nicht einmal einen ordentlichen Brief schreiben können. MfG Cornelius-Hahn