kann ich styropor als untergrund fuer einen steingarten nehmen. verrottet styropor in der erde?

2 Antworten

Für die Anwendung von EPS als unterirdische Unterlage sollte man definitiv auf geeignetes Material zurückgreifen. Es gibt EPS - also expandiertes Polystyrol - in verschiedenen Ausführungen.

Platten, die für eine Fassadendämmung geeignet sind, eignen sich nicht. Es gibt aber sog. Perimeterdämmplatten. Diese werden verwendet, um Keller zu dämmen, oder zumindest einen gewissen Teil, der unter dem Erdboden liegt. Diese Platten weisen zum einen meist eine höhere Druckfestigkeit auf - sie müssen ja dem Druck des Erdreichs sowie auch Wasserdruck aushalten - zum anderen ist die Porenstruktur geschlossen, die Aufnahmefähigkeit von Wasser ist also stark reduziert.

Bei einer Unterlage für einen Steingarten, der ja sicherlich sehr viel Gewicht mit sich bringt, würden wir eher sogar noch dazu raten, auf XPS - also extrudiertes Polystyrol, auch Styrodur genannt - zurückzugreifen. Zum einen sind das Platten mit enormer Druckfestigkeit (bis zu 30t/m2). Der Steingarten läuft also nicht Gefahr, irgendwann "abzusacken", weil das Gewicht der Steine das Styropor zusammendrückt. Zum anderen weisen diese Platten auch die am besten geeignete Porenstruktur auf.

XPS kann man prinzipiell ohne weitere Schutzmaßnahmen in den Boden einbringen. Bei anderen Platten könnte man über einen Bitumenanstrich nachdenken, oder eine Noppenbahn. Wenn kein Wasser in die Platten kommt, passiert damit im Boden nichts.

Perimeterdämmplatten - EPS generell - haben einen sehr langen Code, aus dem man wichtige Infos herausziehen kann. Für diese Fragestellung oben ist der WL(T)-Wert wichtig. Dieser gibt die prozentuale Aufnahmefähigkeit von Wasser an.

Wir würden raten, für den Zweck des Steingartens definitiv auf XPS zurückzugreifen.

Wir hoffen, wir konnten ein wenig helfen.

Ihr baubaYde-Team

Ein richtiger Steingarten darf keinen anderen Untergrund als reine Erde oder ein Erdesandgemisch haben.

Ein wirklich gut angelegter Steingarten ist schon eine Kunst. Es ist ein Biotop für eine bestimmte Art von Pflanzen und auch Lebewesen. Nicht jeder Gärtner kann das.

Es sei denn Du hast vor so etwas wie ein Stück Schotterpiste in den Garten zu verlegen. Oder ein Steinlager. Dafür sollte man aber auch auf andere Materialien verzichten. Denn dadurch wird das ganze zu Bauschutt. Steine mit anderen Materialien gemischt, nennt man in Fachkreisen Bauschutt. Seine Entsorgung ist richtig teuer. Recyceln geht nicht wegen der Fremdmaterialien.

Zudem sind die meisten Stoffe nicht geeignet um in den Boden zu gelangen. Sie bleiben auf Dauer darin. Sie kommen immer wieder an die Oberfläche, werden so klein, das sie problemlos eingeatmet werden können.

Die anderen Wirkungen dieser Bauschuttgärten, nennen wir es beim richtigen Namen, sind zusätzliche Erwärmung der Umgebung. Tags nimmt es Hitze auf, speichert sie und gibt sie Nachts ab. Dazu wird verhindert, daß das das Regenwasser in dem Boden eindringt um das Grundwasser zu erhalten. Nicht zu vergessen die verminderte Verdunstungsfläche verhindert den Wasserkreislauf. Wie bei jeder versiegelten Fläche. Kein Wasser in die Luft, keine Wolken.

(Aber kein Lebewesen ist auf Wasser angewiesen oder auf Nahrung.)