Ist es ok, "Lemberg" zu sagen?

3 Antworten

Meines Erachtens ist es eine unbillige Forderung, Ortsnamen immer in der Sprache des Landes auszusprechen. Meine Versuche, koreanische Vokale zu unterscheiden, sind wiederholt gescheitert. Und eine Antwort sollte doch dazu dienen, verstanden zu werden. Und welcher Deutsche spricht schon in Deutschland von Roma statt von Rom und von Firenze statt von Florenz?

Engländer und Amerikaner sprechen sogar fast alle deutschen Ortsnamen in englischer Lautung aus, meines Wissens nach, ohne dass irgendwer sich darüber aufregt.

Freilich, wenn man in einer Städtepartnerschaft mit einer polnischen Stadt konsequent die historische deutsche Bezeichnung verwendete, statt die neue polnische, dann könnte ich verstehen, dass jemand das als Affront versteht.

Bei ukrainischen Namen ist angesichts des Krieges eine sondere Empfindlichkeit zu verstehen, aufgrund der Ukrainer auf einer ukrainischen Aussprache statt der russischen bestehen. Aber bei Städten, für die seit Jahrhunderten in Deutschland deutsche Namen verwendet werden, halte ich es für übertrieben, wenn man im innerdeutschen Sprachgebrauch stets eine oft unbekannte Aussprache und Rechtschreibung verwendet.

Das ist freilich nur meine persönliche Ansicht.

Es ist einfach der deutsche Name für eine Stadt in der schon seit jeher mehrere Sprachen gesprochen wurden.

So ist es auch beispielsweise mit Breslau.

Auch andere Städte haben Namen in mehreren Sprachen. Helsinki heißt auch Helsingfors, Genf heißt auch Geneve ...

Woher ich das weiß:eigene Erfahrung – Extensive Lebenserfahrung

Lemberg hieß schon Jahrhunderte vor den Nazis so. Im 14. Jahrhundert waren deutsche Einwanderer prägend für die Stadt, die im Deutschen seither "Lemberg" hieß.

Viele ausländische Städte werden in vielen Sprachen mit eigenen Namen belegt, so z. B. im Deutschen Warschau, Moskau, Prag, Kopenhagen, im Italienischen Monaco, Stoccarda, Berlino, im Englischen Cologne, Brunswick, im Polnischen Lubeka, Kolonia und Akwizgran (Aachen).