Ist es legitim wegen sozialer Ängste eine Psychotherapie anzufangen und erst nach einigen Wochen bis Monaten anzusprechen, dass man evtl auch Autismus hat?
Hatte die Diagnose als Kind (also mit 11, war aber auch im uneindeutigen Grenzbereich) auch mal, wurde dann aber als höchstwahrscheinlich Fehldiagnose/ nicht zutreffend klassifiziert. Ich ging dann jahrelang von aus, dass das ne Fehldiagnose war, worüber ich damals auch froh war, da ich eh schon immer der Meinung war, dass das nicht stimmen kann und ich mich nicht drin sah (ja auch mit 11 schon).
Icj muss sagen, dass die stereotypen auch nie zutrafen und ich zb immer Sachen konnte , die Autisten in der Regel nicht konnte (sei es nonverbale Kommunikation wie Blicke deuten oder mit Spontanität umgehen usw)
Jedenfalls hab ich mich anlässlich Problemen bei Fsjstellen und nebenjobs und beim Autofahren, da das ja auch typisch bei Autisten ist, nochmal mehr mit der Thematik auseinander gesetzt und mir auch auf Social Media angeschaut, was (andere?) hochfunktionale weibliche Autistinnen so berichten. Bei Einigem dachte ich mir zwar immer noch, nicht dass das bei mir absolut nicht zutreffend ist. Dennoch hab ich zu erschreckend viel relaten können und so mehr ich drüber nachdenke, umso mehr fällt mir ein/auf. Ich glaub fast, dass das im gesamstpaket zu viele Sachen sind, die ich kenne, als dass es normale Überschneidungen, die auch bei nicht autisten zutreffen können sind.
Jedenfalls hab ich mich dazu entschieden wegen sozialer Phobie doch noch eine Therapie anzufangen (bekam das im Erstgespräch diagnostiziert, zu der Zeit war das echt extrem, hab dann aber keinen Therapieplatz gefunden und es wurde dann auch mehr oder weniger von selbst mit Überwindung usw etwas besser ) und weil meine Essstörung,( die ich zwar in den Griff bekommen habe ) auch nie so wirklich behandelt wurde, da ich damals mit dem Therapeuten nicht klar kam und später als ich nochmal nach einem Therapieplatz gesucht hatte, trotz mehrfachem suchen keinen gefunden hab.
Auf jeden Fall frag ich mich jetzt halt ob ich das doch hab (bin mir selbst nicht sicher, vlt ist es doch einfach normal, kann ja auch selbst mit Gesichtsausdrücken usw kommunizieren) und würde halt gern warten, bis ich der Therapeutin vertraue, da dies für mich einfach auch ein schwieriges Thema ist und auch mit Ängsten verbunden ist…
2 Antworten
Ein guter Therapeut würde auch ohne deinen Hinweis im Verlauf einer Therapie feststellen können, ob zusätzlich ein Autismus vorliegt.
Naja, wenn dann kann ich auf jeden Fall gut masken, mich anpassen und ich versteh auch nonverbale Kommunikation und benutz sie teils auch selbst und kann mich in andere hineinversetzen. Mein damaliger Therapeut meinte ja auch sogar, dass wahrscheinlich eher kein Autismus mehr vorliegt. Also so direkt merkt man das jetzt nicht, sonst wäre man ja auch nicht von ner Fehldiagnose ausgegangen, die typischen stereotypen treffen definitiv nicht zu
Autismus hat viele Gesichter, deshalb wird es oft so spät entdeckt. Es ist also gut möglich, dass du ein Mädchen am Spektrum bist, aber die soziale Phobie muss damit nichts zu tun haben. Eine Freundin von mir hat die auch, ist allerdings keine Autistin. Bei ihr liegt es ausschließlich an schlechten Erfahrungen mit Menschen, und das über Jahre
Möglicherweise liegt bei dir auch eine tiefsitzende Ursache vor. Du kannst deine damalige Diagnose natürlich erwähnen, aber ich glaube nicht, dass das besonders stark ins Gewicht fallen wird.
Naja, ging die ganze Zeit ja davon aus, es nicht zu haben. Mir ist jetzt allerdings selbst aufgefallen zu wie viel ich doch relate, weshalb es mich schon sehr beschäftigt, ob ich vielleicht doch autistisch bin. Vielleicht wäre es dann doch sinnvoll das anzusprechen i guess. Wollte das insofern ich irgendwo einen Tee bekomme, ob ich das jetzt doch hab oder nicht.